das Haus als Biotop ...

Forum für alle, die grade nichts besseres zu tun haben.
Antworten
Benutzeravatar
d_r_m_s
Beiträge: 3593
Registriert: Do 27. Okt 2005, 11:54
Wohnort: Grossraum Karlsruhe

das Haus als Biotop ...

Beitrag von d_r_m_s »

es gefällt zwar vielen Menschen nicht, aber in unserer direkten Umgebung leben immer auch andere Lebewesen ... so manche bekommen wir allenfalls durch Zufall zu Gesicht, obwohl sie beachtliche Grössen erreichen ...

bei mir stehen z.B. Spinnen unter Naturschutz ... alte Netze werden gelegentlich entfernt, aber eine aktive Spinne in einer Zimmerecke werde ich nicht vertreiben ... solange die sich in dem Zimmer wohlfühlt muss es ja Nahrung geben, und irgendwelche Fliegen oder Mücken stören mich deutlich mehr als Spinnen ...

gerade vorhin habe ich zufällig in der Garage einen schönen grossen Spinnenläufer auf der Jagd überrascht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Spinnenl%C3%A4ufer

zumindest denke ich, dass es einer war ... er war schnell, und mein Versuch, ihm an der Wand den Weg zu verlegen, hat zu einem beherzten Sprung seinerseits hinter die Mülltonnen geführt ... so konnte ich ihn nur sehr kurz sehen ...

mit Google führt mich das Stichwort (bzw. der Oberbegriff Hundertfüsser) fast nur zu Rezepten, wie man diese Tiere mindestens vertreibt, eher noch gleich umbringt ... dabei muss sogar so eine Bekämpfungsseite zugeben:
Die einzigen Lebewesen in deinem Zuhause, die sich wirklich wegen Hundertfüßern Sorgen machen müssen, sind andere Insekten. Hundertfüßer töten und fressen eine ganze Reihe an Ungeziefer, das du sicher gerne loswerden möchtest, wie Bettwanzen, Termiten, Silberfische, Spinnen und sogar Kakerlaken.
Wanzen und Termiten haben und hatten wir m.W. nicht, mit Silberfischen hatte ich bisher keine Probleme (wehe, wenn die an meine Bücher gehen !), und Spinnen bin ich freundlich gesinnt ... aber Schaben hat uns in unserer früheren Wohnung mal eine Messie-Nachbarin eingebrockt, und die Viecher brauche ich echt nicht ... und da man sich seine Nachbarn nicht aussuchen kann, kann ein Wachhund gegen solche Gäste eigentlich nicht schaden ... :wink:

und was das biologische Verständnis hinter dem Zitat angeht ... weder Hundertfüsser noch Spinnen sind Insekten ... aber das sind eben so Feinheiten ... :mrgreen:

Ein kluger Mensch sagte einmal:
Jede Sache hat drei Seiten:
  • Eine siehst du,
    eine andere sehe ich,
    und die dritte sehen wir beide nicht.


:wink:
Benutzeravatar
spiralnebel111
Beiträge: 10937
Registriert: Sa 13. Nov 2010, 17:50
Kontaktdaten:

Re: das Haus als Biotop ...

Beitrag von spiralnebel111 »

Wir hatten hier eine Hausspinne - eine ganz dicke - die kam jahrelang im Frühjahr und Herbst ins Treppenhaus. Jetzt ist sie tot, jemand ist wohl draufgetreten, allerdings nicht absichtlich, die Spinne hatte offiziell Besuchsrecht.
In meiner Wohnung überleben wenige Sechs- und Achtfüßer, die Katze frißt sie auf.
In früheren Wohnungen hatte ich mehrfach Silberfische, die weder Mensch noch Buch was getan haben.

Schön wäre es, wenn hier nicht so viele Bäume und Büsche gefällt würden, Bretter und Mauern sind angesagt und der Park wird plattgemacht, für teuere Eigentumswohnungen, da könnte ich echt k......
Benutzeravatar
d_r_m_s
Beiträge: 3593
Registriert: Do 27. Okt 2005, 11:54
Wohnort: Grossraum Karlsruhe

Re: das Haus als Biotop ...

Beitrag von d_r_m_s »

Wahnsinn, über 130 Aufrufe ... Bio rockt ... :mrgreen:

schon häufiger erlebt, aber immer wieder schön, und diesmal noch etwas interessanter ... Wespe im zeitigen Frühjahr ...

so ein Dachboden heizt sich ja schon ein paar Tage früher auf als die Natur aussenrum, und so steht auch dieses Jahr wieder ein kleines Anzuchtgewächshaus bei uns oben vor einem der Dachbodenfenster ...

bei meiner Kontrolle letzte Woche summte auf einmal eine Wespenkönigin vor dem Fenster herum ... leider bekomme ich dieses Fenster im Moment nicht auf ...

also weiter in der Runde zu den anderen drei Fenstern, an denen teilweise überwinterte Pflanzen (oder einfach noch Pflanzen vom letzten Jahr) stehen ... schräg gegenüber summt es schon wieder ... diesmal an dem Fenster, dass irre schwer aufgeht ...

aber gut, wenn die Dame so munter ist ... also ein anderes Fenster geöffnet ... wenige Minuten später war sie draussen ... ohne Nachhilfe meinerseits ... so zielgerichtet habe ich das bisher nicht erlebt ...

vielleicht hat auch der kräftige (allerdings kühle) Luftzug aus dem offenen Fenster bei der Lokalisierung geholfen ... oder geht die Evolution in Richtung der eingebauten Erkenntnis, dass Menschen zwar gefährlich sind, in ihrer Umgebung aber auch oft interessante und nützliche Sachen passieren ?

Ein kluger Mensch sagte einmal:
Jede Sache hat drei Seiten:
  • Eine siehst du,
    eine andere sehe ich,
    und die dritte sehen wir beide nicht.


:wink:
Benutzeravatar
spiralnebel111
Beiträge: 10937
Registriert: Sa 13. Nov 2010, 17:50
Kontaktdaten:

Re: das Haus als Biotop ...

Beitrag von spiralnebel111 »

Über meinem Balkon unterm Dach wohnt ein Fledermäuslein. :D
Benutzeravatar
d_r_m_s
Beiträge: 3593
Registriert: Do 27. Okt 2005, 11:54
Wohnort: Grossraum Karlsruhe

Re: das Haus als Biotop ...

Beitrag von d_r_m_s »

na, was macht die fliegende Maus ? :wink:

aus aktuellen Anlass:

Keime im Küchenschwamm: Experten raten vom Auswaschen ab
https://www.gmx.net/magazine/gesundheit ... n-32460132
Eine gängige Praxis ist, den Schwamm heiß auszuwaschen.
Manche packen ihn sogar in die Waschmaschine oder in die Mikrowelle. Laut neuster Forschung ist das aber keine Lösung, um den Keimen an den Kragen zu gehen
die Temperatur beim Auswaschen dürfte kaum eine Rolle spielen, soweit man die Dinger dabei noch in den Fingern hat ... was wir abkönnen, dass können die meisten Küchen-, Haut- und Darmbackos auch ab ...

hier kommt es her:

Studie zur Keimschleuder Küchenschwamm
http://www.hs-furtwangen.de/willkommen/ ... hwamm.html

über die geringe Zahl von 'nur' 14 untersuchten Schwämmen sollte man nicht die Stirn runzeln, 362 verschiedene Bakterienarten zu identifizieren ist eine Menge Arbeit ...

was mich aber stört ist, dass kein Wort darüber verloren wird (möglicherweise wurde es nicht einmal erfragt bzw. lässt sich nicht nachvollziehen), wie die Küchenschwämme denn zwischen den 'Einsätzen' aufbewahrt bzw. vor dem Weglegen 'behandelt' wurden ... die Angabe von bis zu 5 * 10 hoch 10 Bakterienzellen pro Kubikzentimeter Schwamm (also 50 Milliarden Bakterien pro Kubikzentimeter) erscheint mir sehr hoch ... das sind Grössenordnungen, die man mit einer Übernachtkultur in Flüssigmedium unter optimalen Wachstumsbedingungen erreicht ... aber das ist dann dichte Suppe, und kein poröser Schwamm, der grösstenteils Luft enthalten sollte, wenn er nicht gerade im Einsatz ist ...

und da liegt vermutlich das grössere Problem ...

gerade in Privatküchen, wo es im Gegensatz zu Restaurants und Kantinen auch tagsüber längere Pausen gibt, ist die effizienteste Vorbeugung gegen übermässiges Bakterienwachstum m.E. kräftiges Ausdrücken des Schwammes ... damit verschwindet fast alles, was sich nicht gut festhält, und wenn der Schwamm trocknet, ist jegliches Mikrobenwachstum stark eingeschränkt ...

auch das letzte Spülwasser dürfte (frisch natürlich) keine richtig hohen Bakterienkonzentrationen haben ... kräftig ausspülen, damit keine grösseren Essensreste im Schwamm verbleiben, und dann ausdrücken ... solange ich ein Spülbecken alleine bewirtschafte fangen die Schwämme dann auch nicht an zu stinken ...

wer dagegen seine Schwämmchen ständig tropfnass in der Gegend herumliegen lässt darf sich über muntere Bakterienkulturen nicht wundern ... und Geruchsbildung ... aber da ist das Auswechseln nach einer Woche schon deutlich zu spät ...

in der Studie wird vermerkt, dass sich potentielle Krankheitserreger mit der Zeit anreichern, weil sie wohl 'stressresistenter' seien ... der einzige Stress bei meiner Methode ist Wasserknappheit, und gerade das mögen Bakterien, die eigentlich im Körper leben wollen, sicher nicht ... ansonsten wird das meiste ausgeschwemmt, was sich nicht festhält, und was sich im Schwamm festhält, das wird mir wenig antun ...

dabei sollte man sich klar sein, dass so ein Spülschwämmchen spätestens nach dem ersten Kontakt mit dreckigem Geschirr nicht mehr steril ist ... denn in den Essensresten von vor ein paar Stunden (oder Tagen) gibt es oft deutlich bessere Wachstumsbedingungen als im nassesten Schwämmchen ... auch ein guter Grund, sein eigenes Tellerchen immer schön leer zu essen ...

guten Appetit ! :mrgreen:

Ein kluger Mensch sagte einmal:
Jede Sache hat drei Seiten:
  • Eine siehst du,
    eine andere sehe ich,
    und die dritte sehen wir beide nicht.


:wink:
Benutzeravatar
spiralnebel111
Beiträge: 10937
Registriert: Sa 13. Nov 2010, 17:50
Kontaktdaten:

Re: das Haus als Biotop ...

Beitrag von spiralnebel111 »

Gute Mikrofaserlappen (nicht die aus China) kann man unzählige Male mitwaschen, auch heiß.

Ansonsten: ich glaube da will jemand wieder mal den Konsum ankurbeln.
booktaking
Beiträge: 20
Registriert: Di 24. Okt 2017, 22:19
Wohnort: Bayern

Re: das Haus als Biotop ...

Beitrag von booktaking »

Hat jemand schon mal von "Buchfischchen" gehört? Sehen so ähnlich aus wie Silberfischchen, allerdings größer und machen sich mit Appetit über Papier her? :cry:
Benutzeravatar
spiralnebel111
Beiträge: 10937
Registriert: Sa 13. Nov 2010, 17:50
Kontaktdaten:

Re: das Haus als Biotop ...

Beitrag von spiralnebel111 »

:shock: Um Himmels Willen, nein!
booktaking
Beiträge: 20
Registriert: Di 24. Okt 2017, 22:19
Wohnort: Bayern

Re: das Haus als Biotop ...

Beitrag von booktaking »

Ich habe da mal einen Artikel in der Zeit gelesen, den ich leider nicht mehr parat habe. Die Viecher sollen sich von den Niederlanden her ausbreiten; deshalb soll man z.B. alle Kartons, die aus dieser Gegend kommen, nicht weiterverwenden. :!:
booktaking
Beiträge: 20
Registriert: Di 24. Okt 2017, 22:19
Wohnort: Bayern

Re: das Haus als Biotop ...

Beitrag von booktaking »

P.S. Ich habe schon das Gefühl, dauernd meine Bücher kontrolieren zu müssen.
Benutzeravatar
spiralnebel111
Beiträge: 10937
Registriert: Sa 13. Nov 2010, 17:50
Kontaktdaten:

Re: das Haus als Biotop ...

Beitrag von spiralnebel111 »

spiralnebel111 hat geschrieben: So 2. Apr 2017, 07:46 Über meinem Balkon unterm Dach wohnt ein Fledermäuslein. :D
Muss ich mal korrigieren: Da wohnt eine kleine Fledermauskolonie! :D
Ganz ruhige Nachbarn. Man hört sie nicht und im Moment sieht man sie auch nicht. 8)
Benutzeravatar
digitalis
Beiträge: 863
Registriert: So 29. Jul 2007, 01:06

Re: das Haus als Biotop ...

Beitrag von digitalis »

Wie schön! Unter meinem Dach ist es für Fledermäuse sicher nicht gut genug, aber in einem kleinen Schuppen mit freiem Zugang/-flug könnten sie eigentlich ganz gut einziehen. Gibt es irgendwas, das ich tun könnte, damit sie kommen?
It Comes Like It Being Must!

Mein Bücherangebot
Benutzeravatar
spiralnebel111
Beiträge: 10937
Registriert: Sa 13. Nov 2010, 17:50
Kontaktdaten:

Re: das Haus als Biotop ...

Beitrag von spiralnebel111 »

Keine Insektenmittel und andere Gifte versprühen und streuen. Blumen pflanzen oder säen, die Nachtfalter mögen. Ansonsten kannst Du wohl nur anbieten. Sie brauchen (wollen?) kein großes Loch, hier fliegen sie zwischen den Dachschindeln ein und aus. Schau mal auf Seiten von Nabu und auf Fledermausseiten nach, vielleicht gibt es Tipps.
Im Frühjahr haben wir sie zwei Tage lang aus- und einfliegen sehen können (Tisch war ständig versch.....), danach haben sie sich wohl verteilt. Nur eines scheint immer dort zu wohnen. Im Herbst habe ich sie dann wiedergesehen - ohne Dreck diesmal.
Ich glaube im Frühjahr hatten die Jungtiere ihren ersten Flug, sie kamen so zögernd nach und nach, wie Vögel, wenn sie flügge werden: eines ist immer das Mutige, das es den anderen zeigt...
Wenn sie wieder kommen, wollen wir sie bestimmen.
Benutzeravatar
digitalis
Beiträge: 863
Registriert: So 29. Jul 2007, 01:06

Re: das Haus als Biotop ...

Beitrag von digitalis »

Vielen Dank.
Ich werd mal ein bisschen lesen und versuchen, Informationen zu bekommen. Mit meinem noblen "Insektenhotel" für über 50 Euronen von memo ist es mir bisher nicht gelungen, Insektengäste zu bekommen.
Einige Male war ich in einem Tagungshaus in der Schwäbischen Alb, wo der Balkon nicht betreten werden durfte, um die Fledermäuse und vor allem die Jungen nicht zu stören, die wie Mäuse fiebten. Nachts kam manchmal eine bei offener Balkontür und -fenster ins Zimmer, flatterte ein bisschen rum und flog wieder raus.
It Comes Like It Being Must!

Mein Bücherangebot
Benutzeravatar
spiralnebel111
Beiträge: 10937
Registriert: Sa 13. Nov 2010, 17:50
Kontaktdaten:

Re: das Haus als Biotop ...

Beitrag von spiralnebel111 »

Mein Sohn hatte mal eine im Zimmer (in einer Wohnung zwischen vielen Bäumen), die musst wir raustreiben!
Himmel war das eine Aktion...
Ich drücke Dir die Daumen! Es ist ja nicht eilig, jetzt schlafen sie ohnehin.
Antworten