Arno Strobel - Das Wesen

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Isiera
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Registriert: So 28. Dez 2008, 20:46

Arno Strobel - Das Wesen

Beitrag von Isiera »

Taschenbuch, 355 Seiten
Fischer, 2010
ISBN: 978-3-596-18632-7

Beschreibung:
Ein kleines Mädchen stirbt, und der Hauptverdächtige wandert in den Knast - unschuldig? 15 Jahre später: Wieder verschwindet ein Kind, und der Albtraum beginnt von vorn - für die Ermittler und den Täter von damals. Ein verurteilter Psychiater und ein besessener Kommissar - ein erbittertes Psychoduell um Schuld und Rache.

Meine Meinung:
Der Autor erzählt hier sehr gelungen in zwei parallel verlaufenden Handlungssträngen, einmal das Geschehen von vor 15 Jahren und daneben die Ermittlungen zu dem aktuellen Fall. So wird der Leser mit jeder gelesenen Seite schlauer und durchschaut immer besser die Zusammenhänge zwischen den beiden Taten, was die Spannung aber nur erhöht. Mehr möchte ich zum Inhalt gar nicht schreiben, da es fast unmöglich ist ohne etwas zu verraten.

Ein Problem hatte allerdings ich mit den Personen, weil mir alle aber auch wirklich alle Hauptpersonen vom Anfang bis zum Ende unsympathisch waren. Da ist der arrogante, von sich mehr als überzeugte Psychiater, der auf jeden anderen herabsieht, weil ja keiner so intelligent und schlau ist wie er. Und die Kommissare waren auch nicht besser. Der eine lässt sich nur durch seinen Hass leiten und ist keinem Argument zugänglich, und der andere lässt zu, dass diese Irrationalität die Nachforschungen bestimmt, weile r sich nicht traut seinen Zweifeln Ausdruck zu verleihen. Das klingt jetzt schlimmer als es ist, denn für die Handlung ist das sogar gut und notwendig. Aber mir hat einfach eine Person gefehlt, für die ich Sympathie empfinden konnte und die mir nicht bei jedem Auftritt etwas auf die Nerven ging.

Aber davon abgesehen, hat der Thriller eine gute, schlüssig durchdachte Handlung mit vielen überraschenden Wendungen. Als Leser rätselt man immer wieder über die Frage, wer denn nun der Kriminelle ist, sowohl bei dem Fall vor 15 Jahren als auch bei dem neuen. Wobei bei letzterem nicht mal fest steht, dass es ein Verbrechen gibt. Oder doch?
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