Mängelexemplar - und die Antwort eines Verlages
Mängelexemplar - und die Antwort eines Verlages
Hallo liebe Forenmitglieder
vielleicht interessiert Euch der Verlauf "meiner Mängelexemplar-Geschichte", die ich vor ein paar Tagen im Thread "was ich gerade lese" vermeldet habe
Ich hatte einen Verlag angemailt, weil mir bei einem erst kürzlich als "Mängelexemplar" erworbenen Buch Seite 65 - Seite 96 komplett fehlten, dafür waren die Seiten 353 - 385 DOPPELT vorhanden
Heute kam nun auf der einen Seite eine erfreuliche, wenn auch auf der anderen Seite eine etwas überraschende Antwort per Post
Wortlaut des Briefes
Mängelexemplar: Carole Glickfeld, Herzweh
Sehr geehrte Frau...
eigentlich sind wir als Verlag nicht mehr im Spiel, wenn Händer sog. "Mängelexemplare" verkaufen. Als Käuferin müssen Sie sich bei derartigen Exemplaren - wie der Name schon sagt - auf Mängel einstellen, daher der verbilligte Preis. Deshalb haben Sie keinerlei Ansprüche auf Erstattung.
Das Buch, das Sie erworben haben, ist bei uns vergriffen und nicht mehr lieferbar. Da es Ihnen, wie ich annehme, um die Geschichte geht, habe ich im Archiv nach dem Buch gesucht und Ihnen die fehlenden Seiten kopiert.
Ich wünsche Ihnen weiterhin eine spannende Lektüre und gebe Ihnen den Rat, beim nächsten Kauf von "Mängelexemplaren" darauf zu achten, welcher Art die Mängel sind
Mit freundlichen Grüssen
...also, überaus erfreulich ist, dass die von mir angeschriebene Dame des Verlages sich die Mühe gemacht hat, mir die fehlenden Seiten zu kopieren und sie mir zu schicken, und ich jetzt das auf die Seite gelegte Buch weiterlesen kann...
auf der anderen Seite bin ich aber nun SEHR überrascht zu lesen, dass man bei einem "Mängelexemplar" auch den "Inhalt" überprüfen sollte, denn ich bin bisher eigentlich bei "diesen" Büchern davon ausgegangen, dass sie NUR PREISREDUZIERT angeboten werden, bzw. dürfen, weil sie 1.) optische Mängel haben und/oder 2.) die gesetzliche Preisbindungsfrist (18 Monate lt. Wikipedia) abgelaufen ist...
jetzt "steht mir ja fast der Schweiß auf der Stirn", wenn ich an all meine anderen Mängelexemplare denke, die ich noch ungelesen und unkontrolliert im meiner nicht ganz kleinen Büchersammlung habe...
...ist mein "Fall" einmalig, oder kam/kommt das tatsächlich öfters vor
vielleicht interessiert Euch der Verlauf "meiner Mängelexemplar-Geschichte", die ich vor ein paar Tagen im Thread "was ich gerade lese" vermeldet habe
Ich hatte einen Verlag angemailt, weil mir bei einem erst kürzlich als "Mängelexemplar" erworbenen Buch Seite 65 - Seite 96 komplett fehlten, dafür waren die Seiten 353 - 385 DOPPELT vorhanden
Heute kam nun auf der einen Seite eine erfreuliche, wenn auch auf der anderen Seite eine etwas überraschende Antwort per Post
Wortlaut des Briefes
Mängelexemplar: Carole Glickfeld, Herzweh
Sehr geehrte Frau...
eigentlich sind wir als Verlag nicht mehr im Spiel, wenn Händer sog. "Mängelexemplare" verkaufen. Als Käuferin müssen Sie sich bei derartigen Exemplaren - wie der Name schon sagt - auf Mängel einstellen, daher der verbilligte Preis. Deshalb haben Sie keinerlei Ansprüche auf Erstattung.
Das Buch, das Sie erworben haben, ist bei uns vergriffen und nicht mehr lieferbar. Da es Ihnen, wie ich annehme, um die Geschichte geht, habe ich im Archiv nach dem Buch gesucht und Ihnen die fehlenden Seiten kopiert.
Ich wünsche Ihnen weiterhin eine spannende Lektüre und gebe Ihnen den Rat, beim nächsten Kauf von "Mängelexemplaren" darauf zu achten, welcher Art die Mängel sind
Mit freundlichen Grüssen
...also, überaus erfreulich ist, dass die von mir angeschriebene Dame des Verlages sich die Mühe gemacht hat, mir die fehlenden Seiten zu kopieren und sie mir zu schicken, und ich jetzt das auf die Seite gelegte Buch weiterlesen kann...
auf der anderen Seite bin ich aber nun SEHR überrascht zu lesen, dass man bei einem "Mängelexemplar" auch den "Inhalt" überprüfen sollte, denn ich bin bisher eigentlich bei "diesen" Büchern davon ausgegangen, dass sie NUR PREISREDUZIERT angeboten werden, bzw. dürfen, weil sie 1.) optische Mängel haben und/oder 2.) die gesetzliche Preisbindungsfrist (18 Monate lt. Wikipedia) abgelaufen ist...
jetzt "steht mir ja fast der Schweiß auf der Stirn", wenn ich an all meine anderen Mängelexemplare denke, die ich noch ungelesen und unkontrolliert im meiner nicht ganz kleinen Büchersammlung habe...
...ist mein "Fall" einmalig, oder kam/kommt das tatsächlich öfters vor
- blubbiefish
- Beiträge: 442
- Registriert: Di 9. Apr 2013, 16:11
- Wohnort: BaWü
Re: Mängelexemplar - und die Antwort eines Verlages
Das erstaunt mich jetzt wirklich auch. auch ich bin immer davon ausgegangen, dass Mängelexemplare eben mal runtergefallen sind und deshalb kleine Macken oder ähnliches haben und deshalb billiger sind. Bücher, bei denen ganze Seiten fehlen, gehören meiner Meinung überhaupt nicht mehr in den Verkauf, auch nicht unter dem Aspekt "Mängelexemplare".
ich hatte bisher wohl immer Glück, dass bei mir alle Seiten vorhanden waren.
Ich greife nämlich sehr gerne auf Mängelware zurück, da sie einfach billiger sind und ich als Studentin nicht übermäßig Geld habe. und kleine Macken stören mich auch nich. fehlende Seiten stören mich jedoch schon. ich werde in Zukunft wohl genauer darauf schauen müssen, was für Mängel es sind.
auf jeden Fall danke für deinen Post!
ich hatte bisher wohl immer Glück, dass bei mir alle Seiten vorhanden waren.
Ich greife nämlich sehr gerne auf Mängelware zurück, da sie einfach billiger sind und ich als Studentin nicht übermäßig Geld habe. und kleine Macken stören mich auch nich. fehlende Seiten stören mich jedoch schon. ich werde in Zukunft wohl genauer darauf schauen müssen, was für Mängel es sind.
auf jeden Fall danke für deinen Post!
günstige Bücher aus vielen Sparten!
super Kinder- und Jugendbücher zu günstigen Preisen!
ich lese gerade
...Darwin - Abenteuer des Lebens von Jürgen Neffe
...Aufbruch von Ulla Hahn
...In the Skin of a Lion von Michael Ondaatje
super Kinder- und Jugendbücher zu günstigen Preisen!
ich lese gerade
...Darwin - Abenteuer des Lebens von Jürgen Neffe
...Aufbruch von Ulla Hahn
...In the Skin of a Lion von Michael Ondaatje
Re: Mängelexemplar - und die Antwort eines Verlages
Mir auch, da werde ich mir wohl meine ME alle mal unter die Lupe nehmen müssen.ampuria hat geschrieben:jetzt "steht mir ja fast der Schweiß auf der Stirn", wenn ich an all meine anderen Mängelexemplare denke, die ich noch ungelesen und unkontrolliert im meiner nicht ganz kleinen Büchersammlung habe...
Bis jetzt hat sich toi toi toi noch keiner beschwert.
Danke für Deine Mühe, die Du Dir gemacht hast.
Das dachte ich bis jetzt auch immer. Von fehlenden Seiten hatte ich nichts gemerkt.blubbiefish hat geschrieben:Das erstaunt mich jetzt wirklich auch. auch ich bin immer davon ausgegangen, dass Mängelexemplare eben mal runtergefallen sind und deshalb kleine Macken oder ähnliches haben und deshalb billiger sind. Bücher, bei denen ganze Seiten fehlen, gehören meiner Meinung überhaupt nicht mehr in den Verkauf, auch nicht unter dem Aspekt "Mängelexemplare".
ich hatte bisher wohl immer Glück, dass bei mir alle Seiten vorhanden waren.
Es fehlten aber schon mal Seiten in einem teuren neu erschienen Buch.
Da werde ich wohl in nächster Zeit mal von Mängelexemplaren etwas Abstand nehmen.
- spiralnebel111
- Beiträge: 10945
- Registriert: Sa 13. Nov 2010, 17:50
- Kontaktdaten:
Re: Mängelexemplar - und die Antwort eines Verlages
Ich kriege die von meiner Schwester. Sind nicht viele. Aber welche??? Gelesen habe ich die meisten nicht.
Re: Mängelexemplar - und die Antwort eines Verlages
Mir ist so was bei Remittenten schon mehrmals passiert. Die Bücher waren aber, wenn ich sie gelesen habe, dann schon zu alt, um den Verlag anzusprechen.
Jedenfalls sehr nett von der Mitarbeiterin, Kopien zu schicken!
Jedenfalls sehr nett von der Mitarbeiterin, Kopien zu schicken!
Vor uns: 5 Monate Dunkelzeit
Re: Mängelexemplar - und die Antwort eines Verlages
Ich bin erstaunt das ihr erstaunt seid. Ich gebe dem Verlag vollkommen Recht. Es ist zwar gängige Praxis dass zum Beispiuel die ganzen Kaufladenketten Ihre Ware wenn sie lang genug gelegen hat und keiner sie haben wollten einfach der optische Mangel dadurch hergestellt wird dass der Stempel draufkelpatscht wird, um für ein paar cent den KLruscht noch loszuwerden, aber natürlich heißtr >Mängelexemplar das man mit z T erheblichen Mängeln rechnen muss. Mich wunderst es dass euch es wundert wenn dass dann auch passsiert. Hier lag der Fall vor der eigentlich mal das Original war, nicht die Ramschwarenversion die heute üblich, aber eigentlich nicht Sinn der Sache ist
Never forget Robert Enke!
Re: Mängelexemplar - und die Antwort eines Verlages
Hier steht was anderes, nämlich dass es ein Defektexemplar ist und umzutauschen ist:
http://www.buchmarkt-college.de/lexikon ... emplar.htm
http://www.buchmarkt-college.de/lexikon ... emplar.htm
Vor uns: 5 Monate Dunkelzeit
Re: Mängelexemplar - und die Antwort eines Verlages
Normalerweise haben Mängelexemplare keine schwerwiegende Mängel, die sie unlesbar machen.
Man kann sie auch weiterhin kaufen, sollte aber bevor man sie beiseitelegt um sie später zu lesen,
sie kurz durchschauen, ob sie in Ordnung sind. Ich hatte mal ein Exemplar, das so schlecht
gebunden war, dass es beim Aufschlagen auseinanderfiel. Das hat das Geschäft, in dem ich
es gekauft hatte, sofort zurückgenommen und mir mein Geld erstattet. Allerdings sollte man den Kassenbon aufheben, um den Kauf auch beweisen zu können.
Mir ist klar, dass ME Mängel haben können, wenn sie mir auffallen, gebe ich sie an.
Beispielsweise hatte ich mal ein Exemplar, dass am Ende eines Textes zwei Reihen mit
Nullen aufwies. Neuerdings ärgert es mich, dass die Kratzer auf dem hinteren Buchdeckel
oft über mehrere Seiten durchgedrückt sind.
Man kann sie auch weiterhin kaufen, sollte aber bevor man sie beiseitelegt um sie später zu lesen,
sie kurz durchschauen, ob sie in Ordnung sind. Ich hatte mal ein Exemplar, das so schlecht
gebunden war, dass es beim Aufschlagen auseinanderfiel. Das hat das Geschäft, in dem ich
es gekauft hatte, sofort zurückgenommen und mir mein Geld erstattet. Allerdings sollte man den Kassenbon aufheben, um den Kauf auch beweisen zu können.
Mir ist klar, dass ME Mängel haben können, wenn sie mir auffallen, gebe ich sie an.
Beispielsweise hatte ich mal ein Exemplar, dass am Ende eines Textes zwei Reihen mit
Nullen aufwies. Neuerdings ärgert es mich, dass die Kratzer auf dem hinteren Buchdeckel
oft über mehrere Seiten durchgedrückt sind.
Re: Mängelexemplar - und die Antwort eines Verlages
Ich bin schon erstaunt über die Argumentation des Verlages bzw. deren Definition von Mängelexemplar.
Ein unvollständiges Buch ist schlicht unbrauchbar, fehlende Seiten sind kein Mangel, sondern ein no-go! Mit einem solchen 'Mangel' muss man m.E. NICHT rechnen!
Wenn ein solches Buch, von wem auch immer, wissentlich so verkauft wird/wurde, ist das in meinen Augen eine Unverschämtheit. Ich sehe den Verlag schon in der Pflicht, ein solches Exemplar umzutauschen.
Da das in diesem Fall nicht ging, war das Vorgehen die zweitbeste Lösung. Sehr erfreulich, aber eigentlich nur recht und billig.
Ein unvollständiges Buch ist schlicht unbrauchbar, fehlende Seiten sind kein Mangel, sondern ein no-go! Mit einem solchen 'Mangel' muss man m.E. NICHT rechnen!
Wenn ein solches Buch, von wem auch immer, wissentlich so verkauft wird/wurde, ist das in meinen Augen eine Unverschämtheit. Ich sehe den Verlag schon in der Pflicht, ein solches Exemplar umzutauschen.
Da das in diesem Fall nicht ging, war das Vorgehen die zweitbeste Lösung. Sehr erfreulich, aber eigentlich nur recht und billig.
Re: Mängelexemplar - und die Antwort eines Verlages
Das Buch ist ja nun aber beides, Defektexemplar und Mängelexemplar und gerade Mängelexem-
plare sind öfters Restposten und hier war es ja auch so, dass das Buch nicht mehr aufgelegt
worden ist
Wenn ich die Texte hier richtig verstanden habe, geht die Zuständigkeit beim Mängelexemplar
vom Verlag auf den Händler über, der muß den Kaufpreis erstatten, oder so es möglich ist,
das Buch in ein einwandfreies Exemplar tauschen, zeitnah nach dem Kauf.
plare sind öfters Restposten und hier war es ja auch so, dass das Buch nicht mehr aufgelegt
worden ist
Wenn ich die Texte hier richtig verstanden habe, geht die Zuständigkeit beim Mängelexemplar
vom Verlag auf den Händler über, der muß den Kaufpreis erstatten, oder so es möglich ist,
das Buch in ein einwandfreies Exemplar tauschen, zeitnah nach dem Kauf.
Re: Mängelexemplar - und die Antwort eines Verlages
Der Verlag ist trotzdem raus @ bookworms. Bestenfalls der Händler ist hier der Ansprechpartner, aber rein juritisch läuft das imho auf "gekauft wie gesehen" hinaus, da das Vorhandensein von Mängeln bekannt und durch massiven Preisnachlass bereits einkalkuliert ist.
Never forget Robert Enke!
Re: Mängelexemplar - und die Antwort eines Verlages
Nö, denn Dir ist beim Kauf bereits bekannt dass Du kein einwandfreies Exemplkar kaufst! wie kommst Du draquf dann hinterher eines bekommen zu dürfen?Moranda hat geschrieben: das Buch in ein einwandfreies Exemplar tauschen, zeitnah nach dem Kauf.
Never forget Robert Enke!
Re: Mängelexemplar - und die Antwort eines Verlages
hey, kibabu... das ist ja sehr interessant, danke für diese InfoKibabu hat geschrieben:Hier steht was anderes, nämlich dass es ein Defektexemplar ist und umzutauschen ist:
http://www.buchmarkt-college.de/lexikon ... emplar.htm
und auch danke an alle anderen für die weiteren Kommentare...
...ich starte jetzt noch einen weiteren Versuch, vielleicht doch noch eine andere bzw. vollständige "Druckversion" des Buches zu erhalten, es mag ja beim Verlag vergriffen sein, aber es ist noch immer als "Mängelexemplar UND als Neuware" käuflich zu erwerben, daher habe ich im Moment den HÄNDLER angemailt, bei dem ich es im April gekauft hatte, vielleicht zeigt der sich variabel
Re: Mängelexemplar - und die Antwort eines Verlages
Der Händler wird das Buch aber auch nicht geschenkt bekommen haben, insofern hätte ER einen Anspruch gegen den Verlag.
Ob man das nach längerer Zeit noch durchsetzen könnte, sei mal dahin gestellt, aber es stünde jedem Verlag gut zu Gesicht, sich hier nicht hinter irgendwelchen Fristen oder Regelungen zu verstecken, sondern im Zweifel aus Kulanz in irgendeiner Form Ersatz zu leisten.
Ob man das nach längerer Zeit noch durchsetzen könnte, sei mal dahin gestellt, aber es stünde jedem Verlag gut zu Gesicht, sich hier nicht hinter irgendwelchen Fristen oder Regelungen zu verstecken, sondern im Zweifel aus Kulanz in irgendeiner Form Ersatz zu leisten.
Re: Mängelexemplar - und die Antwort eines Verlages
Ich würde auch ein vollständiges Mängelexemplar akzeptieren, aber 'nicht einwandfrei' heißt doch nicht unbrauchbar!Schrölk hat geschrieben:Nö, denn Dir ist beim Kauf bereits bekannt dass Du kein einwandfreies Exemplkar kaufst! wie kommst Du draquf dann hinterher eines bekommen zu dürfen?Moranda hat geschrieben: das Buch in ein einwandfreies Exemplar tauschen, zeitnah nach dem Kauf.