Adventskalender

Forum für alle, die grade nichts besseres zu tun haben.
Allegra1
Beiträge: 7327
Registriert: Do 10. Nov 2011, 23:50
Wohnort: NRW

Re: Adventskalender

Beitrag von Allegra1 »

Lese-Eule, - das finde ich echt witzig :lol: ...Könnte glatt der Text für einige meiner Weihnachtskarten werden :wink: ....
Und danke für die Mühe mit der bunten Schrift....sieht echt schööööö aus....


Weihnachtsrezept

Man nehme 12 Monate,
putze sie ganz sauber von Bitterkeit,
Geiz, Pedanterie und Angst,
und zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile,
so dass der Vorrat für ein ganzes Jahr reicht.
Nun wird jeder Tag einzeln angerichtet,
aus einem Teil Arbeit und zwei Teilen Frohsinn und Humor.
Danach füge man drei gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu,
einen Teelöffel Toleranz,
ein Körnchen Ironie und Takt.
Jetzt wird noch alles reichlich und mit viel Liebe übergossen.
Das fertige Gericht empfiehlt sich jetzt noch
mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten zu schmücken
und serviere es dann täglich mit Heiterkeit
und mit einer guten erquickenden Tasse Tee...


Catharina Elisabeth Goethe
" Wer ohne Freund ist,
geht wie ein Fremdling über die Erde "

Friedrich Schiller
Benutzeravatar
Lese-Eule
Beiträge: 9341
Registriert: Do 17. Jun 2010, 19:38

Re: Adventskalender

Beitrag von Lese-Eule »

Immer wieder schön ... :wink:


Bild

Advent
Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
Schneeflöcklein leis herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und dort vom Fenster her durchbricht
den dunklen Tann ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein:
am Niklasabend muß es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh',
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie direkt von vorn
den Gatten über Kimm und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln,
derweil die Sternlein traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muß die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
(was der Gemahl bisher vermied) -,
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt zum Schluß, es geht auf vier,
die Reste in Geschenkpapier.
Da tönt's von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!
He, gute Frau, habt ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?
Des Försters Haus ist tiefverschneit,
doch seine Frau steht schon bereit:
Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
's ist alles, was ich geben kann.
Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt - es ist Advent.
Loriot
Benutzeravatar
Lese-Eule
Beiträge: 9341
Registriert: Do 17. Jun 2010, 19:38

Re: Adventskalender

Beitrag von Lese-Eule »

Bild

Die drei Spatzen
In einem leeren Haselstrauch,
da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.

Der Erich rechts und links der Franz
und mittendrin der freche Hans.

Sie haben die Augen zu, ganz zu,
und obendrüber, da schneit es, hu!

Sie rücken zusammen dicht an dicht.
So warm wie der Hans hat's niemand nicht.

Sie hör'n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.
Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.

- Christian Morgenstern 1871-1914, deutscher Schriftsteller, Dichter -
Allegra1
Beiträge: 7327
Registriert: Do 10. Nov 2011, 23:50
Wohnort: NRW

Re: Adventskalender

Beitrag von Allegra1 »

Zeit der Lieder, Zeit der Lichter,
Zeit der fragenden Gesichter.

Zeit, dass stillere Zeiten kämen,
Zeit, sich endlich Zeit zu nehmen.

Zeit vor allem, meine ich,
für den lieben Gruss an dich.
" Wer ohne Freund ist,
geht wie ein Fremdling über die Erde "

Friedrich Schiller
Benutzeravatar
Vidya Venn
Beiträge: 12653
Registriert: Mo 7. Nov 2005, 19:17
Wohnort: NRW

Re: Adventskalender

Beitrag von Vidya Venn »

Bei meinem Onkel sage ich immer: Und mittendrin der freche Franz. Dann grinst er...

2 schöne Gedichte. Ich freue mich an euren vielfältigen Beiträgen. Danke schön.

Und dann denke ich an nanoq, die Erfinderin dieses Threads. Wie es ihr wohl gehen mag?
Benutzeravatar
Buchecker
Beiträge: 21155
Registriert: Mi 23. Jan 2008, 23:26
Wohnort: Nairobi

Re: Adventskalender

Beitrag von Buchecker »

Und hier die juristische Aufarbeitung von Loriots Adventsgedicht:

Da läuft des Försters Blut
Von BASCHA MIKA


Im Prozess gegen Sabine H. vor dem Landgericht Lüneburg hält heute die Verteidigung ihr Schlussplädoyer. Sabine H. wird beschuldigt, am 6. Dezember ihren Mann, den Förster Dieter H., erschossen, zerteilt und das Fleisch als Braten verschenkt zu haben.

Die Verteidigung hat das Wort:

Hohes Gericht!

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken, Schneeflöcklein leis herniedersinken. Auf Edeltännleins grünem Wipfel häuft sich ein kleiner weißer Zipfel. Und dort vom Fester her durchbricht den dunklen Tann ein warmes Licht.

Mit diesen Worten schildert die Angeklagte den Abend der Tat. Spricht hier eine eiskalte Mörderin? Ist es nicht viel mehr eine empfindsame weibliche Seele, die sich in dieser Darstellung offenbart? Eine Frau, die versuchte, Licht und Wärme in das düstere Heim ihres Mannes zu bringen?

Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer die Försterin im Herrenzimmer. In dieser wunderschönen Nacht hat sie den Förster umgebracht. Er war ihr bei des Heimes Pflege seit langer Zeit schon sehr im Wege. So kam sie mit sich überein: Am Niklasabend muss es sein.

Hohes Gericht! Wie hier deutlich wird, war die Angeklagte über Jahre der seelischen Grausamkeit ihres Gatten ausgesetzt. Vergeblich mühte sie sich, ihn zu Ordnung und Sauberkeit anzuhalten. Stets wurde ihre aufopferungsvolle Arbeit durch seine grobe Nachlässigkeit zunichtegemacht. Wir wissen, dass nur zehn Prozent aller Tötungsdelikte von Frauen begangen werden. Oft wurden sie vorher jahrelang misshandelt. Sie töten, um der männlichen Gewalt ein Ende zu setzen!

Und als das Rehlein ging zur Ruh, das Häslein tat die Augen zu, erlegte sie direkt von vorn den Gatten über Kimm und Korn. Und in der guten Stube drinnen, da läuft des Försters Blut von hinnen.

Herr Vorsitzender! Dreiviertel aller weiblichen, aber nur ein Viertel aller männlichen Täter werden wegen Mordes verurteilt, weil ihnen Heimtücke unterstellt wird. Doch Sabine H. trat ihrem Mann Aug in Aug mit seinem eigenen Gewehr gegenüber. Von Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers kann also keine Rede sein. Zudem hat Dieter H. ja nicht nur das Tatmotiv, sondern auch die Tatwaffe geliefert.

Nun muss die Försterin sich eilen den Gatten sauber zu zerteilen. Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen nach Waidmanns Sitte aufgebrochen. Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied, was der Gemahl bisher vermied. Und packt zum Schluss, es geht auf vier, die Reste in Geschenkpapier.

Seit ihrer Hochzeit, hohes Gericht, wurde Sabine H. gegen ihren Willen gezwungen, das von ihrem Mann erlegte Wild zuzubereiten. Kann man es ihr verdenken, dass sie diese Methode nun auch bei ihm anwendete?

Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten auf einem Hirsch herangeritten! He, gute Frau, habt ihr noch Sachen, die armen Menschen Freude machen? Die sechs Pakete, heil'ger Mann, 's ist alles, was ich geben kann.

Hier, Herr Vorsitzender, zeigt sich das soziale Gewissen der Angeklagten. Das, was sie hat, will sie teilen. Denkt so eine Verbrecherin? Zweifellos – es klingt grausam, was die Beschuldigte getan hat. Doch hätte sie sich anders von ihrem Mann befreien können? Hohes Gericht, Sabine H. ist keine Mörderin. Es war Notwehr!

aus der Frankfurter Rundschau, http://www.fr-online.de/meinung/kolumne ... 95676.html
Ein Ort aus Wahn und Schall
Genannt Schloss Schattenhall
Benutzeravatar
Vidya Venn
Beiträge: 12653
Registriert: Mo 7. Nov 2005, 19:17
Wohnort: NRW

Re: Adventskalender

Beitrag von Vidya Venn »

Es war Notwehr oder so! :mrgreen:
Benutzeravatar
Lese-Eule
Beiträge: 9341
Registriert: Do 17. Jun 2010, 19:38

Re: Adventskalender

Beitrag von Lese-Eule »

Die Heil'gen Drei Könige aus Morgenland

Die Heil'gen Drei Könige aus Morgenland,
Sie frugen in jedem Städtchen:
"Wo geht der Weg nach Bethlehem,
Ihr lieben Buben und Mädchen?"


Die Jungen und Alten, sie wußten es nicht,
Die Könige zogen weiter;
Sie folgten einem goldenen Stern,
Der leuchtete lieblich und heiter.


Der Stern blieb stehn über Josephs Haus,
Da sind sie hineingegangen;
Das Öchslein brüllte, das Kindlein schrie,
Die Heil'gen Drei Könige sangen.


Heinrich Heine, Buch der Lieder


Bild
Benutzeravatar
xenna
Beiträge: 34238
Registriert: Sa 24. Sep 2005, 16:34
Wohnort: Saarland

Re: Adventskalender

Beitrag von xenna »

An den Nikolaus
Sehr geehrter Nikolaus,
ich lad´ dich ein in unser Haus
Bring´ mir viele schöne Sachen,
die mein Leben leichter machen
Ein Schlüsselbund, das nicht verschwindet,
ein Schlips, der ganz von selbst sich bindet
Ein Auto, das nicht stehenbleibt,
ein Füller, der alleine schreibt
Verwandte, die mich nie besuchen,
kalorienlosen, leckeren Kuchen
Eine heile Blumenvase,
keine Haare in der Nase
Weiße Wäsche, glatt und trocken,
das fehlende Stück für ein gleiches Paar Socken
Ein Wasserhahn, der nicht mehr tropft,
ein Abfluss, der niemals verstopft
Einen Chef, der freundlich ist,
nen´ Hund, der keine Zeitung frisst
Ein Paar immer saubere Schuhe,
an Wochenenden meine Ruhe
Einen immer grünen Garten,
fürs Konzert zwei Eintrittskarten
Starke Nerven, viel Humor,
ab und zu ein taubes Ohr
Rücksicht, Einsicht und Geduld,
denn manchmal bin ich selbst dran schuld
Guckst du hier
Und hier stell´ich mich persönlich vor:
http://www.booklooker.de/xenna
Benutzeravatar
Lese-Eule
Beiträge: 9341
Registriert: Do 17. Jun 2010, 19:38

Re: Adventskalender

Beitrag von Lese-Eule »


Der Tannenbaum

(Hemule, Gafsas, Knütts – alle Wesen des Trollwaldes laufen aufgeregt durcheinander, weil bald Weihnachten ist. Nur die Muminfamilie hätte das große Ereignis beinahe verschlafen)

Einer der Hemule stand auf dem Dach und scharrte im Schnee. Er hatte gelbe Wollhandschuhe an, die immer nasser wurden und sich scheußlich anfühlten. Da legte er sie auf den Schornstein, seufzte und scharrte weiter. Schließlich hatte er die Dachluke freigelegt. »Aha, da haben wir die Luke«, sagte er. »Und da unten liegt die ganze Gesellschaft und schläft. Schläft, schläft und schläft. Während unsereins sich abrackert, nur weil Weihnachten vor der Tür steht.«

Er stellte sich auf die Luke, und weil er nicht mehr wusste, ob sie nach innen oder nach außen aufging, stampfte er vorsichtig darauf. Sie ging sofort nach innen auf, worauf der Hemul in Schnee und Dunkelheit hinunterfiel und auf all den Sachen landete, die die Muminfamilie auf dem Dachboden aufhob, um sie irgendwann später zu benützen. Inzwischen war der Hemul sehr gereizt, und außerdem wusste er nicht mehr genau, wo er seine gelben Handschuhe abgelegt hatte. An diesen Handschuhen hing er ganz besonders. Also stampfte er die Treppe nach unten, warf die Tür auf und schrie erbost: »Weihnachten steht vor der Tür! Ich hab euch und eure Schlaferei satt, und jetzt ist gleich Weihnachten!«

Dort unten lag die Muminfamilie wie immer im Winterschlaf. Sie schliefen schon seit vielen Monaten und hatten vor, bis zum Frühling weiterzuschlafen. Der Schlaf hatte sie ruhig und behaglich durch einen einzigen langen, warmen Sommernachmittag gewiegt. Jetzt drangen plötzlich Unruhe und kalte Luft in Mumins Träume. Und dann war da jemand, der ihm die Decke wegzog und schrie, er habe ihn satt, und gleich sei Weihnachten.

»Ist schon Frühling?«, murmelte Mumin. »Frühling?«, sagte der Hemul nervös. »Es ist Weihnachten, verstehst du, Weihnachten. Und ich hab noch nichts besorgt und nichts vorbereitet, und dann schicken sie mich auch noch hierher, um euch auszugraben. Die Handschuhe sind wahrscheinlich verloren. Und alle rennen wie verrückt durch die Gegend, und nichts ist erledigt…« Und damit stapfte der Hemul wieder die Treppe nach oben und kletterte durch die Dachluke aufs Dach.

»Mutter, wach auf«, sagte Mumin erschrocken. »Irgendwas Schreckliches ist passiert. Sie nennen es Weihnachten.« – »Was soll das heißen?«, fragte die Muminmutter und streckte ihre Schnauze unter der Decke hervor. »Ich weiß nicht so recht«, sagte ihr Sohn. »Aber nichts ist vorbereitet, und irgendwas ist verloren gegangen, und alle rennen wie verrückt durch die Gegend. Vielleicht ist es eine Überschwemmung.« Vorsichtig schüttelte er das Snorkfräulein und flüsterte: »Hab keine Angst, aber es ist was Schreckliches passiert.« – »Immer schön ruhig bleiben«, sagte der Muminvater. »Vor allem die Ruhe bewahren.« Dann ging er in den Salon und zog die Uhr auf, die seit letztem Oktober stehen geblieben war. Sie folgten der nassen Spur des Hemuls nach oben auf den Dachboden und kletterten aufs Dach des Muminhauses hinaus.

Der Himmel war blau wie immer, also konnte es sich diesmal nicht um Feuer speiende Berge handeln. Aber das ganze Tal war voller nasser Watte, die Berge, die Bäume, der Fluss und das ganze Haus. Und es war kalt, viel kälter als im April. »Ist es das hier, was sie Weihnachten nennen?«, fragte der Muminvater erstaunt. Er nahm eine Pfote voller Watte und sah sie an. »Möchte bloß wissen, ob so was aus der Erde wächst oder vom Himmel herunterfällt«, sagte er. »Wenn das alles auf einmal gekommen ist, muss es sehr unangenehm gewesen sein.« – »Aber Papa, das ist Schnee«, sagte Mumin. »Ich weiß, dass es Schnee ist, und der kommt nicht auf einmal herunter.« – »Ach, tatsächlich?«, sagte der Muminvater. »Aber unangenehm war es sicher trotzdem.«

Die Tante des Hemuls fuhr gerade vorbei. Auf ihrem Tretschlitten lag ein Tannenbaum. »Aha, ihr seid endlich aufgewacht«, stellte sie gleichgültig fest. »Besorgt euch schnell einen Baum, bevor es dunkel wird.« – »Aber warum?«, begann der Muminvater. »Hab jetzt keine Zeit mehr für euch«, rief die Tante über die Schulter und flitzte weiter.

»Bevor es dunkel wird«, flüsterte das Snorkfräulein. »Sie hat gesagt, bevor es dunkel wird. Also kommt das Gefährliche heute Abend…« – »Offensichtlich braucht man einen Tannenbaum, um damit fertig zu werden«, sagte der Muminvater nachdenklich. »Ich begreife das alles nicht.« – »Ich auch nicht«, sagte die Muminmutter sanft. »Aber zieht euch Schals und warme Socken an, wenn ihr euch auf den Weg macht, um diesen Baum zu holen. Ich versuche so lange, den Kachelofen zu heizen.«

Der Muminvater beschloss, trotz der drohenden Katastrophe keine von seinen eigenen Tannen zu holen, die waren ihm nämlich lieb und teuer. Stattdessen kletterten sie über den Zaun der Gafsa und suchten einen großen Baum aus, für den die Gafsa bestimmt keine besondere Verwendung hatte. »Glaubst du, dass man sich darin verstecken soll?«, fragte Mumin. »Weiß ich nicht«, sagte der Muminvater und hackte weiter. »Das alles ist mir völlig unbegreiflich.« Sie waren fast schon unten am Fluss, als die Gafsa ihnen entgegengestürzt kam, mit einem Berg von Tüten und Paketen im Arm. Sie war ganz rot im Gesicht und sehr aufgeregt und hatte es zum Glück zu eilig, um ihre eigene Tanne wiederzuerkennen. »Nichts als Lärm und Gedränge!«, schrie die Gafsa. »Unerzogenen Igeln sollte es nicht gestattet sein… Und wie ich eben erst zur Misa gesagt habe, ist es eine Schande, dass…«

»Der Tannenbaum«, sagte der Muminvater und hielt die Gafsa verzweifelt an ihrem Pelzkragen fest. »Was muss man denn mit seinem Tannenbaum tun?« – »Der Tannenbaum«, wiederholte die Gafsa verwirrt. »Der Tannenbaum? Oh Schreck! Nein, das ist ja unerträglich… der muss ja noch herausgeputzt werden… wie soll ich das nur schaffen…« Und dann fielen ihr sämtliche Pakete in den Schnee, und die Mütze rutschte ihr über die Schnauze, worauf sie vor Nervosität fast in Tränen ausbrach.

Der Muminvater schüttelte den Kopf und hob den Baum, den er hingelegt hatte, wieder auf. Daheim hatte die Muminmutter die Veranda freigeschaufelt und Schwimmwesten und Aspirin, die Flinte des Muminvaters und warme Wickel hervorgeholt. Für alle Fälle. Ein kleines Knütt saß auf der äußersten Sofakante und trank Tee. Es hatte unter der Veranda im Schnee gehockt und so kläglich ausgesehen, dass die Muminmutter es ins Haus gebeten hatte. »So, hier haben wir den Baum«, sagte der Muminvater. »Wenn wir jetzt nur wüssten, wozu man den braucht. Die Gafsa behauptet, man müsse ihn putzen.« – »Aber der ist doch ganz sauber«, wandte die Muminmutter ein. »Was kann sie nur damit gemeint haben?«

Oh, ist der schön«, rief das kleine Knütt aus, und dann verschluckte es sich vor lauter Schüchternheit am Tee und bereute, dass es überhaupt gewagt hatte, etwas zu sagen. »Weißt du, wie man einen Baum putzt?«, fragte das Snorkfräulein. Das Knütt errötete heftig und flüsterte: »Mit schönen Sachen. So schön, wie es überhaupt geht. Das hab ich gehört.« Dann wurde es von seiner Schüchternheit überwältigt, schlug die Pfoten vors Gesicht, kippte die Teetasse um und verschwand zur Verandatür hinaus.

»Seid bitte eine Weile still, ich muss jetzt nämlich nachdenken«, sagte der Muminvater. »Der Baum soll so schön wie möglich werden! Dann muss man sich also nicht in ihm verstecken, sondern mit ihm die Gefahr gnädig stimmen. Allmählich begreife ich, um was es eigentlich geht.« Sie trugen den Baum sofort in den Garten hinaus und pflanzten ihn fest in den Schnee. Dann fingen sie an, ihn von oben bis unten mit allen schönen Sachen zu schmücken, die ihnen nur einfielen. Sie dekorierten ihn mit den Muscheln aus den Sommerbeeten und mit der Perlenkette des Snorkfräuleins. Sie holten die Kristalle aus der Salonlampe herunter und hängten sie in die Zweige, und an die Spitze steckten sie eine rote Seidenrose, die der Muminvater der Muminmutter einmal geschenkt hatte. Jeder brachte das Schönste, was er besaß, um die unbegreiflichen Mächte des Winters gnädig zu stimmen.

Als der Baum fertig geschmückt war, kam die Tante des Hemuls wieder auf ihrem Tretschlitten vorbei. Diesmal fuhr sie in die andere Richtung und hatte es, wenn möglich, noch eiliger. »Schau mal, unser Baum«, rief Mumin. »Allmächtiger«, sagte die Tante des Hemuls. »Aber ihr seid ja schon immer komisch gewesen. Muss jetzt weiter… Muss für Weihnachten Essen kochen.« – »Essen für Weihnachten?«, wiederholte Mumin verwundert. »Braucht dieser seltsame Weihnachten denn auch was zu essen?« Die Tante hörte nicht zu. »Glaubt ihr, man kommt ohne Weihnachtsessen aus?«, sagte sie ungeduldig und fuhr auf ihrem Tretschlitten den Hang hinunter.

Den ganzen Nachmittag eilte die Muminmutter emsig hin und her. Und kurz vor Einbruch der Dämmerung stand das Weihnachtsessen fertig und in Schüsseln verteilt rings um den Tannenbaum. Da gab es Saft und Dickmilch, Heidelbeerpastete und Eierpunsch und alles Mögliche sonst, was der Muminfamilie schmeckte. »Was meint ihr, ist Weihnachten wohl sehr hungrig?«, fragte die Muminmutter besorgt. »Kaum hungriger als ich«, sagte der Muminvater sehnsüchtig. Er hockte frierend im Schnee und hatte sich die Decke bis an die Ohren hinaufgezogen. Wenn man sehr klein ist, muss man den großen Mächten der Natur gegenüber eben ganz besonders höflich sein, dachte er.

Unten im Tal gingen in allen Fenstern die Lichter an. Es leuchtete unter den Bäumen hervor und aus jedem einzelnen Nest oben in den Zweigen. Flatternde Lichter eilten über den Schnee hin und her. Mumin sah seinen Vater an. »Ja«, sagte der Muminvater. »Sicherheitshalber.« Also ging Mumin ins Haus und suchte alle Kerzen zusammen, die er finden konnte. Dann steckte er sie um den Baum herum in den Schnee und zündete sie vorsichtig an, eine nach der anderen, bis alle brannten, um die Dunkelheit und Weihnachten gnädig zu stimmen. Allmählich wurde es ganz still im Tal. Wahrscheinlich waren alle nach Hause gegangen und saßen jetzt da und warteten auf die Gefahr, die auf sie zukam. Nur ein einziger einsamer Schatten irrte noch zwischen den Bäumen umher – der Hemul.

»Hallo«, rief Mumin leise. »Kommt es jetzt bald?« – »Stör mich nicht«, versetzte der Hemul verdrießlich. Er hatte die Schnauze in eine lange Liste gesteckt, auf der fast alles durchgestrichen war. Er setzte sich neben eine der Kerzen und fing an zu zählen. »Mutter, Vater, Gafsa«, murmelte er. »Die Cousinen… der älteste Igel… die Kleinen brauchen nichts. Letztes Jahr hab ich vom Schnüferl auch nichts gekriegt. Die Misa, der Homsa, die Tante… ich glaub, ich werd noch verrückt.« – »Was ist denn?«, fragte das Snorkfräulein ängstlich. »Ist ihnen was zugestoßen?« – »Geschenke«, rief der Hemul aus. »Mit jedem Weihnachten immer mehr Geschenke!« Er machte ein zittriges Kreuz auf seine Liste und irrte weiter. »Warte!«, rief Mumin. »Erklär uns doch… Und deine Handschuhe…« Doch der Hemul verschwand in der Dunkelheit, genau wie alle andern, die es eilig hatten und außer sich waren, weil Weihnachten vor der Tür stand.

Da ging die Muminfamilie still und friedlich in ihr Haus, um Geschenke hervorzusuchen. Der Muminvater wählte seinen besten Hechtspinner, der in einer sehr schönen Schachtel lag. Auf die Schachtel schrieb er »Für Weihnachten« und legte sie dann in den Schnee hinaus. Das Snorkfräulein zog ihren Fußring aus und wickelte ihn leicht seufzend in Seidenpapier. Und die Muminmutter öffnete ihre geheimste Schublade und holte das Buch mit den bunten Bildern heraus, das einzige farbige Buch im ganzen Tal. Das, was Mumin verpackte, war so schön und so privat, dass niemand es sehen durfte. Nicht einmal später, im Frühling, verriet er, was er verschenkt hatte. Dann setzten sie sich alle in den Schnee und warteten auf die Katastrophe.

Die Zeit verging, aber nichts geschah. Nur das kleine Knütt, das bei ihnen Tee getrunken hatte, tauchte hinterm Holzschuppen auf. Es hatte alle seine Verwandten und die Freunde der Verwandten mitgebracht, und alle waren genauso klein und grau und kümmerlich und verfroren. »Frohe Weihnachten«, flüsterte das Knütt. »Du bist wirklich der Erste, der sagt, Weihnachten sei froh«, bemerkte der Muminvater. »Hast du denn keine Angst vor dem, was passiert, wenn Weihnachten kommt?« – »Weihnachten ist doch schon da«, murmelte das Knütt und setzte sich mit seinen Verwandten in den Schnee. »Darf man sich das anschauen? Ihr habt einen wunderschönen Baum.« – »Und das viele Essen«, sagte einer der Verwandten andächtig. »Und richtige Geschenke«, sagte ein weiterer Verwandter. »Mein ganzes Leben lang hab ich davon geträumt, so etwas aus der Nähe zu sehen«, schloss das Knütt mit einem Seufzer.

Alle schwiegen. Die Kerzen brannten mit unbewegter Flamme in der friedlichen Nacht. Das Knütt und seine Verwandten saßen ganz still da. Ihre Bewunderung und ihre Sehnsucht wurden immer stärker spürbar, bis die Muminmutter schließlich näher an den Muminvater heranrückte und flüsterte: »Findest du nicht auch?« – »Ja, aber wenn«, wandte der Muminvater ein. »Trotzdem«, sagte Mumin. »Wenn Weihnachten sich darüber aufregt, können wir uns vielleicht auf die Veranda retten.« Dann drehte er sich zum Knütt um und sagte: »Bitte sehr, das gehört alles euch.«

Das Knütt traute seinen Augen nicht. Es trat vorsichtig an den Baum heran, und die ganze Reihe von Verwandten und Freunden folgte mit ehrfürchtig zitternden Schnurrhaaren hinterher. Sie hatten noch nie ein eigenes Weihnachten gehabt. »Ich glaube, wir machen uns jetzt sicherheitshalber lieber aus dem Staub«, sagte der Muminvater unruhig. Sie liefen rasch auf die Veranda und versteckten sich unterm Tisch. Nichts geschah. Nach einiger Zeit spähten sie ängstlich aus dem Fenster. Draußen saß die kleine Schar, aß, trank, packte Geschenke aus und war so vergnügt wie nie zuvor. Schließlich kletterten sie auf den Baum und befestigten die brennenden Kerzen an den Zweigen. »Aber an der Spitze müsste eigentlich ein großer Stern stecken«, sagte der Onkel des Knütts. »Findest du?«, sagte das Knütt und betrachtete nachdenklich die rote Seidenrose der Muminmutter. »Ist das wirklich so wichtig? Hauptsache ist doch, dass die Idee stimmt, oder?« – »Wir hätten also auch noch einen Stern besorgen müssen«, flüsterte die Muminmutter. »Aber das ist ja unmöglich!« Sie schauten in den Himmel hinauf, er war fern und schwarz, aber übersät mit Sternen, tausend Mal mehr als im Sommer. Und der größte Stern von allen hing genau über der Spitze ihres Baums.

»Ich glaube, ich bin ein bisschen müde«, sagte die Muminmutter. »Und ich mag mir jetzt nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen, was das alles zu bedeuten hat. Aber es scheint ja gut zu gehen.« – »Jedenfalls hab ich keine Angst mehr vor Weihnachten«, sagte Mumin. »Der Hemul, die Gafsa und die Tante müssen die ganze Sache irgendwie falsch verstanden haben.« Damit legten sie die gelben Fausthandschuhe des Hemuls aufs Verandageländer, wo er sie sofort sehen musste, und begaben sich ins Haus, um weiterzuschlafen, während sie auf den Frühling warteten.

(aus: Geschichten aus dem Mumintal von Tove Jansson)
Benutzeravatar
Kibabu
Beiträge: 24568
Registriert: Di 11. Apr 2006, 15:40
Wohnort: CZ

Re: Adventskalender

Beitrag von Kibabu »

Xenna, das gefällt mir gut!
Vor uns: 5 Monate Dunkelzeit
Allegra1
Beiträge: 7327
Registriert: Do 10. Nov 2011, 23:50
Wohnort: NRW

Re: Adventskalender

Beitrag von Allegra1 »

Gedanken einer Kerze

«Jetzt habt ihr mich entzündet und schaut in mein Licht. Ihr freut euch an meiner Helligkeit, an der Wärme, die ich spende. Und ich freue mich, dass ich für euch brennen darf. Wäre dem nicht so, läge ich vielleicht irgendwo in einem alten Karton - sinnlos, nutzlos. Sinn bekomme ich erst dadurch, dass ich brenne.

Aber je länger ich brenne, desto kürzer werde ich. Ich weiß, es gibt immer beide Möglichkeiten für mich: Entweder bleibe ich im Karton - unangerührt, vergessen, im Dunkeln - oder aber ich brenne, werde kürzer, gebe alles her, was ich habe, zugunsten des Lichtes und der Wärme. Somit führe ich mein eigenes Ende herbei.
Und doch, ich finde es schöner und sinnvoller, etwas herzugeben zu dürfen, als kalt zu bleiben und im düsteren Karton zu liegen....

Schaut, so ist es auch mit euch Menschen!
Entweder ihr zieht euch zurück, bleibt für euch - und es bleibt kalt und leer-, oder ihr geht auf die Menschen zu und schenkt ihnen von eurer Wärme und Liebe, dann erhält euer Leben Sinn. Aber dafür müsst ihr etwas in euch selbst hergeben, etwas von eurer Freude, von eurer Herzlichkeit, von eurem Lachen, vielleicht auch von eurer Traurigkeit.
Ich meine, nur wer sich verschenkt, wird reicher. Nur wer andere froh macht, wird selbst froh. Je mehr ihr für andere brennt, um so heller wird es in euch selbst. Ich glaube, bei vielen Menschen ist es nur deswegen düster, weil sie sich scheuen, anderen ein Licht zu sein. Ein einziges Licht, das brennt, ist mehr wert als alle Dunkelheit der Welt.
Also, lasst euch ein wenig Mut machen von mir, einer winzigen, kleinen Kerze.»
" Wer ohne Freund ist,
geht wie ein Fremdling über die Erde "

Friedrich Schiller
Benutzeravatar
Lese-Eule
Beiträge: 9341
Registriert: Do 17. Jun 2010, 19:38

Re: Adventskalender

Beitrag von Lese-Eule »

Bild

In derselben Nacht, am Heiligen Abend, als Jesus geboren wurde, da geschah etwas ganz Besonderes: Alle Sterne am Himmel strahlten plötzlich ganz, ganz hell. Und die Sterne sangen mit allen Engeln: "Das Christuskind ist geboren in einem Stall in Bethlehem. Gloria in excelsis deo! Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens!" Und für alle Sterne war klar: "Wir wollen diese frohe Botschaft allen Menschen und Tieren verkünden!" So zogen die Sterne los ...
Ein Schaf hörte, wie ein großer Stern die frohe Botschaft sang. Und wie im Traum folgte das Schaf dem großen Stern. Das Schaf aber merkte nicht, dass sich ganz in seiner Nähe auch ein kleiner Stern befand, obwohl dieser kleine Stern die frohe Botschaft von Jesu Geburt sang, so laut er konnte ...
Auch ein Hahn vernahm die frohe Kunde von einem strahlenden Stern. Mit fröhlichen Krähen folgte er ihm: "Christus ist geboren!" Aber auch der Hahn bemerkte den kleinen Stern nicht ...
Ein gewaltiger Stier mit großen, geschwungenen Hörnern hörte die frohe Botschaft -von einem prächtigen Stern. Mit kräftigen Schritten stapfte er dem Stern nach - ohne den kleinen Stern zu sehen ...
Ein Esel hörte einen hellen Stern von der guten Nachricht singen. Voller Freude ging er hinter ihm her. Aber den kleinen Stern erkannte auch der Esel nicht ...
So wanderten das Schaf, der Hahn, der Stier und der Esel alle hinter den den strahlend hell leuchtenden Sternen her bis zu dem Stall, in dem das Christuskind geboren war. Der kleine Stern konnte dem Schaf, dem Hahn, dem Stier und dem Esel nicht mehr folgen - zu schnell liefen sie. O je, o weh! Der kleine Stern wurde sehr, sehr traurig, denn er wollte auch den Weg zu dem Christuskind weisen wie die anderen Sterne ...
Auf einmal hörte der kleine Stern eine leise Stimme. Eine kleine Blume, die sich wie alle Blumen von alleine nicht bewegen konnte, sagte zu ihm: "Bitte, lieber kleiner Stern! Nimm meinen Duft und mein Leuchten , auch wenn du nur so klein bist, mit zu dem Christuskind!" ...
Und der kleine Stern eilte schnell zu dem Stall, um dem Christuskind das Leuchten und den Duft der kleinen Blume zu bringen ...
Im Stall standen schon alle Tiere: Das Schaf, der Hahn, der Esel und der Stier. Sie schauten auf das neugeborene Christuskind - und sie freuten sich ...
Als aber der kleine Stern in den Stall kam und dem Christuskind das Leuchten und den Duft der kleinen Blume brachte, da - auf einmal -, da lächelte das Christuskind! Und auf einmal, da wurde es durch das Lächeln des kleinen Jesus immer heller und heller im Stall - und auf der ganzen Erde! Der kleine Stern und die kleine Blume waren beide sehr sehr glücklich.
Und der Engel Gottes schenkte ihnen einen Namen: Der kleine Stern hieß von nun an "der Weihnachtsstern" - und die kleine Blume "die Christrose" ...
Solch eine Christrose könnt Ihr in diesen Tagen - wenn Ihr ein bisschen sucht - in Parks oder Vorgärten sehen und Ihr werdet entdecken: Wenn es eisig kalt ist und schneit, dann leuchtet die Christrose ganz besonders. Die Christrose will uns dann sagen: Ich mache Unmögliches möglich! Mitten in Eis und Schnee blühe ich - so wie Gott im Kind Jesus an Heiligabend Mensch wurde. Und so, wie ich mich nicht von der Kälte und Hoffnungslosigkeit und von Eis, Unfrieden und Hass besiegen lasse und einfach blühe, so sollt Ihr das gleiche versuchen und anderen den Weg zu Jesus zeigen.
Und der kleine Stern? Seht: Jeder Stern - und mag er noch so klein sein - will uns zu dem einen großen Stern führen, der uns an Heiligabend geboren wird: Zu Jesus, dem Christuskind in der Krippe, dem Sohn Gottes.
* Der Stern, der auch unser Leben hell machen kann.
* Der Stern, der allen leuchtet, die gefangen hungrig und krank sind,
* der allen leuchtet, die unglücklich und traurig sind und nicht mehr ein noch aus wissen.
* Der Stern, der allen leuchtet, die sich Mühe geben, anderen in ihrer Not zu dienen,
* der aber auch allen leuchtet, die zu stolz sind und glauben, Gott nicht nötig zu haben.
Und noch ein Zweites will der kleine Stern, der uns auf Jesus hinweist, uns sagen. Er ruft uns fröhlich zu: "Ihr könnt selbst so ein kleiner Stern werden wie ich! Lasst euch einfach von dem Licht, das Jesus ausstrahlt, anstecken! Werdet auch Ihr zu Leuchten der Liebe und zu Lichtern des Friedens! Geht in die Welt und tragt das Licht weiter - besonders an die Menschen, die im Dunkeln tappen! Zeigt ihnen den Weg zur Freude und zum Freudemachen! Zeigt den Menschen den Weg nach Bethlehem - den Weg zur Krippe!"
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens!
Benutzeravatar
Summerhill1972
Beiträge: 21240
Registriert: Fr 18. Jun 2010, 09:39
Wohnort: NRW/OWL

Re: Adventskalender

Beitrag von Summerhill1972 »

Vorweihnachtstrubel

Grüner Kranz mit roten Kerzen, Lichterglanz in allen Herzen,
Weihnachtslieder, Plätzchenduft, Zimt und Sterne in der Luft.
Garten trägt sein Winterkleid, wer hat noch für Kinder Zeit?

Leute packen, bastel, laufen, grübeln, suchen, rennen, kaufen,
kochen, backen, braten, waschen, rätseln, wispern, flüstern, naschen,
schreiben Briefe, Wünsche, Karten, was sie auch von dir erwarten.

Doch wozu denn hetzen, eilen, schöner ist es zu verweilen,
und vor allem dran zu denken, sich ein Päckchen Zeit zu schenken.
Und bitte lasst doch etwas Raum für das Christkind unterm Baum!

Ursel Scheffler
Für Büchernarren

"Könnte man Menschen mit Katzen kreuzen, würde dies die Menschen veredeln, aber die Katzen herabsetzen." Mark Twain
Benutzeravatar
Lese-Eule
Beiträge: 9341
Registriert: Do 17. Jun 2010, 19:38

Re: Adventskalender

Beitrag von Lese-Eule »

Das Tännlein (Albert Sergel)

Ein Tännlein aus dem Walde,
Und sei es noch so klein,
Mit seinen grünen Zweigen
Soll unsre Freude sein!
Es stand in Schnee und Eise
In klarer Wintersluft;
Nun bringt's in unsre Stuben
Den frischen Waldesduft.
Wir wollen schön es schmücken
Mit Stern und Flittergold,
Mit Äpfeln und mit Nüssen
Und Lichtlein wunderhold.
Und sinkt die Weihnacht nieder,
Dann gibt es lichten Schein,
Das leuchtet Alt und Jungen
Ins Herz hinein.
.


Bild
Antworten