Ich mach mal weiter, sonst verschwindet
Der rote Satz noch ganz von der Bildfläche.
![Crying or Very sad :cry:](./images/smilies/icon_cry.gif)
Wäre doch schade.
Carlotta und ihre Beiden hatten sich inzwischen Super in der neuen, großen Wohnung eingelebt und die Gardinchen, selbstverständlich genäht mit Hilfe von Nicols Mutter, verlangten Carlotta den größten Respekt ab, waren sie doch wirklich sehr schön geworden. Mit Frau Beste verband sie eine herzliche Freundschaft, sie gehörte fast zur Familie und die Kinder nannten sie Tante Frieda, die Ärmste hieß wirklich so, trug es aber mit Fassung. Alles war Bestens.
Da kam eines Tages Carlottas Chef auf sie zu mit der Bitte ihn auf die nächste Messe zu begleiten. Die Kunden sollten sie endlich einmal kennen lernen, gab es doch anfangs Probleme mit der vorwiegend männlichen Kundschaft, als einmal ein Kunde zu ihr sagte sie möge ihn mal mit einem der kompetenten Herren verbinden, war aber keiner der Herren da und so musste der Kunde mit der vermeintlich inkompetenten Carlotta Vorlieb nehmen und war erstaunt über deren Sachkenntnis. Nun wollte er und viele andere sie endlich mal kennen lernen und dafür bot sich die Messe hervorragend an. Da die Messe in einem nur 30 km entfernten Ort stattfand, war tägliches Hin- und herfahren kein Problem. Frau Beste hatte sich zudem bereit erklärt sich um die Kinder zu kümmern, sollte es einmal später werden, war sie doch zu Besuch gerne in ihrer „alten“ Wohnung und die Kinder mochten sie wirklich gern.
Der Messestand war prächtig gelungen und die Kunden gaben sich sozusagen „die Klinke in die Hand.“ Es gab natürlich auch Messerabatt, aber hauptsächlich wollten die Kunden Carlotta kennenlernen, sie war eine Exotin in dieser Männerwelt, und Kaffee kochen konnte sie auch, so sparte man die Ausgabe für eine Hostess .
Die Woche wurde verdammt lang und anstrengend, die Fahrerei, die totale, freundliche Präsenz täglich, war schon heftig. Aber, alles hat einmal ein Ende und letztlich hatte sich die Anstrengung gelohnt, die Aufträge konnten sich sehen lassen. Hurra!
Am letzten Abend war es später geworden als gewöhnlich und Carlotta fuhr ziemlich abgeschlafft und ausgebufft nach Hause und, ----
als sie einen Blick in den Rückspiegel warf, stellten sich ihre Nackenhaare auf, ---- in dem Auto hinter ihr saß keiner, oh Mann, was tun? Erst mal fuhr sie ruhig weiter, ließ aber den Wagen hinter sich nicht aus den Augen. Gab´s das schon? Ein Auto, das alleine fahren konnte, irgendwann hatte sie doch mal so was im Radio gehört, man setzte sich nach zu viel Alkoholgenuss einfach nach hinten und ließ sich nach Hause kutschieren???? Nein, doch nicht wirklich, oder? Ganz ruhig, Carlotta. Gaaaaanz ruhig. Das Auto fuhr eigentlich ganz vernünftig, keine Schlenker, alles normal. Wäre sie doch nur nicht so müde gewesen, litt sie schon an Halluzinationen? Jetzt kam auch noch eine rote Ampel, Hilfe, was passierte jetzt? aber--- der Wagen fuhr nach links, stand also direkt neben ihr an der Ampel und, oh Mann, der Fahrer saß auf der rechten Seite und er war sehr dunkelhäutig, fast schwarz, man konnte ihn im Dunkeln kaum erkennen. Als die Linksabbiegerampel grün wurde, konnte sie erkennen, dass es sich um ein britisches Auto handelte, ein
Ghost
Buster.
Liebe Leser und Schreiber, diese kleine Geschichte, mit dem dunkelhäutigen Fahrer, einem Briten, habe ich wirklich erlebt, es war schon schaurig spät abends einen Ghostbuster hinter sich zu haben. Und nur mal als Tipp für alle, die sich nicht zu schreiben trauen: "Man nehme einiges selbst Erlebtes und mache eine kleine Geschichte daraus." In allen Carlottas stecken Eigenerlebnisse. Hat doch jeder, oder?
![Wink :wink:](./images/smilies/icon_wink.gif)