Spannende Alltagsfragen
Spannende Alltagsfragen
Es gibt so vieles auf dieser Welt, was Rätsel aufwirft.
Es gibt aber auch so viele Kleinigkeiten, die einem jeden Tag über den Weg laufen und die man oftmals gar nicht beachtet oder als gegeben hin nimmt.
Und dann gibt es immer wieder so Leute wie ich, die sich am Kopf kratzen und nach dem "Weshalb?" fragen.
Die armen Mamis, denen man in den Bussen oder Straßenbahnen bzw. beim Einkaufen begegnet und deren kleine Kinder auch immer wieder fragen "Du Mami, warum ist das denn so?" Und man merkt, wie man selbst und auch viele andere die Ohren spitzen und auf die Erklärung lauschen. Doch auch Mamis sind nicht allwissend und die Ausführungen oftmals lustig.
Ich glaub, als Kind kam dieses Frage-Antwort-Spiel einfach zu kurz bei mir, denn ich hab so einige ungelöste Dinge in meinem Hirn.
Aber nachdem hier ja so viele schlaue Köpfe rumschwirren, dachte ich mir, ist dieser neue Thread genau der richtige Ansatz für eine Lösung.
Bisher hab ich ja immer meinen Göga genervt, aber damit muss nun Schluss sein, denn er ist davon ab und an doch ziemlich genervt.
Alos: jeder, der spannende, lustige, außergewöhnliche oder einfach noch unbeantwortete Fragen hat, darf sich gerne dran beteiligen und vor allem natürlich die, die mit einer Lösung aufwarten können.
Und hier Euer erster Fall:
Am Wochenende waren wir auf einem tollen Vortrag betreffend 3D-Fotographie in Höhlen. Anfangs wurde kurz über die Art und Weise berichtet, wie wir Menschen in 3D, also stereoskop, sehen können. Es wurde so ungefährt erklärt, dass jedes Auge einen Teil eines Bildes "aufnimmt" und im Gehirn beide Teile zu einem Bild zusammengefasst werden. Dabei ist der Blickwinkel der beiden Augen etwas versetzt und dadurch kommt diese Tiefenwirkung zustande. Die Fotografen haben für ihre Aufnahmen zwei Kameras zu einer zusammengefasst und dabei entspricht der Abstand der beiden Objektive in etwa unserem Augenabstand. Im Anschluss ging der Vortrag los und wir alle hatten unsere 3D-Brillen auf. Dann hab ich mir das Bild mal ohne die Brille angesehen und es war alles verschwommen. Ich war so fasziniert von der Intensität dieser Bilder, dass ich an meine Oma dachte und wie gern ich ihr dies auch zeigen würde. Oma ist aber auf einem Auge blind. Ich hab mir dann mal selbst ein Auge zugehalten und mit einem Auge durch die Brille geguckt. Und das hat mich dann verwirrt: Trotzdem hab ich das Bild in 3D gesehen. Wie kann das sein? Göga ist zu diesem Thema auch schon befragt worden. Seine Antwort: das Bild, das ich mit einem Auge angesehen hab, stand schon auf der Leinwand, ich hab also keinen Bildwechsel miterlebt und er meint, dass es sein könnte, dass sich mein Gehirn einfach dieses Bild gemerkt hat und ich somit auch mit nur einem Auge dieses Bild weiterhin sehen konnte. Er denkt, bei Oma funktioniert das nicht. Aber das hieße ja dann auch, dass sie auch im Alltag anders sieht als wir, oder? Wer kann mir denn da weiterhelfen?
Ich freue mich auf eine rege Teilnahme und auf viele weitere spannende Alltagsfragen!
Es gibt aber auch so viele Kleinigkeiten, die einem jeden Tag über den Weg laufen und die man oftmals gar nicht beachtet oder als gegeben hin nimmt.
Und dann gibt es immer wieder so Leute wie ich, die sich am Kopf kratzen und nach dem "Weshalb?" fragen.
Die armen Mamis, denen man in den Bussen oder Straßenbahnen bzw. beim Einkaufen begegnet und deren kleine Kinder auch immer wieder fragen "Du Mami, warum ist das denn so?" Und man merkt, wie man selbst und auch viele andere die Ohren spitzen und auf die Erklärung lauschen. Doch auch Mamis sind nicht allwissend und die Ausführungen oftmals lustig.
Ich glaub, als Kind kam dieses Frage-Antwort-Spiel einfach zu kurz bei mir, denn ich hab so einige ungelöste Dinge in meinem Hirn.
Aber nachdem hier ja so viele schlaue Köpfe rumschwirren, dachte ich mir, ist dieser neue Thread genau der richtige Ansatz für eine Lösung.
Bisher hab ich ja immer meinen Göga genervt, aber damit muss nun Schluss sein, denn er ist davon ab und an doch ziemlich genervt.
Alos: jeder, der spannende, lustige, außergewöhnliche oder einfach noch unbeantwortete Fragen hat, darf sich gerne dran beteiligen und vor allem natürlich die, die mit einer Lösung aufwarten können.
Und hier Euer erster Fall:
Am Wochenende waren wir auf einem tollen Vortrag betreffend 3D-Fotographie in Höhlen. Anfangs wurde kurz über die Art und Weise berichtet, wie wir Menschen in 3D, also stereoskop, sehen können. Es wurde so ungefährt erklärt, dass jedes Auge einen Teil eines Bildes "aufnimmt" und im Gehirn beide Teile zu einem Bild zusammengefasst werden. Dabei ist der Blickwinkel der beiden Augen etwas versetzt und dadurch kommt diese Tiefenwirkung zustande. Die Fotografen haben für ihre Aufnahmen zwei Kameras zu einer zusammengefasst und dabei entspricht der Abstand der beiden Objektive in etwa unserem Augenabstand. Im Anschluss ging der Vortrag los und wir alle hatten unsere 3D-Brillen auf. Dann hab ich mir das Bild mal ohne die Brille angesehen und es war alles verschwommen. Ich war so fasziniert von der Intensität dieser Bilder, dass ich an meine Oma dachte und wie gern ich ihr dies auch zeigen würde. Oma ist aber auf einem Auge blind. Ich hab mir dann mal selbst ein Auge zugehalten und mit einem Auge durch die Brille geguckt. Und das hat mich dann verwirrt: Trotzdem hab ich das Bild in 3D gesehen. Wie kann das sein? Göga ist zu diesem Thema auch schon befragt worden. Seine Antwort: das Bild, das ich mit einem Auge angesehen hab, stand schon auf der Leinwand, ich hab also keinen Bildwechsel miterlebt und er meint, dass es sein könnte, dass sich mein Gehirn einfach dieses Bild gemerkt hat und ich somit auch mit nur einem Auge dieses Bild weiterhin sehen konnte. Er denkt, bei Oma funktioniert das nicht. Aber das hieße ja dann auch, dass sie auch im Alltag anders sieht als wir, oder? Wer kann mir denn da weiterhelfen?
Ich freue mich auf eine rege Teilnahme und auf viele weitere spannende Alltagsfragen!
Re: Spannende Alltagsfragen
Es stimmt, daß man mit nur einem sehenden Auge eine andere Wahrnehmung hat, als wenn man die Welt beidäugig wahrnimmt, denn räumliches Sehen ist nur mit beiden Augen möglich. Dabei spielt bereits der Augenabstand eine Rolle; je weiter die Augen auseinanderliegen, desto leichter fällt es, Distanzen abzuschätzen.BN-BLF hat geschrieben:Er denkt, bei Oma funktioniert das nicht. Aber das hieße ja dann auch, dass sie auch im Alltag anders sieht als wir, oder?
Es gibt jedoch tatsächlich auch Menschen, die mit beiden Augen gut sehen, aber trotzdem kein räumliches Bild wahrnehmen, weil ihr Gehirn die Bilder anders verarbeitet. Hiervon Betroffene, und davon kenne ich ein paar, haben nicht nur Probleme mit solchen fotographischen 3D-Effekten, sondern können auch auf Papier dargestellte Graphiken oftmals nicht richtig deuten. Als Architekt oder Bauzeichner z.B. wäre so jemand ziemlich verloren.
Daß Menschen, die nicht räumlich sehen können, trotzdem in aller Regel sehr gut zurechtkommen, liegt an den Erfahrungswerten, die sie im Laufe der Zeit sammeln. Im normalen Alltag haben sie also keinerlei Probleme, aber in fremder Umgebung sind sie zunächst einmal recht unsicher, wie sie mir erzählt haben.
Daß Du das Bild auch mit einem Auge dreidimensional wahrgenommen zu haben meinst, liegt zum einen daran, daß die Brille dem Bild seine "Verschwommenheit" genommen hat, weil sie ja jeweils auf dem einen Auge das überlagernde für das andere Auge bestimmte zweite Bild ausblendet, und zum anderen hattest Du das Bild zuvor bereits dreidimensional gesehen, und Deine Erinnerung hat Deine entsprechende Erwartung unterstützt, so daß diese Täuschung hier funktionieren konnte.
Dein Göga hat deshalb leider damit recht, daß Du solche Erlebnisse mit Deiner Oma nicht wirst teilen können.
Der Wurm findet es merkwürdig und töricht,
daß der Mensch seine Bücher nicht frißt.
(Rabindranath Tagore)
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Re: Spannende Alltagsfragen
Hallo,
diese Idee finde ich ja mal richtig gut. Da du deine Antwort ja schon hast stelle ich einfach mal die nächste Frage:
Meine Tochter (14 Jahre) hat mich die Tage gefragt warum es für eine Bedeutung mehrere Begriffe gibt? Es ging im speziellen Fall um die englische Sprache. Erst wurde gelernt das Marmelade marmelade heißt und nun ist Marmelade jam. Oder Geschenk hieß immer present und jetzt sollen sie gift sagen.... usw.
Tja, das ist wohl so, aber was sage ich meiner Tochter WARUM das so ist???
LG lesewahn
diese Idee finde ich ja mal richtig gut. Da du deine Antwort ja schon hast stelle ich einfach mal die nächste Frage:
Meine Tochter (14 Jahre) hat mich die Tage gefragt warum es für eine Bedeutung mehrere Begriffe gibt? Es ging im speziellen Fall um die englische Sprache. Erst wurde gelernt das Marmelade marmelade heißt und nun ist Marmelade jam. Oder Geschenk hieß immer present und jetzt sollen sie gift sagen.... usw.
Tja, das ist wohl so, aber was sage ich meiner Tochter WARUM das so ist???
LG lesewahn
Re: Spannende Alltagsfragen
manchmal variieren die begriffe ja ganz leicht in ihren bedeutungen, sind also nicht exakt gleich. und sonst - wäre ja langweilig mit einem wort pro bedeutung, oder? jedenfalls blöd für leute die sprachen lernen wollen...
Zuletzt geändert von pookie am Mo 10. Jun 2013, 18:11, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Spannende Alltagsfragen
Ergänzung zu pookies Antwort:lesewahn hat geschrieben:Tja, das ist wohl so, aber was sage ich meiner Tochter WARUM das so ist???
Daß man in einer Sprache häufig mehrere verschiedene Begriffe - also sogenannte Synonyme - für ein und dieselbe Sache hat, ist immer auch sprachgeschichtlich begründet. Oft wird ein Wort aus einem anderen Dialekt oder einer anderen Sprache übernommen und parallel zum bisherigen Begriff verwendet.
Manchmal verschieben sich die Bedeutungen dabei, so daß sich Bedeutungsunterschiede zwischen den vormals gleichwertigen Vokabeln herauskristallisieren und man die jeweiligen Wörter dann zur genaueren Bezeichnung einer Sache verwenden kann.
In anderen Fällen gerät der bisherige Begriff mit der Zeit in Vergessenheit und gilt irgendwann als veraltet, denn eine gesprochene Sprache ist etwas Lebendiges und einem ständigen Wandel unterworfen.
Man muß auf diese Weise zwar viel mehr Vokabeln lernen, aber letztlich klingen dann Texte aufgrund solcher Ausdrucksvielfalt auch weniger langweilig.
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(Rabindranath Tagore)
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Re: Spannende Alltagsfragen
besonders schön ist dabei dann "traffic jam" ...lesewahn hat geschrieben:Meine Tochter (14 Jahre) hat mich die Tage gefragt warum es für eine Bedeutung mehrere Begriffe gibt? Es ging im speziellen Fall um die englische Sprache. Erst wurde gelernt das Marmelade marmelade heißt und nun ist Marmelade jam.
das macht sich gut auf der Zollerklärung bei Sendungen nach Deutschland: "Free Gift"lesewahn hat geschrieben:Oder Geschenk hieß immer present und jetzt sollen sie gift sagen.... usw.
oft gibt es auch Unterschiede zwischen BE und AE, z.B. 'lift' und 'elevator' ...
und was ich in Australien alles nicht verstehen würde möchte ich gar nicht wissen ...
Ein kluger Mensch sagte einmal:
Jede Sache hat drei Seiten:
- Eine siehst du,
eine andere sehe ich,
und die dritte sehen wir beide nicht.
- Vidya Venn
- Beiträge: 12653
- Registriert: Mo 7. Nov 2005, 19:17
- Wohnort: NRW
Re: Spannende Alltagsfragen
also: marmelade ist die typisch englische Orangenmarmelade (viell noch die Zitronen...) und alles andere ist jam. Da wird dann auch nicht unterschieden, ob es Marmelade, Konfitüre oder Gelee ist. (Ob sich in den letzten jahren der Sprachgebrauch geändert hat, weiß ich nicht!)
Vor ein paar Jahren gab es in London ein Verkehrsplakat mit einer Aufschrift wie :viele Autos machen einen Jam und da waren viele Autos in einem Marmeladenglas abgebildet. Ich muss mal gucken, ob ich das Bild wiederfinde. Wir hattens fotografiert
Vor ein paar Jahren gab es in London ein Verkehrsplakat mit einer Aufschrift wie :viele Autos machen einen Jam und da waren viele Autos in einem Marmeladenglas abgebildet. Ich muss mal gucken, ob ich das Bild wiederfinde. Wir hattens fotografiert
Re: Spannende Alltagsfragen
wieder was gelernt ... das ist dann ähnlich wie bei greyhound und dog ... da kann man den Windhund ganz schön beleidigen ...Vidya Venn hat geschrieben:also: marmelade ist die typisch englische Orangenmarmelade (viell noch die Zitronen...) und alles andere ist jam...
Ein kluger Mensch sagte einmal:
Jede Sache hat drei Seiten:
- Eine siehst du,
eine andere sehe ich,
und die dritte sehen wir beide nicht.
Re: Spannende Alltagsfragen
Vidyas Erklärung bezüglich marmelade/jam ist nichts hinzuzufügen
Die beiden Begriffe sind meist austauschbar - man muss sich 'present' also nicht abgewöhnen!lesewahn hat geschrieben:Oder Geschenk hieß immer present und jetzt sollen sie gift sagen
Re: Spannende Alltagsfragen
Danke @ all... ich werde das genau so weitergeben.
LG Lesewahn
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- Vidya Venn
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Re: Spannende Alltagsfragen
Danke, bookworms, man weiß ja nie, ob sich was im Sprachgebrauch geändert hat. Eigentlich wollte ich schon schreiben, fragt mal bookworms, die weiß das bestimmt genauer als ich.bookworms hat geschrieben:Vidyas Erklärung bezüglich marmelade/jam ist nichts hinzuzufügen
Re: Spannende Alltagsfragen
Und auch hier noch mal ein ganz herzliches Dankeschön an Dich, liebe Flachs!
Freue mich, dass die Fragen bisher so gut und nett beantwortet wurden.
Wer möchte denn noch was wissen?
Freue mich, dass die Fragen bisher so gut und nett beantwortet wurden.
Wer möchte denn noch was wissen?
- Vidya Venn
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- Registriert: Mo 7. Nov 2005, 19:17
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Re: Spannende Alltagsfragen
Nein danke, liebe Benebelf. Ischen und ich wissen schon alles. Ne, ischen?
Re: Spannende Alltagsfragen
Ich würde sagen mehr als allesVidya Venn hat geschrieben:Nein danke, liebe Benebelf. Ischen und ich wissen schon alles. Ne, ischen?
Re: Spannende Alltagsfragen
Ihr wißt bestimmt sogar einiges, was wir anderen lieber gar nicht so genau wissen wollen!
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