Adventskalender

Forum für alle, die grade nichts besseres zu tun haben.
Enibas

Re: Adventskalender

Beitrag von Enibas »

Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
Aber als Knecht Ruprecht schon
Kommt der Winter hergeschritten,
Und alsbald aus Schnees Mitten
Klingt des Schlittenglöckleins Ton.

Und was jüngst noch, fern und nah,
Bunt auf uns herniedersah,
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
Und das Jahr geht auf die Neige,
Und das schönste Fest ist da.

Tag du der Geburt des Herrn,
Heute bist du uns noch fern,
Aber Tannen, Engel, Fahnen
Lassen uns den Tag schon ahnen,
Und wir sehen schon den Stern.

Theodor Fontane
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Lese-Eule
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Re: Adventskalender

Beitrag von Lese-Eule »

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Der kleine Schutzengel

Sehnsüchtig sah Emanuel zu, wie wieder viele Engel die Himmelsleiter hinab stiegen. Sie beeilten sich, wollten rechtzeitig an Ort und Stelle sein, um die Neugeborenen zu beschützen.

„Ach, was würde ich dafür geben, wenn ich auch ein Schutzengel sein dürfte“, seufzte er. „Aber ich habe ja noch nicht einmal Flügel!“

„Emanuel, komm zu mir!“ rief Erzengel Gabriel. Er nahm den Kleinen an die Hand und führte ihn zur himmlischen Kleiderkammer. Weiße Gewänder, Flügelpaare und Heiligenscheine wurden dort aufbewahrt.
Gabriel suchte für ihn ein passendes Gewand, Flügelchen und einen Heiligenschein aus. Er half ihm beim Anziehen, steckte die Flügelchen fest und sagte: „So mein Kleiner, jetzt bist du ein Schutzengel!“

Emanuel hüpfte vor lauter Freude im Kreis und fragte aufgeregt: „Wohin schickst du mich?“

Gabriel zeigte in die Ferne. Am Himmel leuchtete ein wunderschöner Stern mit einem langen silbernen Schweif: „Folge immer diesem Stern, solange, bis er stehen bleibt. Dort wird heute Nacht ein neuer, großer König geboren! Er wird für alle Menschen der König des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung sein!"

Ein König, dachte Emanuel und ihm wurde ganz bange: "Braucht ein großer König nicht auch einen großen Schutzengel?"

Der Erzengel lächelte und drückte ihm sanft den Heiligenschein aufs Haupt: "Nein, nein! Ein kleiner König und ein kleiner Engel passen gut zusammen!"

Wenig später kletterte Emanuel die Himmelsleiter hinab und folgte immer dem großen Stern.
Ich werde auf meinen König gut aufpassen, dachte er. Wehe, wenn ihm einer etwas tut, dann verhau' ich ... Erschrocken hielt er inne. Ein richtiger Engel durfte so etwas nicht einmal denken.

Hin und wieder schaute er zum Himmel. Er bemerkte, dass der Stern allmählich langsamer wurde. Erstaunt blickte er sich um. Nirgends sah er einen Palast, oder wenigstens ein großes vornehmes Haus?

Er kam durch ein kleines Dorf. Die meisten Häuser waren alt und verfallen, in denen nur arme Leute wohnten.
Neben einem Gasthof stand ein Stall; über ihm blieb der Stern stehen.

Geduldig wartete er darauf, dass der Stern weiterwandern würde. Aber nichts geschah.
Oh mein Gott, durchfuhr es ihn, ich bin dem falschen Stern gefolgt! Vielleicht habe ich mich verlaufen? Ratlos setzte er sich nieder.

Da fiel ihm der kleine König ein, den er beschützen sollte.
Emanuel war so traurig, dass er bitterlich weinte.
Plötzlich fühlte er etwas Weiches an seinem Knie. Ein Schaf rieb sein Köpfchen daran. "Warum bist du so traurig, kleiner Engel?" fragte es.

"Ich habe mich verlaufen!" schluchzte er.
"Verlaufen?" blökte das Schaf verwundert.
Er nickte.
„Irgendwo wird ein neuer König geboren, und nun hat er keinen Schutzengel, weil ich den Palast nicht finden kann!"
Emanuel nahm den Zipfel seines Gewands und schnäuzte sich.
"Im Stall wird auch ein Kind geboren! Aber das sind sehr arme Leute!" mähte das Schaf. "Sie kamen mit einem Esel aus einer fernen Stadt!"

Emanuel sah sich um. Er entdeckte auch keinen anderen Engel.
Er streichelte dem Schaf über das Köpfchen und murmelte: "Das arme Kind. Kein Schutzengelchen weit und breit!"
"Dann beschütze doch du das Kind!“ schlug das Schaf vor. „Arme Leute haben es nicht leicht im Leben!"

Er nickte. Das Schaf hatte Recht. Der kleine Engel stand auf und ging in den Stall. Ein Ochse und ein Esel lagen im Stroh.

Ein älterer Mann stand neben seiner jungen Frau, die ihr Kind in die Krippe legte. Emanuel trat näher und sah sich das Neugeborene genauer an. Es war ein hübscher kleiner Junge.

Plötzlich hörte er Räderknirschen, Hufgetrampel und Gewieher; dem folgten Fanfarenstöße und Herolde riefen: "Macht Platz für die Könige!"

Prunkvoll geschmückte Pferde und Kamele hielten vor dem Stall.
Drei Könige in kostbare Gewänder gehüllt, mit goldenen Kronen auf ihren Häuptern, betraten den ärmlichen Raum. Sie beglückwünschten die Eltern zur Geburt ihres Kindes und überreichten Gold, Weihrauch und Myrrhe. Es waren Geschenke für das Neugeborene.

Sie knieten vor der Krippe nieder und jeder König küsste dem kleinen Jungen das Händchen.
Wenig später kamen Hirten. Als sie das Kind in der Krippe sahen, gaben sie ihm alles, was sie hatten: Brot und Käse, Früchte und Wein, dann knieten auch sie nieder.

Ehrfurchtsvoll und staunend hatte Emanuel alles beobachtet.
Sein kleiner Schützling musste schon etwas Besonderes sein, wenn Könige wie Hirten gleichermaßen vor ihm niederknieten.

Er beugte sich etwas vor - und das Kind lächelte ihn an.

Ich habe mich doch nicht verlaufen, dachte der kleine Schutzengel überglücklich. Ich bin auch nicht dem falschen Stern gefolgt. Er ist der neue große König, der König des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung, und ich... ich ... ich darf ihn beschützen.
Allegra1
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Re: Adventskalender

Beitrag von Allegra1 »

Das ist aber schön...und das Bild ist wunderschön...


Wünsche zum Advent

Was wünsch’ ich mir denn vom Advent?
Dass jeder Mensch den And’ren kennt.
Und dass der Frieden in der Welt
mehr Wert hat als das schnöde Geld.
Dass zukünftig nie mehr ein Kind
verhungern muss im Wüstenwind.
Dass Freiheit gilt für Jedermann,
dass Menschen seh’n sich wirklich an.
Sie sollten nicht nur anonym
im Internet der Welt entflieh’n…
Zudem wünsch’ ich uns Kraft und Mut
und niemals mehr die “rechte” Wut!
Wir sollten lernen zu verzeih’n,
beenden die Tierquälereien.
Das wünsch’ ich mir, ist es zuviel?
Gemeinsam kommen wir ans Ziel.
Drum kommt! Verleiht der Liebe Macht!
Und nicht nur in der heilg’en Nacht…

" Wer ohne Freund ist,
geht wie ein Fremdling über die Erde "

Friedrich Schiller
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Vidya Venn
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Re: Adventskalender

Beitrag von Vidya Venn »

Der Liebe Macht verleihen - und wenns erstmal nur für die Heilige Nacht wäre - das wär doch ein Anfang. Wenn zwischen allen Menschen auf der Welt Frieden herrschen würde.
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Lese-Eule
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Re: Adventskalender

Beitrag von Lese-Eule »

Vidya Venn hat geschrieben:Der Liebe Macht verleihen - und wenns erstmal nur für die Heilige Nacht wäre - das wär doch ein Anfang. Wenn zwischen allen Menschen auf der Welt Frieden herrschen würde.
Ja - ein Verstehen ist mit etwas gutem Willen auch bei unterschiedlichsten Voraussetzungen möglich ... :wink:

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Vidya Venn
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Re: Adventskalender

Beitrag von Vidya Venn »

Oder so! :D :D :D

Ein bißchen Toleranz für die Unterschiedlichkeit würd doch schon reichen. :D
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spiralnebel111
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Re: Adventskalender

Beitrag von spiralnebel111 »

Himmel, wie süss!
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Re: Adventskalender

Beitrag von Allegra1 »

Vidya Venn hat geschrieben:Oder so! :D :D :D

Ein bißchen Toleranz für die Unterschiedlichkeit würd doch schon reichen. :D

Jaaaaaaaaa......

spiralnebel111 hat geschrieben:Himmel, wie süss!

Jaaaaaaaa.....
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geht wie ein Fremdling über die Erde "

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Vidya Venn
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Re: Adventskalender

Beitrag von Vidya Venn »

Ich würd mir die Bilder gerne ausdrucken, sie verkörpern genau das, was mir an Leben vorschweben würde :D
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Lese-Eule
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Re: Adventskalender

Beitrag von Lese-Eule »

Rentenantrag für den Weihnachtsmann

Bald ist wieder Weihnachtszeit
Ein Fest des Friedens soll es sein.
Nicht überall herrscht Fröhlichkeit,
denn viele Menschen sind allein.


Denkt nur mal an den Weihnachtsmann,
der mit seinem schweren Sack
einsam stapft durch weißen Tann.
Er ist schon ein halbes Wrack.


Um die Kinder zu beschenken,
muss der Alte sich arg plagen.
Er muss an alle Wünsche denken
und hat daran schwer zu tragen.


Einsam lebt der Weihnachtsmann.
Das weiß ich wirklich ganz genau.
Immer, wenn man ihn sehen kann,
zeigt er sich ohne Weihnachtsfrau.


Nun fehlt am Schluss noch die Pointe:
Schickt den Alten in die Rente!
Bezahlen kann ihn eh keiner mehr,
denn unsere Taschen sind längst leer!


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xenna
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Re: Adventskalender

Beitrag von xenna »

Kein Schnee

von Heinz Bornemann


Der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten,
hat noch niemals so gelitten,
kein Schnee für seines Schlitten Kufen,
er muss den Pannendienst wohl rufen.

Der Engel vom ADAC,
sagt auch verzweifelt nur, oh ne,
für Schlitten hab ich keine Reifen,
das müssen leider sie begreifen.

Ein grosser Laster muss nun her,
der Schlitten ist ja furchtbar schwer,
der Weihnachtsmann, er schuftet fleissig,
doch überall ist Tempo 30.

So kommts Geschenk nicht pünktlich an,
es ärgert sich ein jedermann,
dem Weihnachtsmann wirds schon ganz flau,
denn nun steckt er im Riesenstau.

Die Rentiere stehn da und lachen,
was macht der Alte bloss für Sachen,
sie könnten sich vor Freude biegen,
er hat vergessen, wir könn fliegen.

So kriegt auch diesmal jedes Kind,
ganz sicher sein Geschenk geschwind,
denn würde das mal nicht so sein,
der liebe Gott liess es schon schnein.
Guckst du hier
Und hier stell´ich mich persönlich vor:
http://www.booklooker.de/xenna
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Re: Adventskalender

Beitrag von Allegra1 »

When the snow falls wunderbar

When the snow falls wunderbar
And the children happy are,
When the Glatteis on the street
And we all a Glühwein need,
Then you know, es ist soweit:
She is here, the Weihnachtszeit.

Every Parkhaus is besetzt,
Weil die people fahren jetzt
All to Kaufhof, Media-Markt,
Kriegen nearly Herzinfarkt.
Shopping hirnverbrannte things
And the Christmasglocke rings.

Merry Christmas, merry Christmas,
Hear the music, see the lights,
Frohe Weihnacht, frohe Weihnacht
Merry Christmas allerseits...

Mother in the kitchen bakes
Schoko-, Nuss- and Mandelkeks.
Daddy in the Nebenraum
Schmücks a Riesen-Weihnachtsbaum.
He is hanging of the balls,
Then he from the Leiter falls...

Finally the Kinderlein,
To the Zimmer kommen rein.
And es sings the family,
Schauerlich: "Oh, Christmastree!"
And the jeder in the house,
Is packing the Geschenke aus.

Mama finds unter the Tanne
Eine brandnew Teflon-Pfanne.
Papa gets a Schlips and Socken,
Everybody does frohlocken,
President speaks in TV,
All arround is Harmonie.

Merry Christmas, merry Christmas,
Hear the music, see the lights,
Frohe Weihnacht, frohe Weihnacht
Merry Christmas allerseits!!!

" Wer ohne Freund ist,
geht wie ein Fremdling über die Erde "

Friedrich Schiller
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Lese-Eule
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Re: Adventskalender

Beitrag von Lese-Eule »

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.

Da machte sich auf auch Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum, dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger.

Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe: Denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.

Und der Engel sprach zu ihnen: "Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen."

Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!"

Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.

Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.

Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.

Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott und alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. (Lukas 2, 1-20)


Allen ein gesegnetes Weihnachtsfest!
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spiralnebel111
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Re: Adventskalender

Beitrag von spiralnebel111 »

Bild Ich wünsche Euch Allen fröhliche Weihnachten!
Allegra1
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Re: Adventskalender

Beitrag von Allegra1 »

Ich wünsche euch wunderschöne und vor allem ruhige, fröhliche und stressfreie Weihnachten im Kreise eurer Lieben :D
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