Geheime Autobiographie - Mark Twain - Buchpreisbindung

[antje]

Ich bin wahrscheinlich mit meiner Frage wieder nicht am richtigen Ort, aber weiß auch nicht, wo sonst hin damit.

Also: Ich habe mir kurz vor Jahresschluss die geheime Autobiographie von Mark Twain - zweibändig, im Schuber aus dem Aufbau-Verlag - gekauft. Laut Aufkleber und laut eines Buchprospektes mit Neuerscheinungen sollte diese Ausgabe bis 31.12. Euro 49,90 kosten, ab 01.01.13 aber 59,90 Euro.

Nun sind aber alle neuen Angebote - sowohl hier bei booklooker als auch bei amazon - noch heute zum Preis von 49,90 Euro zu haben.

Weiß jemand, ob jetzt dafür die Buchpreisbindung nicht gilt? Wie ist das geregelt? Müssen die Händler das selbst umstellen? Oder brauchen sie gar nicht?

Nun aber erst mal gute Nacht - hoffentlich kann ich mit DER Frage im Kopf überhaupt schlafen

[Maulwurfshaufen]

Ich glaube nicht, dass die Buchpreisbindung für Angebote bei BL und Amazon gilt. Außerdem sind die Ausgaben ja sicher nicht ab 01.01.2013 sondern vorher erschienen.

[d_r_m_s]

Ich glaube nicht, dass die Buchpreisbindung für Angebote bei BL und Amazon gilt. Außerdem sind die Ausgaben ja sicher nicht ab 01.01.2013 sondern vorher erschienen.

es geht um neue Bücher ...

und da legt der Verlag (in Deutschland) den Verkaufspreis fest ...

eine gute Frage ist, wer im Zweifelsfall haftet bzw. zur Verantwortung gezogen werden kann ... als Händler würde ich das Buch erstmal pausieren ...

aber solche Sachen gibt es doch eigentlich regelmässig ... wurde das sonst immer pünktlich umgestellt, oder hat einfach niemand darauf geachtet ?

[Maulwurfshaufen]

Stimmt, ich habe vergessen, dass Antje Händler ist.
Für Private ist die Frage ja nicht relevant.

[kalokalokairi]

Wäre ich Händler, würde ich den Verlag direkt kontaktieren - die müssen's wissen. Und im Zweifelsfall auch den Pause-Button bemühen, bis die Geschichte geklärt ist.

Auf der Verlagsseite ist das Buch mit 59,90 Euro ausgepreist.
http://www.aufbau-verlag.de/index.php/m ... 937cd0a086

Ich tippe, dass die Buchpreisbindung gilt und dass Händler grundsätzlich in der Pflicht sind, sich selbst rechtzeitig zu informieren und zu reagieren.

Ich vermute aber auch, dass Neuware mit Preisbindung von BL automatisch eingepreist wird?
Nach Klärung müsste man dann ggf. BL selbst deswegen mal anstubsen?

[antje]

Erst mal Danke für eure Antworten.

Ich wollte das Buch eigentlich gar nicht verkaufen, sondern habe es gekauft, will es lesen und dann hegen und pflegen in meinem privaten Bücherbestand. Also falls jetzt jemand denkt, ich hätte vorgehabt, es für 10 Euro weniger zu erstehen und dann drei Tage später für den höheren Preis wieder zu verkaufen - nee, das ist es nicht. Es fiel mir nur zufällig auf und ich habe mich gewundert, das war alles.

Wenn das Buch auf der Verlagsseite für den höheren Preis steht, müsste hier jeder Händler, der es immer noch zum geringeren Preis neu anbietet, abmahngefährdet sein, schätze ich mal... Vielleicht sollte ich tatsächlich booklooker mal darüber informieren. Mir ist das vorher noch nicht aufgefallen, weil es mich wohl noch nicht betraf.

Dass es sogar bei amazon noch zum alten Preis angeboten wird, wundert mich doppelt.

Und maulwurfshaufen: Private sind durchaus davon betroffen, nämlich dann, wenn sie ein Buch, das noch der Preisbindung unterliegt, als NEU verkaufen wollen. Daran müssen sich in dem Fall auch Private halten, sonst...siehe oben.

[kalokalokairi]

Antje,

private Verkäufer können den Zustand "neu" hier überhaupt nicht auswählen. Das Maximum ist "wie neu".

[antje]

Ach, ok - das wusste ich nicht. Das mit dem grünen Streifen vor den Büchern geht bei Privaten echt nicht? Es geht mir nicht um den Zustand, den man auswählen kann. Es gibt einen Button, mit dem du "neu" und "gebraucht" auswählen kannst. Die Neubücher haben dann eben einen grünen Streifen davor. Aber prinzipiell ist es schon so, dass Buchpreisbindung auch für Private gilt - z. B. auf einem Flohmarkt darf ich ein originalverpacktes Buch, das noch der Bindung unterliegt, nicht mit den Worten anpreisen "neues Buch".

Ich habe booklooker gerade mal angeschrieben.

LG; Antje

[muessiggaenger]

Stimmt, ich habe vergessen, dass Antje Händler ist.
Für Private ist die Frage ja nicht relevant.

Boese Falle
Selbst wenn du ein Buch nur als "wie neu" einstellst ("neu" geht ja bei privaten Angeboten nicht), in der Beschreibung aber darauf hinweist, dass es neu und noch eingeschweisst ist, droht dir unter Umstaenden eine Abmahnung.

Nicht unbedingt, wenn es sich um ein einzelnes Buch handelt (es koennte ja ein Fehlkauf oder ein Geschenk gewesen sein). Riskant wird es, wenn mehrere neue Buecher - auch unterschiedliche - bei deinen Angeboten auftauchen.

Ich "durfte" diese Erfahrung leider selbst machen, allerdings nicht hier bei booklooker, sondern bei eBay.
Letztendlich lief die Abmahnung zwar ins Leere, da widerlegbar, dennoch hat mich die ganze Geschichte zum einen einiges an Anwaltsgebuehren und zum anderen viele schlaflose Naechte gekostet (das Abmahnschreiben war derart hammerheftig, dass ich mich allen Ernstes schon in der Privatinsolvenz sah).

LG
muessiggaenger

[antje]

Ja, genau - deshalb vermeide ich nach Möglichkeit den Begriff "wie neu", bei mir ist alles in Frage kommende "nahezu wie neu".

Booklooker hat gerade Folgendes geantwortet:

>>Der Preis von 49,90 Euro gilt laut VLB heute noch als offizieller Referenzpreis.
Die Preiserhöhung auf 59,90 Euro gilt demnach erst ab morgen:

http://www.buchhandel.de/default.aspx?s ... %20geheime

Die Umstellung des Verkaufspreises sollte demnach über Nacht erfolgen, so dass
die Buchpreisbindung eingehalten wird und die Anbieter nicht abmahngefährdet
sind.>>

Da frage ich mich nur, ob der stationäre Buchhandel das genauso macht/machen darf bzw. welche Konditionen die dafür haben, wenn es heißt "ab 01.01.13"

[d_r_m_s]

...
Die Preiserhöhung auf 59,90 Euro gilt demnach erst ab morgen:

http://www.buchhandel.de/default.aspx?s ... %20geheime
...

die wissen da ja auch nicht, was sie wollen:

...
Zukünftige Preise : Eur[D] gültig ab 04.01.2013: 59,90
...
EINFÜHRUNGSPREIS 49,90 €* (*Preis ab 1.1.2013: 59,90 €)
...

[Maulwurfshaufen]

muessiggaenger gibt mir doch zu denken.
Ich habe mehrere Bücher im Angebot, die noch eingeschweißt sind, aus dem Nachlass meiner Mutter stammen, und von denen ich keine Ahnung habe, was sie tatsächlich mal gekostet haben. Außerdem sind sie nicht druckfrisch, sondern lagen bei ihr schon teilweise jahrelang im Schrank. Sollte ich vielleicht bei den Zusatzinformationen auf den Umstand hinweisen, dass eben solche Bücher in meinem Angebot aus einem Nachlass stammen?

[muessiggaenger]

muessiggaenger gibt mir doch zu denken.
Ich habe mehrere Bücher im Angebot, die noch eingeschweißt sind, aus dem Nachlass meiner Mutter stammen, und von denen ich keine Ahnung habe, was sie tatsächlich mal gekostet haben. Außerdem sind sie nicht druckfrisch, sondern lagen bei ihr schon teilweise jahrelang im Schrank. Sollte ich vielleicht bei den Zusatzinformationen auf den Umstand hinweisen, dass eben solche Bücher in meinem Angebot aus einem Nachlass stammen?

Ich denke mal, die "freundlichen" Abmahnanwaelte wuehlen in Hinblick auf Verletzung der Buchpreisbindung eher nach aktuellen Buechern.
Nichts desto trotz spricht doch nichts dagegen, beispielsweise den Zusatz "stehen schon jahrelang ungelesen im Regal" anzubringen.

Wichtig: Privat ist es generell nicht verboten, auch neue Buecher unter Verlagspreis zu verkaufen, da der regulaere Preis ja bereits einmal entrichtet wurde.
Je nach Sachlage ist halt die Frage, wie man diesen Nachweis erbringen kann.

LG
muessiggaenger

[Maulwurfshaufen]

Danke! Muss ich mal im Auge behalten.