Re: Der feine Baron zu Guttenberg
Verfasst: Do 7. Feb 2013, 12:57
Jubeln über die Aberkennung des Doktortitels der Frau Schavan kann ich nicht. Ich finde, den hätte man ihr auch belassen können.
Denn zum einen scheint mir das Ganze bei Frau Schavan doch eine etwas andere Qualität als bei Herrn Guttenberg zu haben, jedenfalls soweit ich das aus der Ferne und anhand der Veröffentlichungen beurteilen kann.
Und zum anderen, auch wenn ich ein sehr ungutes Gefühl dabei habe, dass jemand, der selbst die wissenschaftlichen Standards nicht beachtet hat, ausgerechnet Bildungsminister geworden ist, frage ich mich doch, ob es überhaupt richtig sein kann, jemanden für etwas zu bestrafen, das derjenige vor mehr als 30 Jahren getan hat. Und um eine Bestrafung, wenn auch nicht im juristischen Sinne, handelt es sich bei der Aberkennung des Doktortitels durchaus.
Unabhängig von der jetzt für das Gericht anstehenden juristischen Bewertung der Angelegenheit, ist es für mich von meinem persönlichen Gerechtigkeitsempfinden her einfach nicht angebracht, nach so langer Zeit eine "Strafe" zu verhängen. Denn die deutsche Rechtsordnung kennt das System der Verjährung. Jede Straftat bis auf Mord verjährt irgendwann. Eine Straftat lag hier aber nicht einmal vor. Und auch zivilrechtlich z.B. im Hinblick auf Forderungen, Schadensersatzansprüche usw. tritt irgendwann einmal eine Verjährung ein, allerspätestens nach 30 Jahren, unabhängig von der Schwere eventuell eingetretener Schäden. Auch Urteile verjähren in dieser Frist. Wenn ich das sehe, will es mir persönlich einfach nicht einleuchten, dass man nach 32 Jahren noch einen Doktortitel entzieht.
Meiner Ansicht nach hätte man Frau Schavan daher ihren Doktortitel belassen sollen. "Schmücken" kann sie sich damit ja ohnehin nicht mehr, da inzwischen jeder weiß, wie sie dazu gekommen ist.
Davon unabhängig sollte sie aber aus meiner Sicht auf jeden Fall vom Amt der Bildungsministerin zurücktreten. Sie hat sich nun einmal nicht an die wissenschaftlichen Vorgaben gehalten und das bei einer derart wichtigen Sache wie einer Doktorarbeit. Was soll man denn da von ihrer Bildungs- und Wissenschaftspolitik halten? Außerdem hat sie doch damals bei Guttenberg ziemlich große Töne gespuckt – und das mit diesem eigenen Hintergrund. Natürlich wissen wir alle, dass bei Politikern Doppelmoral eigentlich an der Tagesordnung ist, aber dennoch - wenn man einen Kollegen für etwas derart verteufelt, was man selbst (ggf. in etwas abgeschwächter Form) ebenfalls praktiziert hat, finde ich das nicht in Ordnung und da sie damals seinen Rücktritt wollte, sollte sie selbst jetzt ebenfalls diese Konsequenz ziehen.
Denn zum einen scheint mir das Ganze bei Frau Schavan doch eine etwas andere Qualität als bei Herrn Guttenberg zu haben, jedenfalls soweit ich das aus der Ferne und anhand der Veröffentlichungen beurteilen kann.
Und zum anderen, auch wenn ich ein sehr ungutes Gefühl dabei habe, dass jemand, der selbst die wissenschaftlichen Standards nicht beachtet hat, ausgerechnet Bildungsminister geworden ist, frage ich mich doch, ob es überhaupt richtig sein kann, jemanden für etwas zu bestrafen, das derjenige vor mehr als 30 Jahren getan hat. Und um eine Bestrafung, wenn auch nicht im juristischen Sinne, handelt es sich bei der Aberkennung des Doktortitels durchaus.
Unabhängig von der jetzt für das Gericht anstehenden juristischen Bewertung der Angelegenheit, ist es für mich von meinem persönlichen Gerechtigkeitsempfinden her einfach nicht angebracht, nach so langer Zeit eine "Strafe" zu verhängen. Denn die deutsche Rechtsordnung kennt das System der Verjährung. Jede Straftat bis auf Mord verjährt irgendwann. Eine Straftat lag hier aber nicht einmal vor. Und auch zivilrechtlich z.B. im Hinblick auf Forderungen, Schadensersatzansprüche usw. tritt irgendwann einmal eine Verjährung ein, allerspätestens nach 30 Jahren, unabhängig von der Schwere eventuell eingetretener Schäden. Auch Urteile verjähren in dieser Frist. Wenn ich das sehe, will es mir persönlich einfach nicht einleuchten, dass man nach 32 Jahren noch einen Doktortitel entzieht.
Meiner Ansicht nach hätte man Frau Schavan daher ihren Doktortitel belassen sollen. "Schmücken" kann sie sich damit ja ohnehin nicht mehr, da inzwischen jeder weiß, wie sie dazu gekommen ist.
Davon unabhängig sollte sie aber aus meiner Sicht auf jeden Fall vom Amt der Bildungsministerin zurücktreten. Sie hat sich nun einmal nicht an die wissenschaftlichen Vorgaben gehalten und das bei einer derart wichtigen Sache wie einer Doktorarbeit. Was soll man denn da von ihrer Bildungs- und Wissenschaftspolitik halten? Außerdem hat sie doch damals bei Guttenberg ziemlich große Töne gespuckt – und das mit diesem eigenen Hintergrund. Natürlich wissen wir alle, dass bei Politikern Doppelmoral eigentlich an der Tagesordnung ist, aber dennoch - wenn man einen Kollegen für etwas derart verteufelt, was man selbst (ggf. in etwas abgeschwächter Form) ebenfalls praktiziert hat, finde ich das nicht in Ordnung und da sie damals seinen Rücktritt wollte, sollte sie selbst jetzt ebenfalls diese Konsequenz ziehen.