Abmahnung wegen jugendindiziertem Buch

Diskussionen für Händler rund um rechtliche Fragen.
jessikaxxl
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Beitrag von jessikaxxl »

...Diskussion überflüssig: Es ist nach dem Sachstand bei Erledigungserklärung zu entscheiden.

Das steht einfach in § 91 a ZPO.
Haben die Parteien in der mündlichen Verhandlung oder durch Einreichung eines Schriftsatzes oder zu Protokoll der Geschäftsstelle den Rechtsstreit in der Hauptsache für erledigt erklärt, so entscheidet das Gericht über die Kosten unter Berücksichtigung des bisherigen Sach- und Streitstandes nach billigem Ermessen durch Beschluss.
deichgraf
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Beitrag von deichgraf »

Moin

Irgendwie habe ich das Gefühl, das die freundlichen Menschen aus dem Rheinland sich da geschickt aus der Affäre ziehen.
Wenn die Kosten Gegeneinander aufgehoben werden hat die "Bonner Buchhändler-Clique" wohl nur einen geringen Schaden, wenn überhaupt. "Unser" Rechtsanwalt will aber wohl doch sein Geld sehen, und das kommt doch aus dem "großen Solidartopf", also sind all diejenigen geschädigt, die in den Solidartopf eingezahlt haben.

Außerdem sollte es doch eigentlich darum gehen, nachzuweisen, das keine Aktivlegitimation vorliegt. Wenn aus Bonn nun kommt: "Wir haben keinen Anspruch mehr, da nicht mehr indiziert" und die Sache ist damit gegessen finde ich das äußerst unbefriedigend.

Kann ich jetzt auch lustig abmahnen und wenn ich vor Gericht komme sage ich einfach: "Sorry, war ein versehen, hätte ich besser prüfen müssen!" und fertig ist die Angelegenheit?

Wieso habe ich das Gefühl, das IMMER, egal wie es bei Abmahnungen auch ausgeht, ein ANWALT der GEWINNER ist?
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terracotta
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Beitrag von terracotta »

deichgraf hat geschrieben:Außerdem sollte es doch eigentlich darum gehen, nachzuweisen, das keine Aktivlegitimation vorliegt. Wenn aus Bonn nun kommt: "Wir haben keinen Anspruch mehr, da nicht mehr indiziert" und die Sache ist damit gegessen finde ich das äußerst unbefriedigend.
Eigentlich hätte "unser" Rechtsanwalt doch wissen müssen, dass sich die Gegenseite durch solch ein Manöver aus der Affäre ziehen kann. Und so ganz doof ist die ja auch nicht ...
Gruß, terracotta
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Dawson
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Yeah...

Beitrag von Dawson »

Wenn ich daran denke, wie viel Zeit ich im Dezember aufwenden musste, um mich in dieser Sache einigermaßen sachkundig zu machen, krieg ich sooooooooo'n Hals! :mrgreen: Eins ist mir jetzt jetzt klar: Der nächste, der mich auf diese dreckige Weise abzocken will, soll sich in 8 nehmen.
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Bücherwurm14167
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Re: Yeah...

Beitrag von Bücherwurm14167 »

Dawson hat geschrieben:Wenn ich daran denke, wie viel Zeit ich im Dezember aufwenden musste, um mich in dieser Sache einigermaßen sachkundig zu machen, krieg ich sooooooooo'n Hals! :mrgreen: Eins ist mir jetzt jetzt klar: Der nächste, der mich auf diese dreckige Weise abzocken will, soll sich in 8 nehmen.
Dann mußte erst mal 8 geben! :wink: :D
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Mr.Manoon
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Beitrag von Mr.Manoon »

jessicaxxl hat doch geschrieben das im § 91 a ZPO steht das die Entscheidung nach dem "bisherigen Sach- und Streitstand" beschlossen wurde.
Das ist natürlich ärgerlich, inbesondere weil dieser Sach- und Streitbestand durch das Fehlen von R. entstanden ist.
Die Entscheidung nun anzugehen wäre wohl keine gute Idee, der Richter hat so entschieden weil nichts zu entscheiden war, auch wenn er möglicherweise anders hätte entscheiden wollen.
Es bleibt aber dabei, R. ist nicht aktivlegitimiert, die Anwaltskosten sind durch die rechtswidrige Abmahnung entstanden und werden eingefordert.
Sich durch "nicht erscheinen" aus der Affäre zu ziehen ist nun nicht wirklich ein Zeichen für besonderes Geschick oder Intelligenz, eher ein Zeichen dafür das man nicht weiß was man tun soll.
Ob das bei der Aktivklage anders aussieht wage ich zu bezweifeln, da müssen die endgültig auf den Tisch legen was die haben, und das kann nicht viel sein. Bzw. das ist eine ganze Menge für den Staatsanwalt...
blokk
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Beitrag von blokk »

Desweiteren sollte man nicht Betracht lassen, dass es auch noch strafrechtlich relevante Verfahren gibt. Das Trio ist mächtig am Rudern, um nicht die Zulassungen zu verlieren. Was ich allerdings auch nicht verstehe: Warum hat man sich einen Abgemahnten rausgesucht, dessen Angebot bekanntermaßen bis Mitte des Jahres aus dem Indes verschwindet. Es gab doch genügend andere Anbieter ?????
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Renegadetime
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Beitrag von Renegadetime »

Wahrscheinlich um sich abzusichern,wenn es daneben geht-was ja auch passiert ist.Meiner Meinung nach handelt es sich bei allen Abgemahnten um Bücher die in diesem Jahr aus dem Index fliegen oder geflogen sind! :roll:
Mr.Manoon
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Beitrag von Mr.Manoon »

Wenn ich mich recht entsinne waren das genau die Titel die man im Netz frei nachlesen konnte ohne die Liste zu kennen, damit wäre das Rätsel gelöst, Renner kannte die Liste nicht, nur diese harmlosen Titel.
Sehr gerissen... 8)
Unser Trio wollte wohl einfach den Weg des geringsten Widerstands gehen, es soll ja auch Abgemahnte geben die auf Rache sinnen :twisted: ,
man hat sich die vermeintlich Schwächsten ausgesucht und gehofft das die sich am einfachsten einschüchtern lassen, wurde dann ja schön vorgerechnet:
Streitwert 15.000 Euro, Risiko in der ersten Instanz 4100 Euro, Verdoppelung in der Zweiten, Einstweilige Verfügung usw.

Schlussendlich hat R. keine Ahnung von Büchern, wie auch, der ist, bzw. der war Anwalt...
jessikaxxl
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Beitrag von jessikaxxl »

Irgendwie habe ich das Gefühl, das die freundlichen Menschen aus dem Rheinland sich da geschickt aus der Affäre ziehen.
Wenn die Kosten Gegeneinander aufgehoben werden hat die "Bonner Buchhändler-Clique" wohl nur einen geringen Schaden, wenn überhaupt. "Unser" Rechtsanwalt will aber wohl doch sein Geld sehen, und das kommt doch aus dem "großen Solidartopf", also sind all diejenigen geschädigt, die in den Solidartopf eingezahlt haben.

Außerdem sollte es doch eigentlich darum gehen, nachzuweisen, das keine Aktivlegitimation vorliegt. Wenn aus Bonn nun kommt: "Wir haben keinen Anspruch mehr, da nicht mehr indiziert" und die Sache ist damit gegessen finde ich das äußerst unbefriedigend.

Kann ich jetzt auch lustig abmahnen und wenn ich vor Gericht komme sage ich einfach: "Sorry, war ein versehen, hätte ich besser prüfen müssen!" und fertig ist die Angelegenheit?

Wieso habe ich das Gefühl, das IMMER, egal wie es bei Abmahnungen auch ausgeht, ein ANWALT der GEWINNER ist?
...Gedud gehört nicht zu den Tugenden, die viele Buchhändler auszeichnen.

Ungeuld ist ein schlechter Lehrmeister.
Eigentlich hätte "unser" Rechtsanwalt doch wissen müssen, dass sich die Gegenseite durch solch ein Manöver aus der Affäre ziehen kann. Und so ganz doof ist die ja auch nicht ...
...erstens fallen bis etwa September 2008 fast alle abgemahnten Exponate aus dem Index und zum anderen ist es letztlich irrelevant.

Wie bereits gesagt: Etwas mehr Geduld und nicht so viel Spekulationen.
Mr.Manoon
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Beitrag von Mr.Manoon »

Mein Buch fällt erst nach 2010 raus :cry: ,
stand aber auch auf der kleinen öffentlichen Liste. :roll:
Da werd ich mich wohl noch ein wenig gedulden müssen... :lol:
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terracotta
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Beitrag von terracotta »

Mr.Manoon hat geschrieben:Mein Buch fällt erst nach 2010 raus :cry: ,
Jetzt komme ich nicht mehr ganz mit: Hattest Du nicht die neg. Feststellungsklage erhoben und Renner hat erklären lassen, keine Ansprüche mehr gegen den Kläger zu haben, da der Titel aus dem Index herausgefallen ist?
Gruß, terracotta
Mr.Manoon
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Beitrag von Mr.Manoon »

Etwas mehr Geduld und nicht so viel Spekulationen 8)
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Dawson
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Registriert: Fr 14. Dez 2007, 11:21

Wat sagte doch immer unser Pastor Lück?

Beitrag von Dawson »

Per omnia specula speculorum (oder so)... :roll:
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Bücherwurm14167
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Re: Wat sagte doch immer unser Pastor Lück?

Beitrag von Bücherwurm14167 »

Dawson hat geschrieben:Per omnia specula speculorum (oder so)... :roll:
Per aspera ad astra, et per pedes!
Grüße vom Bücherwurm
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