(Deutscher?) Science Fiction Roman vor 1960 (Verwandlung nach Bruchlandung auf fremdem Planeten)

[Terranautin]

Ich suche einen deutschsprachigen Science Fiction Roman, den ich als Kind aus dem Bücherregal meiner Großmutter gelesen habe. Ich denke, es handelt sich eher nicht um eine Übersetzung, und falls doch, eher nicht aus dem Englischen?. Erscheinungsjahr wohl vor 1960, gefühlt zwischen 1940-1950 oder älter). Es war ein gebundener Roman mit bräunlich/grünlichem und seriösem (fast altertümlichem) Einband und Aufmachung. Er enthielt auch gezeichnete Illustrationen in blassen grün/rosa Tönen, wenn ich mich recht entsinne.

Zum Inhalt: Es ging um die Bruchlandung eines Raumschiffs auf einem unbekannten, erdähnlichen Planeten. Der einzige männliche Überlebende der Besatzung muss sich durch die planetare Landschaft durchschlagen und in der fremden Umwelt überleben. Die Landschaft des Planeten ähnelt teilweise dem des Erdmittelalters, allerdings ohne Riesensaurier (glaube ich). Irgendwann entdeckt er eine intelligente, aber recht primitive planetare Lebensform von vage menschenähnlichen Flügelwesen (ich bin nicht sicher, ob sie nicht vielleicht reptilienähnliche Züge haben). Er lebt eine Zeitlang mit ihnen, und bemerkt dann, dass er sich körperlich in einen von ihnen verwandelt. Ich kann mich nicht erinnern, warum es passiert, aber ich glaube, die planetare Biosphäre verändert ihn. Nach einer schmerzhaften Identitätskrise findet er sich mit der Verwandlung ab und schließt Frieden mit seiner neuen Welt. Eventuell bindet er sich auch an eine Partnerin.

Ich glaube, am Ende des Romans trifft ein anderes Raumschiff, eventuell ein Rettungsschiff ein, aber der Hauptcharakter bleibt in seiner neuen Welt (eventuell wird er auch nicht erkannt und versehentlich getötet).

Was mir noch im Gedächtnis geblieben ist ist der Stil - keine Space Opera, keine Dramatik, eher Understatement. Ich habe ziemlich viel englische/amerikanische SF ab ca. 1960 gelesen, und dieses Buch 'fühlte' sich völlig anders an, wenn das Sinn macht? Eventuell lag es auch an der Aufmachung.

Ich würde mich wirklich freuen, wenn ich diese alte Erinnerung auffrischen könnte - vielleicht klingelt es ja bei jemandem?

[williwu]

Ich kenne das Buch leider nicht. Aber wenn es ein deutscher Autor gewesen sein soll, dann fällt mir zuerst Hans Dominik ein. Wenn du gezielt nach diesem Autor suchst, erinnerst du dich womöglich an den Titel, falls er der Autor war.

SF war lange Zeit keine Domäne deutscher Autoren, vor 1960 jedenfalls nicht. Und die, die sich daran versucht haben, mussten meist in Leihbuchverlagen veröffentlichen. Zum Glück gibt es Liebhaber dieser Werke und das Internet: http://www.sf-leihbuch.de

Viel Erfolg bei der Suche und erzähle uns Titel und Autor, wenn du's hast.

[ullishimaru]

Ein absoluter Schuss ins Blaue (1961, mit Illustrationen, aus dem Tschechischen, kenne das Buch nicht, aber der Einband zumindest der Erstauflage ist schonmal braun/grünlich):

Schiffbruch im Weltraum

Der Link zeigt auf ein günstiges Angebot, die anderen sind teils erheblich teurer. Wenn du SF-Fan bist, kannst du das ja auf Verdacht kaufen. Macht ja dann nix, wenn es nicht das Gesuchte ist ...

[Terranautin]

Hallo Ullishimaru und Williwu, vielen Dank für die Tips!

Sind es beide nicht, aber als ich Eure Posts gelesen habe, hat es bei mir im Hinterkopf geklickt und ich konnte mich an den Titel erinnern... es war "Auf unbekanntem Stern" (http://www.scilogs.de/labyrinth-des-sch ... ntem-stern) von A M Kolnberger, in der Originalausgabe von 1948, nicht bei Ullstein. Beim Erscheinungsjahr und den Titelbildfarben war ich dicht dran, bei den fehlenden Sauriern eher nicht...

Trotzdem ganz herzlichen Dank für die Inspiration - wenn ich nicht über Eure Vorschläge nachgedacht hätte, wäre mir der Titel sicher nie eingefallen .

[williwu]

Schön, dass du dein Buch gefunden hast. Wenn du SF sowieso magst und dich auch mal auf deutsche Autoren stürzen willst, dann musst du solche aus dem frühen 20. Jh wählen. Bernd Kellermann zB mit seinem berühmten "Der Tunnel", 1933 von der UfA verfilmt, danach von den Nazis verbrannt. Oder eben Hans Dominik, der es mit seinem Werk geschafft hat, es sich teilweise mit den Nazis und später bzw. posthum auch mit den Kommunisten zu verderben. Es ist ja eine bekannte Tatsache, dass SF als Zeitdokumente mehr über die Zeit aussagen, in der sie entstanden sind als übe die Zeit, die sie beschreiben. So gesehen - immer eine hervorragende Lektüre.