Blutspende und Organspendeausweis

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Forscher

Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Forscher »

Allegra1 hat geschrieben:Ich kann es mir absolut nicht vorstellen, dass man, wenn man dem Tod ins Auge sieht, auf ein lebensrettendes Organ verzichten würde.
Ich würde auf jeden Fall lebensrettende Organe ablehnen. Ebenso bin ich gegen Strahlenbehandlung, Chemotherapie, Dialyse und sonstige lebensrettende Maßnahmen.

Wenn es soweit ist, soll es eben sein, auch wenn ich starke Schmerzen ertragen müsste.
Schrölk
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Schrölk »

Ich kann es mir absolut nicht vorstellen, dass man, wenn man dem Tod ins Auge sieht, auf ein lebensrettendes Organ verzichten würde. Denke auch, dass man dies nicht beteuern kann, solange man nicht vom Tode bedroht ist. Wir können nur hoffen, dass wir niemals in diese Lage kommen werden.
Weißt Du, diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen, "man" gibt es da nicht. Ich habe Meinung in einem Jahrelangen Denkprozess gebildet, sie gilt nur für mich allein, wer anderer Me3inung ist darf das selbstredend sein.
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Schrölk
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Schrölk »

Forscher hat geschrieben:
Allegra1 hat geschrieben:Ich kann es mir absolut nicht vorstellen, dass man, wenn man dem Tod ins Auge sieht, auf ein lebensrettendes Organ verzichten würde.
Ich würde auf jeden Fall lebensrettende Organe ablehnen. Ebenso bin ich gegen Strahlenbehandlung, Chemotherapie, Dialyse und sonstige lebensrettende Maßnahmen.

Wenn es soweit ist, soll es eben sein, auch wenn ich starke Schmerzen ertragen müsste.

Chemo etc lehne ich für mich nicht ab. Wobei ich eher sage (Schisser der ich bin) "Lieber eine Behandlung die die Schmerzen reduziert, wenn das mein Leben um ein paar tage verkürzt, well, dann ist das halt so. Aber nur in Extremfällen, wohlbemerkt
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Kaffeetantchen
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Kaffeetantchen »

Schrölk hat geschrieben:
Forscher hat geschrieben:
Allegra1 hat geschrieben:Ich kann es mir absolut nicht vorstellen, dass man, wenn man dem Tod ins Auge sieht, auf ein lebensrettendes Organ verzichten würde.
Ich würde auf jeden Fall lebensrettende Organe ablehnen. Ebenso bin ich gegen Strahlenbehandlung, Chemotherapie, Dialyse und sonstige lebensrettende Maßnahmen.

Wenn es soweit ist, soll es eben sein, auch wenn ich starke Schmerzen ertragen müsste.

Chemo etc lehne ich für mich nicht ab. Wobei ich eher sage (Schisser der ich bin) "Lieber eine Behandlung die die Schmerzen reduziert, wenn das mein Leben um ein paar tage verkürzt, well, dann ist das halt so. Aber nur in Extremfällen, wohlbemerkt
Ich hab kein Problem mit Blutspenden, nur mit der erhaltenen Transfusion hab ich psychische Probleme das zu akzeptieren. Eine Intensivschwester hat mir glaubwürdig versichert dass viele kein Organ wollen und nur der Familie wegen zustimmen die Probleme mit einem endgültigen "Abschied" hat und das Organ nicht annehmen können und sofort eine Abstoßung einsetzt binnen weniger Tage, trotz alles Immunsuppressiva. Ich bin überzeugt dass ich da dazu gehöre, wenn ich schon mit Blut in mir Probleme hab, wie sollte ich dann gleich ein Organ annehmen können? Wie Schrölk vorhin geschrieben hat "Das bin nicht mehr ich!" Genauso fühlt es sich an, das ist nur noch zu 99 % mein Körper. Eine Patientenverfügung sollte aber auch diesen Punkt beinhalten, denn eine Empfängerin hat auf FB geschrieben dass sie durch eine Lebererkrankung im tiefen Koma lag und transplantiert wurde ohne explizit ihr persönliches Einverständnis zu geben. Eine andere Möglichkeit sehe ich nach schweren Autounfällen mit Organschädigung evtl. im Koma.

Im übrigen bin ich auch vorrangig für Schmerzlinderung und daher wären bei Krebs etwa Morphium & Co das Mittel der Wahl. Chemo widerspricht sich in dem Punkt, die Nebenwirkungen erhöhen doch eher das Leiden? Ob es zur Heilung beiträgt hab ich meine Zweifel. Eine Dialyse würde ich vielleicht nicht unbedingt ausschließen.
Kibabu hat geschrieben:Falls ich mal hirntot bin, möchte ich ganz sicher nicht noch viele Jahre als Halbleiche rumliegen. Leben ist das nicht für mich.
Für mich bleiben Hirntote sterbende, dazu könnte ich Seiten schreiben. Aber wenn man nicht gerade eine Familie hat die darauf besteht einen zuhause zu pflegen - weiß nicht wie der finanzielle Aufwand wäre, der längste dokumentierte Fall in glaube ich USA war immerhin 14 Jahre Heimpflege/Beatmung nach Hirntod - braucht man sich nicht zu sorgen. Wenn man die Hirntoddiagnostik nicht für sich ausschließt, denn ich fände apparative Maßnahmen besser als die klinische Prozedur, werden nach erfolgter "Hirntodfeststellung" alle Maschinen abgeschaltet bei Nichtspendern, der Krankenversicherungsschutz erlischt und man bleibt sich selbst überlassen. In die Leichenhalle kommt man aber erst wenn das Herz nicht mehr schlägt obwohl man offiziell tot ist, auch so nen Widerspruch in der Sache. Spendebereite werden weiter beatmet und die Organe untersucht und für die Empfänger vorbereitet usw. bis nach der Explantation, wenn das Herz nicht transplantiert wird/werden kann durchtrennt man die Aorta, dann weiter wie bei allen Verstorbenen. Länger an Maschinen liegen definitiv die Spender.
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Kibabu
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Kibabu »

Ja, ruhig eine Stunde oder so länger an der Maschine liegen - wenn es Leben rettet. Mir kommt es ziemlich egoistisch vor, seine intakten Organe mit in den Sarg zu nehmen. Aber das ist halt meine Meinung, andere haben eine andere.
Wobei es ja nicht mal egoistisch ist, weil man ja selbst nichts mehr davon hat. Also vielleicht eher missgünstig.
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Kaffeetantchen
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Kaffeetantchen »

Kibabu hat geschrieben:Ja, ruhig eine Stunde oder so länger an der Maschine liegen - wenn es Leben rettet. Mir kommt es ziemlich egoistisch vor, seine intakten Organe mit in den Sarg zu nehmen. Aber das ist halt meine Meinung, andere haben eine andere.
Wobei es ja nicht mal egoistisch ist, weil man ja selbst nichts mehr davon hat. Also vielleicht eher missgünstig.
Ich wollte eigentlich richtigstellen, dass man eben nicht "hirntot" jahrelang rumliegt, die Fall mit Heimpflege dürfte wohl ziemlich einmalig sein und äußerst kostenintensiv, hier würde sicher keine Kranken-/Pflegekasse auch nur 1 Cent beisteuern.

Ob man den Hirntod akzeptiert oder nicht muss jeder für sich entscheiden. Ich für meinen Teil bin in diesem Zustand sterbend, tot eigne ich mir nur noch als Warenlager für den Handel mit Gewebe, nicht unbedingt lebensrettend oder Schweinefutter. Dann kann man mich auch im ganzen beerdigen/entsorgen. TOT fange ich an zu verwesen da ist nichts mehr intakt.

Ich wäre sehr dafür dass jeder zusammen mit dem Spendeausweis wenn er das möchte einen umfassenden Aufklärungsbogen wie jeder OP unterschreibt, denn Entscheidungen setzten Wissen voraus. Und auf den Ausweis sollte man endlich das Wort "Tod" durch "Hirntod" ersetzen, viele haben dadurch falsche Assoziationen zum tatsächlichen Zustand bei der Spende, wie ich immer wieder bei Gesprächen feststelle.
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Kibabu
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Kibabu »

Kaffeetantchen hat geschrieben: Ich wollte eigentlich richtigstellen, dass man eben nicht "hirntot" jahrelang rumliegt, die Fall mit Heimpflege dürfte wohl ziemlich einmalig sein und äußerst kostenintensiv, hier würde sicher keine Kranken-/Pflegekasse auch nur 1 Cent beisteuern.
Ja, ok. Ich werfe das eher in einen Topf. Ich würde weder mir selbst noch meiner Familie mehrere Jahre Koma-Rumliegen zumuten wollen.
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Kaffeetantchen
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Kaffeetantchen »

Kibabu hat geschrieben:
Kaffeetantchen hat geschrieben: Ich wollte eigentlich richtigstellen, dass man eben nicht "hirntot" jahrelang rumliegt, die Fall mit Heimpflege dürfte wohl ziemlich einmalig sein und äußerst kostenintensiv, hier würde sicher keine Kranken-/Pflegekasse auch nur 1 Cent beisteuern.
Ja, ok. Ich werfe das eher in einen Topf. Ich würde weder mir selbst noch meiner Familie mehrere Jahre Koma-Rumliegen zumuten wollen.
Ich würde auch niemandem mir eingeschlossen wünschen im Wachkoma zu landen, dann darf man per Gesetz NICHT spenden, nimmt aber auch nicht mehr aktiv am Leben teil so weit ich das als Außenstehende beurteilen kann ohne es zu kennen. Das muss schlimm sein für alle Beteiligten/Angehörigen. Und die Tatsache 24 Stunden vor der Hirntoddiagnostik ohne Schmerzmittel zuzubringen, statt eben apparativer Diagnostik, finde ich echt abschreckend. In ca. 40 %/1100 Fällen hat sich der Verdacht nicht bestätigt (Jahresbericht 2012 DSO). Ich möchte Schmerzmittel und alles was es erträglicher macht und dann zu Ende sterben, dann sollen sie mir ohne Hirntod den Sauerstoff abdrehen wenn man meint nix mehr tun zu können. Das Real-Video aus deutschen Intensivstationen lässt sich nicht in Worte fassen wie das abläuft. Tut mir leid. Und bitte grundsätzlich Narkose, das wäre schon mal ein Fortschritt.
Forscher

Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Forscher »

Ich möchte noch einmal auf dies Thema eingehen bezüglich Chemo etc. Wer immer noch eine Chemotherapie oder ähnliches erwägt, möge sich das Buch des Journalisten Werner Schneyder "Krebs: Eine Nacherzählung" zu Gemüte führen.

Er beschreibt darin das qualvolle Leiden und Sterben seiner ersten Frau. Einen vorläufigen Eindruck kann man sich hier verschaffen. Auch die Rezensionen sind bemerkenswert:

http://www.amazon.de/Krebs-Eine-Nacherz ... C3%A4hlung

Ich habe es gerade gelesen und ich weiß jetzt hundertpro, dass ich eher mir selbst ein Ende setzen werde, sofern ich meine Existenz nicht mehr als lebenswert sehe, als mich in ärztliche, angeblich lebensrettende Maßnahmen zu begeben.
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Kaffeetantchen »

GELÖSCHT!!!
Zuletzt geändert von Kaffeetantchen am Do 14. Nov 2013, 03:41, insgesamt 1-mal geändert.
Forscher

Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Forscher »

Vegan scheint für Dich die einzig richtige Lösung zu sein. Ist es aber nicht. Warum nur musst Du, wo immer es nur irgendwie möglich ist, darauf zurück kommen?
Schrölk
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Schrölk »

Tja, Forscher, ein Freund wäre heute ohne Chemo tot. Das ist für mich Beweis genung dass bei allen negativen Nebenwirkungen die Chemo hilft

Und übrigens ist es hier nicht gern gesehen wenn auf die "konkurrenz" verlinkt wird
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Forscher

Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Forscher »

Schrölk hat geschrieben:Und übrigens ist es hier nicht gern gesehen wenn auf die "konkurrenz" verlinkt wird
Du darfst gerne auf eine andere Seite verlinken, welche die gleichen, ebenso umfangreichen Informationen bietet. :wink:
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Maulwurfshaufen
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Maulwurfshaufen »

Chemo hin, Chemo her, meine Schwägerin ist nach erfolgreicher Chemo wieder voll einsatzfähig und ein Freund von uns war schon durch die Ärzte aufgegeben. Sie haben trotzdem operiert und er bekommt seit zwei Jahren in Intervallen Chemo. Erst heute hat er uns besucht und er fühlt sich wohl.
Soviel zu dem Thema.
Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.

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Vidya Venn
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Vidya Venn »

Ich glaube, das muss auch jeder in der Situation für sich entscheiden. Mein Heilpraktiker sagt auch, dass es statt Chemo viel schonendere natürliche Heilmethoden gibt. Das leuchtet mir ein. Ich halte auch viel von Energiebahnenreinigung. Ich weiß aber nicht, wie ich mich in einer solchen Situation entscheiden würde.
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