einzelne Bücher direkt beim Verlag bestellen?

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No-Neets.de
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einzelne Bücher direkt beim Verlag bestellen?

Beitrag von No-Neets.de »

Ich hab mal ne Frage an meine lieben Kollegen die mehr Ahnung haben als ich:

Es passiert nicht oft das "real life" "offline" Kunden in mein kleines, abgelegenes Antiquariat rein stiefeln und dann ausnahmsweise mal keine Bücher loswerden wollen, sondern tatsächlich welche kaufen wollen... :mrgreen:
Aber all paar Monate oder so :lol: passiert es mal.

Dann wollen sie aber meistens ein neues Buch haben und dann auch noch irgendwas exotisches was ich natürlich nicht da hab und was es oft auch bei Booklooker nicht gibt und ich schicke sie wieder raus. :cry:
Bei derartig sporadischer Kundschaft lohnt es auch wohl eh nicht irgendwas über Libri und Co. zu machen und ich hab da sowieso keine Ahnung von.
Aber jetzt hab ich gedacht, könnt ich diese einzelnen Exoten nicht direkt beim Verlag bestellen?

Wie läuft das ab? ich schreib dem Verlag ne E-mail und Fax ihm ne Kopie meiner Gewerbeanmeldung oder so und der Verlag schickt mir das Buch dann per Post oder so? Geht das? Lohnt sich das dann auch für einzelne Bücher? Wahrscheinlich eher als das ich wegen einzelner Bücher was bei Libri und Co. mache, oder?

Wäre lieb wenn mir jemand mit mehr Erfahrung was dazu sagen würde :D
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Mein Manga: No-Neets.de
Bild Mein Antiquariat: krimi-antiquariat.de
LocoLibri
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Registriert: Sa 6. Dez 2008, 20:43

Re: einzelne Bücher direkt beim Verlag bestellen?

Beitrag von LocoLibri »

Neubuchhändler müssen meines Wissens Mitglied im Börsenverein und an das Abrechnungssystem angeschlossen sein.

Alternativ kann man auch über die Antiquariatssoftware W+H-Books Neubücher (dann bei Libri, W+H ist Kunde) ordern.
Ob andere Softwareschmieden das auch bieten, weiß ich nicht.
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PaulPic
Beiträge: 190
Registriert: Fr 7. Jul 2006, 20:14

Re: einzelne Bücher direkt beim Verlag bestellen?

Beitrag von PaulPic »

Grundsätzlich geht das eigentlich recht unproblematisch. Kleinere Verlage bieten im Regelfall die Bestellung über ihre eigene Internetseite an, wo man eine einschlägige E-Mail-Adresse finden kann. Große Verlage arbeiten meist mit Grossisten zusammen, an die die Bestellung dann gehen muss.

Am besten klärt man so etwas in jedem Fall telefonisch, um Probleme auszuschließen. Für den Verlag ist es wichtig, dass es sich um einen Wiederverkäufer handelt. Ob man sich zu diesem Zweck legitimieren muss, entscheidet der Verlag mehr oder weniger spontan.

Wichtig ist es, dass man eine E-Mail-Adresse bekommt, mit der der Versand angewiesen werden kann. In dieser E-Mail nennt man die Lieferadresse (des Kunden) und die Rechnungsadresse (des Verkäufers).

Sobald die Rechnung eintrifft, kann man davon ausgehen, dass die Lieferung erfolgt ist. Damit kann man die Rechnung stellen und am besten per Lastschrift einziehen. Dies wiederum erfordert einen entsprechenden Vertrag mit der Hausbank und eine programmtechnische Lösung, die die entsprechende DTA-Datei erzeugt.

Natürlich braucht man dafür auch die Bankdaten des Kunden. Falls jemand Einwände erheben sollte: Das Lastschriftverfahren ist für den Kunden vorteilhaft und für den Verkäufer nachteilig; der Kunde kann innerhalb von acht Wochen jederzeit ohne Angabe von Gründen durch einfachen Telefonanruf bei seiner Hausbank die Lastschrift rückgängig machen.

Deshalb handelt es sich hierbei um einen kurzfristigen Kredit der eigenen Bank, die den Betrag sofort gutschreibt, obwohl dieser zurückgefordert werden kann und daher nicht sicher ist.

Falls der Kunde online bestellt, wäre es natürlich auch sinnvoll, diesem ebenfalls per E-Mail eine Bestätigungsnachricht zukommen zu lassen. Darin kann man ihn auch auffordern, sich zu melden, falls die Ware innerhalb einer angemessenen Frist nicht eingetroffen ist. Auch bei großen Verlagsauslieferungen kommt es vor, dass E-Mails aus den verschiedensten Gründen untergehen.

Die Verlage räumen einen Rabatt ein, der möglicherweise verhandelbar ist. Sie verlangen aber auch Versandkosten, die nach meiner Erfahrung nicht verhandelbar sind, selbst wenn sie auf der eigenen Internetpräsenz keine Versandkosten fordern.
Paul
barbara
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Registriert: Fr 23. Sep 2005, 08:02

Re: einzelne Bücher direkt beim Verlag bestellen?

Beitrag von barbara »

LocoLibri hat geschrieben:Neubuchhändler müssen meines Wissens Mitglied im Börsenverein und an das Abrechnungssystem angeschlossen sein.
An dem Abrechnungssystem des Börsenvereins muss man mitnichten angeschlossen sein - selbst die meisten Ketten sind das nicht (mehr).

Als Mitglied des Börsenvereins erhält man eine Verkehrsnummer, diese Angabe gilt den Verlagen als direkte Legitimation für Buchhändlerrabatt ... aaaaber: Kleinverlage (wie meiner) sind doch froh, wenn Ihre Exoten Leser finden. Wenn mir jemand glaubhaft versichert, dass er Wiederverkäufer ist, bekommt er selbstverständlich Buchhändlerrabatt (das lässt sich heutzutage auch bequem ergooglen). Allerdings empfiehlt sich bei Bestellung über eine Webseite der Hinweis, dass man als Wiederverkäufer bestellt.

Mit den Hinweisen zur Abrechnung hat Paul Pic natürlich Recht, aber das geht auch ganz einfach per Rechnung und Barzahlung des Kunden im Laden. Da Buchhändlerrechnungen in der Regel ein Zahlungsziel haben, weiß der Händler dann auch bei Bezahlung, ob der Kunde das Buch abgenommen hat. Es gibt aber - nach Auskunft meiner Kunden - zumindest einen wissenschaftlichen Großverlag, der seine (sehr teuren) Bücher auch von Wiederverkäufern nicht zurücknimmt.
letterfriend
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Re: einzelne Bücher direkt beim Verlag bestellen?

Beitrag von letterfriend »

Antwort als Endverbraucher:

Also manche Bücher von kleinen Verlagen, werden gar nicht über den Grosshändler (Grossist) vertrieben und auch darüber nicht bestellt, sondern müssen auch von den normalen Büchhändlern direkt vom kleinen Verlag bestellt werden.

Im Normal- und Regelfall, ist es völlig unproblematisch von kleinen Verlagen ein Buch zu bestellen, wenn sie es noch vorrätig haben.

Bis jetzt (in ca. 35 Jahren), hatte ich nur einen einzigen Fall wo es gar nicht ging und einen Fall, wo es nur mit "freundlicher Überredung" ging. Allerdings waren das beide spezielle Fachverlage, die nur an speziel ausgewissene Personen verkaufen.
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