Nachdem ich meinen Mageninhalt oral entleert habe, weil heute Sonntag und zudem der 3. Advent, erlaube ich mir, schmunzelnd aufzuzeigen, was "Die Welt" über Frau Merkels neue Wunderwaffe zu berichten hat.
"Der Soldat hat Vokuhila zu tragen – wie die Chefin"
Es ist die große Überraschung des neuen Kabinetts: Mit Ursula von der Leyen leitet erstmals eine Frau das Verteidigungsressort. Einigen Männern behagt das gar nicht – sie spotten über "Super Nanny".
Von Simone Meyer
"Tarnanzüge jetzt auch in Größe 146?", postet User @ochistospitti auf Twitter. Wie diese klingen die meisten Bemerkungen im Internet über die neue Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen eher ironisch bis erschrocken. Und erste Fragen kommen auf: Hat die Nachfolgerin von Thomas de Maizière überhaupt gedient? Muss sie jetzt ihre Grundausbildung nachholen? Gibt es bald eine Kita auf jedem Stützpunkt? Und wie lautet der erste Tagesbefehl – vielleicht "Neue Helme – noch vor Weihnachten"?
Auf Facebook wird die Personalie gar als Aprilscherz betrachtet: "Oh Gott. Hoffentlich geht mein Antrag auf Dienstzeitverkürzung durch", heißt es da. Oder: "Noch nie war ich so dankbar, inzwischen ausgemustert zu sein." Hauptsächlich sind es Männer, die Dinge schreiben wie "Ministerin Uschi für Puff und Peng" oder "Gibt's denn Stoppschilder an der Grenze, damit Bösewichte draußen bleiben?" – Frauen hingegen posten Sätze wie: "Das hätte was."
Manche fragen sich, ob sie nun ihre sieben Kinder zum Bund schicke, ob sie alle Hartz-IV-Empfänger zwangsrekrutiere – seit die Wehrpflicht ausgesetzt ist, wird schließlich der Nachwuchs knapp. Spekuliert wird außerdem über von der Leyens sportliche Qualifikation als Verteidigungsministerin: Als geübte Dressurreiterin könne sie "künftig die Paraden vom Pferd aus abnehmen".
"Bald noch Päpstin?"
Ganz offensichtlich ist die Tatsache, dass eine Frau das Ministerbüro im Bendlerblock übernimmt, für viele, gerade Soldaten, ziemlich gewöhnungsbedürftig. Manche fürchten, dass die erste Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt, die die Bundeswehr je hatte, auch den traditionellen Haar- und Barterlass ändern wird. "Der Soldat an der Front hat Vokuhila zu tragen", heißt es weiter auf Facebook. "Wie die Chefin!"
Andere erwarten eine neue pädagogische Kultur von der neuen "Super-Nanny" der Armee. "Jetzt geht es auf die stille Treppe und wir alle zeigen den Schweigefuchs", lautet ein weiterer Twitter-Eintrag. Bundeswehrsoldaten wären sicher schwer begeistert. Die große Frage ist auch, wie viel Frauenpower die Bundesrepublik verkraften kann: Kanzlerin, Ministerpräsidentin, Verteidigungsministerin. "Und bald noch Päpstin?"
Dabei ist es – zumindest in Europa – gar nicht so ungewöhnlich, dass eine Frau die Chefin der Streitkräfte ist. Norwegen zum Beispiel hat seit 2011 vier Ministerinnen für Verteidigung gehabt. Auch in diesem Jahr wurde wieder eine ernannt, nämlich Ine Marie Eriken Søreide. Auch die Niederlande haben eine Verteidigungsministerin, Jeanine Antoinette Hennis-Plasschaert ist seit dem 5. November 2012 im Amt. In Spanien gab es diese Premiere schon 2008: Im April wurde Carme Chacon die erste Verteidigungsminister des Landes, sie war damals im siebenten Monat schwanger und reiste in dem Zustand auch nach Afghanistan.
Auf die ersten Bilder der zierlichen Ursula von der Leyen (Mädchen-Spitzname: Röschen) mit Stahlhelm und Splitterschutzweste kann sich das Netz jetzt schon freuen.
Quelle:
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... hefin.html