lemmy hat geschrieben:Ich werde mal in mich gehen...
Dann hab' ich noch einen in der Zwischenzeit...
Blue Öyster Cult wurden 1970 gegründet, traten aber schon etwa ab Mitte der 60er Jahre unter verschiedenen Namen auf. Sie waren damals schon eine musikalisch einflußreiche Untergrund-Rockband, mit Zulauf überwiegend aus der Independent-Szene. Mit den Jahren entwickelte sich ihre Musik immer mehr in Richtung Mainstream-(Hard)Rock.
Die Gründungsmitglieder waren Donald Roeser ("Buck Dharma", Leadgitarre, Leadsänger), Eric Bloom (Rhythmusgitarre), Joe (Baß) und Albert Bouchard (Schlagzeug) sowie Allen Lanier (Keyboards).
Die Songtexte waren zunächst an verschiedene Schriftsteller angelehnt, z.B. Richard Meltzer, aber auch ihr früherer Manager Sandy Pearlman steuerte zahlreiche Texte bei; später waren die Themen eher aus dem Science-Fiction- und okkulten Bereich. Ihren internationalen Durchbruch hatten BÖC mit der Single "(Don?t Fear) The Reaper" vom Album "Agents of Fortune", das 1976 erschien.
Der Bandname stammt aus einem Gedicht von Manager Pearlman; das diakritische Zeichen (Ö) wurde erstmals von BÖC verwandt und von mehreren Heavy-Metal-Bands in anderer Form übernommen.
BÖC touren heute noch, überwiegend an der US-Westküste. Bloom und Roeser sind die einzigen noch verbliebenen Gründungsmitglieder.
"(Then Came The) Last Days Of May" beruht laut Buck Dharma auf einer wahren Geschichte. 3 Collegestudenten machten sich auf gen Westen (Tucson), um dort Drogen zu kaufen, einerseits zum Eigengebrauch, aber auch zum Weiterverkauf, um damit reichlich Geld zu machen.
Sie hatten alles dabei für den Deal: Waagen, Tütchen zum Verpacken und so viel Geld, daß sich jeder von ihnen ein Auto hätte kaufen können. Doch die drei waren wohl zu naiv und gerieten in eine Falle; 2 der Studenten wurden erschossen, der 3. überlebte und konnte später gegen die Täter, 2 junge Männer einer berüchtigten reichen ortsansässigen Familie, aussagen. Die Täter wurden nach 10 Jahren aus der Haft entlassen.
Mir gefällt das Stück, weil es einerseits melodisch ist, aber immer noch schönen Rock verkörpert. Die Musik paßt perfekt zum Text: Zu Beginn der Reise, als alles glatt zu laufen scheint, ist sie melodiös dahinfließend, wohingegen das Gitarrensolo (für mich) die Dramatik des Geschehens unterstreicht, und das, ohne daß sich das Tempo verändert. Auch bei diesem Stück finde ich die Live-Version deutlich besser als die Studioaufnahme, was vielleicht u.a. daran liegen mag, daß ich das Live-Album "On Your Feet Or On Your Knees", auf dem das Stück enthalten ist, bis zum Abwinken gehört habe ? und immer noch hören kann.
Live:
http://www.youtube.com/watch?v=xGpwFbqJ ... re=related
Studio:
http://www.youtube.com/watch?v=jyLMgIR6 ... re=related
Das 2. Stück, auch von jenem Album, ist
"ME 262". (Die Messerschmidt Me 262 war ein deutscher Jagdbomber bzw. Jäger.) Das Lied handelt vom Luftkrieg über Deutschland während des Zweiten Weltkriegs, aus der Sicht eines deutschen Abwehrfliegers in seiner Me 262 und seinen Gedanken, Gefühlen und Zweifeln.
Musikalisch guter, alter Hardrock, aber das Besondere sind die Gitarren etwa ab 3:00 des Stücks. Für mich unterstreichen sie den Text, die Flugzeuge, die ihre vernichtenden Bomben abwerfen und schließlich den deutschen Jagdflieger, der sich mit den englischen Bombern eine tödliche Schlacht liefert. BÖC selbst scheinen mit ihren Gitarren die Hörer in diesem Part regelrecht zu "bombardieren".
Auch wenn es gelegentlich auf Grund dieses Stückes behauptet wurde, sind BÖC ganz gewiß alles andere als Nazis.
http://www.youtube.com/watch?v=J-gtl_mkv5M