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von williwu » Sa 2. Mai 2015, 18:08
Gerade weil es ein Relativsatz ist, ist das "dass" falsch. Es steht eindeutig für "das Team". Du schreibst ja nicht "dass Team". "Dass" ist eine Konjunktion, während Relativsätze i.d.R. mit Relativpronomen (gelegentlich i.V.m. einer Präposition) eingeleitet werden (kann man sich eigentlich gut merken). "Das" ist so ein Relativpronomen, wenn kein Nomen folgt (wie das Wort "Pronomen" ja verrät, also etwas, was für ein Nomen steht), sonst ist es natürlich ein best. Artikel.
Der Satz "Seine Frau hatte er vor zwei Jahren geheiratet, der kleine Oliver war drei Jahre alt". erscheint mir reichlich sinnlos. schon deswegen, weil niemand weiß, wer der kleine Oliver ist. War das der Sohn, den die Frau mit in die Ehe brachte? Ist das das gemeinsame Kind? Keine Ahnung. Wenn es das gemeinsame Kind ist, dann war es nicht sondern ist es jetzt drei Jahre alt. Oder war es damals drei Jahre alt und ist jetzt fünf? Oder war es drei Jahre alt, als sie es mit in die Ehe brachte? Doch auch wenn es dem Kaiser sein Bruder sein Schneider sein siebter unehelicher Enkel ist:Du musst in der einmal gewählten Zeit bleiben, und das ist das Plusquamperfekt. Also: Entweder du schreibst: "Vor zwei Jahren heiratete er, der Kleine war..." oder du schreibst "Er hatte vor zwei Jahren geheiratet, da war der Kleine ... gewesen." Aber zwei verschiedene grammatische Zeiten im selben Satz auf denselben Zeitpunkt beziehen, das geht einfach nicht. BTW: "Er hatte seine Frau geheiratet" ist ein versteckter Pleonasmus. Wen sollte er sonst geheiratet haben? "Er hatte geheiratet" ist ausreichend, eleganter und schlussendlich richtiger.
Der Satz "Wann kommt es zurück oder müsse er für ewig dieses Antlitz ertragen" enthält einen Konjunktiv, der da nichts zu suchen hat. Die Alternative wäre: "Er fragte sich, wann es zurück käme oder ob er es ewig ertragen müsse." Das ist inhaltlich auch nicht ganz schön, weil das eine die Frage nach dem Zeitpunkt, das andere die Option als ganzes betrifft, aber wollen wir mal nicht kleinfitschig werden. In der wörtlichen Denke, so wie du sie schreibst, muss es jedenfalls heißen: "Wann kommt es zurück oder muss ich es ewig ertragen?" Die Formulierung "für ewig" kenne ich nur in dem geflügelten Wort "für immer und ewig", ansonsten wäre "auf ewig" wohl passender. Aber jede Präposition, die man weglassen kann, sollte man auch weglassen, sonst wird sie zum reinen Füllwort. Das ist allerdings eine Stilfrage, und dazu äußere ich mich jetzt mal nicht.
Das sind die Dinge, die mir beim ersten Überfliegen so aufgefallen sind. Weiter habe ich auch nicht gelesen.
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williwu am Sa 2. Mai 2015, 18:51, insgesamt 1-mal geändert.