SEPA - (Single Euro Payments Area) - nationale Einführung

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d_r_m_s
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Re: SEPA - (Single Euro Payments Area) - nationale Einführun

Beitrag von d_r_m_s »

das hört sich gut an, deswegen musst du nicht gleich so laut werden ... :wink:

aber ich habe ein Problem ... wenn ich Sätze lese wie:
Marcus T. Cicero hat geschrieben:...
"... Any gains based on a fraudulent direct debit collection would therefore not be sustainable. For these reasons, it is highly unlikely that fraudulent individuals or businesses would choose SDD as a vehicle for fraudulent actions ..."

http://www.europeanpaymentscouncil.eu/c ... _%28cmf%29
dann muss ich immer aufpassen, dass ich nicht vor Lachen vom Stuhl falle ... frei übersetzt:

"Gewinne aus Betrügereien sind nicht nachhaltig, es ist daher höchst unwahrscheinlich, dass jemand betrügt ..."

durch den Bezug auf SEPA-Funktionen wird der Satz nicht sinnvoller ... und dann bekomme ich den Rest der Bankenwerbung eben nicht mehr vollständig mit ... sorry ... :mrgreen:

Ein kluger Mensch sagte einmal:
Jede Sache hat drei Seiten:
  • Eine siehst du,
    eine andere sehe ich,
    und die dritte sehen wir beide nicht.


:wink:
Marcus T. Cicero
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Re: SEPA - (Single Euro Payments Area) - nationale Einführun

Beitrag von Marcus T. Cicero »

d_r_m_s hat geschrieben:"Gewinne aus Betrügereien sind nicht nachhaltig, es ist daher höchst unwahrscheinlich, dass jemand betrügt ..."
Das steht nicht da.

"As each SDD mandate is identifiable based on the 'Unique Mandate Reference' and the 'Creditor Identifier', each SDD collection can be traced back - immediately and unmistakably - to the biller. As a result, any biller collecting SDDs can be rapidly and unequivocally identified. Any gains based on a fraudulent direct debit collection would therefore not be sustainable. For these reasons, it is highly unlikely that fraudulent individuals or businesses would choose SDD as a vehicle for fraudulent actions."
Quelle: http://www.europeanpaymentscouncil.eu/c ... _%28cmf%29

Da jedes SEPA Lastschriftmandat anhand der "Eindeutigen Mandatsreferenz" und der "Gläubiger Identifkationsnummer" identifzierbar ist, kann jede SEPA Lastschrift - sofort und unverwechselbar - zum Zahlungsempfänger zurückverfolgt werden. Als Ergebnis kann jedweder Zahlungsempfänger, der SEPA Lastschriften einzieht, schnell und eindeutig identifiziert werden.
Gewinne, die auf einer betrügerischen Lastschrift basierten, würden daher nicht nachhaltig sein. Aus diesen Gründen ist es höchst unwahrscheinlich, dass sich betrügerische Individuen oder Firmen das SEPA Lastschriftverfahren als Mittel für betrügerische Handlungen aussuchen würden.

"The risk of any fraudulent or erroneous SDD collections is actually born by the biller's bank - never by the payer."


Das Risiko irgendwelcher betrügerischen oder irrtümlichen Lastschriften wird tatsächlich von der Bank des Zahlungempfängers getragen, niemals vom Zahlenden."
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bookworms
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Re: SEPA - (Single Euro Payments Area) - nationale Einführun

Beitrag von bookworms »

Klingt ja alles ganz nett, aber das ändert nichts daran, dass unser Lastschriftverfahren erprobt und weniger aufwändig war. Man hat es wieder einmal geschafft, etwas unnötig zu komplizieren...

Und ich bezweifle, dass andere Länder, respektive die Firmen, Verkäufer etc. dort, denen das Lastschriftverfahren bisher unbekannt war, nun plötzlich auf dieses Verfahren umstellen werden. Die haben sich die ganze Zeit ja auch irgendwie 'beholfen', und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Interesse an diesem neuen Verfahren haben werden.
Das heißt, man hat für deutsche Nutzer blödsinnige Änderungen eingeführt, die hier jede Menge Zeit und Geld kosten, um ein System zu schaffen, von dem andere Länder womöglich gar keinen Gebrauch machen werden...
Marcus T. Cicero hat geschrieben:Nicht autorisierte Lastschriften können binnen 13 Monaten im Firmen- und Privatkundenbereich zurückgegeben werden.
Und wo liegt der Vorteil von so etwas?
Wer es innerhalb von 8 Wochen (und das ist schon viel zu lang!) nicht schafft, auf seinem Konto festzustellen, dass unerlaubt abgebucht wurde, der ist doch selbst schuld! Ein bisschen Eigenverantwortung darf man doch schon verlangen...
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Vidya Venn
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Re: SEPA - (Single Euro Payments Area) - nationale Einführun

Beitrag von Vidya Venn »

Ich hatte jetzt auch mal einen Sepa Überweisungsträger. Nicht draufgeguckt, wollte schnell bei der Post, war bereits auf dem Weg, ausfüllen. BIC und IBAN natürlich für die Tante nicht im Kopf. Vergesse auch immer wieder, woraus die sich zusammen setzt. Unsere Poststelle: Kein BIC, kein IBAN - können Sie so nicht ausfüllen. Finden Sie auf dem Kontoauszug. Wir haben aber keinen Kontoauszugsdrucker. Ahja. Unerfüllter Dinge wieder nach Hause. Nachgeguckt, eingetragen. Heute bei unserer kleinen Hauptpoststelle. Ja, die BIC ist dieunddie und die IBAN setzt sich soundso zusammen. Ahja. Die haben aber auch einen Auszugsdrucker. Sind BIC und IBAN femininum mit 'die' oder anders (der, das?) Hmm? :mrgreen:
Marcus T. Cicero
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Re: SEPA - (Single Euro Payments Area) - nationale Einführun

Beitrag von Marcus T. Cicero »

bookworms hat geschrieben:Klingt ja alles ganz nett, aber das ändert nichts daran, dass unser Lastschriftverfahren erprobt und weniger aufwändig war. Man hat es wieder einmal geschafft, etwas unnötig zu komplizieren
Aufwändiger ist es, aber auch sicherer, weil eindeutig nachvollziehbar und die Haftung klar geregelt ist.

Statt stillschweigender Genehmigung nach 6 Wochen wie bisher - http://www.zahlungsverkehrsfragen.de/neue_agb_2012.html - dank SEPA nix mehr Stillschweigendes, sondern klare Trennung, ob autorisiert oder nicht und damit 8 Wochen Rückgabe für autorisierte und 13 Monate für nichtautorisierte

Im Übrigen soll das Lastschriftverfahren mit einer Vorankündigung (SEPA Direct Debit Pre-Notification) verbunden sein, so dass man im Vorfeld darüber informiert wird, wer wann welchem Betrag abbuchen wird.

Abofallensteller werden es durch o.a. Trennung definitiv schwerer haben. Mit moderner IT sind komplexere Abläufe heutzutage kein Problem mehr. Selbst rumänische Bankbosse werden keinen Anreiz haben, ungeprüft, ihre betrügerischen Landsmänner in Deutschland fleißig abbuchen zu lassen, wenn der Schaden später an ihnen hängen bleibt.
Vidya Venn hat geschrieben:Sind BIC und IBAN femininum mit 'die' oder anders (der, das?) Hmm?
Den Banc Identifier Code benötigt man ab Februar 2014 in einer 2 jährigen Übergangszeit lediglich für Auslandsüberweisungen und Auslandslastschriften. Die International Banc Account Number setzt sich aus dem Länderkennzeichen (DE), 2 Prüfziffern, BLZ, Kontonummer und Nullen zusammen. Es gibt im Internet IBAN-Rechner, um die IBAN zu ermitteln.
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Vidya Venn
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Re: SEPA - (Single Euro Payments Area) - nationale Einführun

Beitrag von Vidya Venn »

Danke. :D Also der und die. :D
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bookworms
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Re: SEPA - (Single Euro Payments Area) - nationale Einführun

Beitrag von bookworms »

Marcus T. Cicero hat geschrieben:Selbst rumänische Bankbosse werden keinen Anreiz haben, ungeprüft, ihre betrügerischen Landsmänner in Deutschland fleißig abbuchen zu lassen, wenn der Schaden später an ihnen hängen bleibt.
Ich stelle mir die Betrügereien eher in die andere Richtung vor, d.h. berechtigten Lastschriften wird widersprochen. Dann ist das Geld erst mal weg (zusätzlich fallen noch Bankgebühren an :evil: ) und man kann gucken, wie man das im Ausland einklagt...
Marcus T. Cicero
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Re: SEPA - (Single Euro Payments Area) - nationale Einführun

Beitrag von Marcus T. Cicero »

bookworms hat geschrieben:Ich stelle mir die Betrügereien eher in die andere Richtung vor, d.h. berechtigten Lastschriften wird widersprochen. Dann ist das Geld erst mal weg (zusätzlich fallen noch Bankgebühren an :evil: ) und man kann gucken, wie man das im Ausland einklagt...
Aber dieses Problem hat man ja auch im bisherigen Verfahren - mit dem Unterschied, dass man nur 6 statt 8 Wochen zur Rückgabe hat.
Mit dem neuen Verfahren besteht kein Rückgängigmachen mehr bei autorisierten Firmenlastschriften (B2B).

Man kann es drehen und wenden. Abgesehen vom Zusatzaufwand fuer die Implementierung (und damit die Firmen und Vereine) hat das neue Lastschriftverfahren Vorteile. :D
capricornDU
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Re: SEPA - (Single Euro Payments Area) - nationale Einführun

Beitrag von capricornDU »

Marcus T. Cicero hat geschrieben:
bookworms hat geschrieben:Ich stelle mir die Betrügereien eher in die andere Richtung vor, d.h. berechtigten Lastschriften wird widersprochen. Dann ist das Geld erst mal weg (zusätzlich fallen noch Bankgebühren an :evil: ) und man kann gucken, wie man das im Ausland einklagt...
Aber dieses Problem hat man ja auch im bisherigen Verfahren - mit dem Unterschied, dass man nur 6 statt 8 Wochen zur Rückgabe hat.
Mit dem neuen Verfahren besteht kein Rückgängigmachen mehr bei autorisierten Firmenlastschriften (B2B).

Man kann es drehen und wenden. Abgesehen vom Zusatzaufwand fuer die Implementierung (und damit die Firmen und Vereine) hat das neue Lastschriftverfahren Vorteile. :D
Deine Aussage stimmt so nicht:

Bis Juli 2012 konnte der Zahlungspflichtige Einzugsermächtigungslastschriften bis zu 6 Wochen nach Rechnungsabschluss (in der Regel am Quartalsende) wegen Widerspruchs zurückgeben. Somit konnte man im Extremfall noch nach 19 Wochen einer Lastschriftbuchung widersprechen.

Seit Juli 2012 gelten sowohl für die alten Lastschriften (Einzugsermächtigung) als auch für die neuen SEPA-Basislastschriften die einheitliche Rückgabefrist wegen Widerspruchs von 8 Wochen nach der Belastungsbuchung.

Gut für den Zahlungspflichtigen ist die ebenfalls seit Juli 2012 geltende eindeutige Rückgabefrist von 13 Monaten bei einer unautorisierten Lastschrift.

Übrigens gab es bei der alten Abbuchungsauftragslastschrift (neu: Firmenlastschrift unter SEPA) bereits keine Rückgabemöglichkeit wegen Widerspruchs.
Marcus T. Cicero
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Re: SEPA - (Single Euro Payments Area) - nationale Einführun

Beitrag von Marcus T. Cicero »

capricornDU hat geschrieben: Bis Juli 2012 konnte der Zahlungspflichtige Einzugsermächtigungslastschriften bis zu 6 Wochen nach Rechnungsabschluss (in der Regel am Quartalsende) wegen Widerspruchs zurückgeben. Somit konnte man im Extremfall noch nach 19 Wochen einer Lastschriftbuchung widersprechen.
Die 6 Wochenfrist war ja bekannt. Wo findet man das mit dem Rechnungsabschluss? Welcher Rechnungsabschluss überhaupt? Den der eigenen Bank oder den der Empfängerbank? Wenn dem tatsächlich so gewesen sein sollte, dass der eine 6 Wochen, der andere 19 Wochen für einen Widerspruch hatte, war eine klare Regelung - SEPA hin oder her - überfällig.
capricornDU
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Re: SEPA - (Single Euro Payments Area) - nationale Einführun

Beitrag von capricornDU »

Marcus T. Cicero hat geschrieben:
capricornDU hat geschrieben: Bis Juli 2012 konnte der Zahlungspflichtige Einzugsermächtigungslastschriften bis zu 6 Wochen nach Rechnungsabschluss (in der Regel am Quartalsende) wegen Widerspruchs zurückgeben. Somit konnte man im Extremfall noch nach 19 Wochen einer Lastschriftbuchung widersprechen.
Die 6 Wochenfrist war ja bekannt. Wo findet man das mit dem Rechnungsabschluss? Welcher Rechnungsabschluss überhaupt? Den der eigenen Bank oder den der Empfängerbank? Wenn dem tatsächlich so gewesen sein sollte, dass der eine 6 Wochen, der andere 19 Wochen für einen Widerspruch hatte, war eine klare Regelung - SEPA hin oder her - überfällig.
Der Rechnungsabschluss bei Kontokorrentkonten ist in den AGB der Banken geregelt. Die meisten Banken führen den Rechnungsabschluss zum Quartalsende durch. Einwendungen gegen Rechnungsabschlüsse werden auch in den AGB behandelt und Erläuterungen dazu stehen zusätzlich auf den jeweiligen Kontoauszügen. Hier geht es um den Rechnungsabschluss beim Konto des Zahlungspflichtigen. Vor Juli 2012 galten Lastschriften aus dem Einzugsermächtigungsverfahren grundsätzlich als erst einmal nicht genehmigt und konnten daher noch bis zu 6 Wochen nach dem Rechnungsabschluss (also bis zu 19 Wochen nach der Belastungsbuchung, wenn diese am Quartalsanfang erfolgt ist) widerrufen werden.

Seit Juli 2012 gelten Lastschriften mit gültiger Einzugsermächtigung bereits bei der Belastungsbuchung als genehmigt und können demnach nur noch bis zu 8 Wochen nach der Belastungsbuchung widersprochen werden. Diese eindeutige 8-Wochen-Regelung ist auch Pflichtbestandteil im Text des SEPA-Basislastschrift-Mandats.
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vitalis
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Re: SEPA - (Single Euro Payments Area) - nationale Einführun

Beitrag von vitalis »

Es gibt keinen Plan B zu SEPA

Das SEPA-Wissens-Portal von ibi research an der Universität Regensburg gibt Antworten auf Fragen und stellt umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung.

http://www.sepa-wissen.de/index.html
Marcus T. Cicero
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Re: SEPA - (Single Euro Payments Area) - nationale Einführun

Beitrag von Marcus T. Cicero »

vitalis hat geschrieben:Es gibt keinen Plan B zu SEPA
Die etwas zögerliche Umsetzung der Umstellungsvorbereitungen lässt darauf schließen, dass noch nicht allen Marktakteuren klar geworden ist, dass bis zum 1. Februar Handlungsbedarf besteht.

Es schlafen allerdings nicht alle Unternehmen:

Jüngst wurde ich von einem größeren Unternehmen postalisch darüber informiert, dass es ein Mandat (mit Nennung der konkreten Mandatsreferenz und seiner Creditor-ID) für das SEPA DD CORE Verfahren für mich angelegt habe und dass ich künftig spätestens 1 Tag vor Fälligkeit, eine Vorab-Ankündigung (Pre-Notification) über den jeweilgen Lastschrifteinzug erhalten werde. :D
mausi44
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Re: SEPA - (Single Euro Payments Area) - nationale Einführun

Beitrag von mausi44 »

Mein Vermieter macht das schon.
Habe nun auf den Bankauszügen bei der Lastschrift auch diese Mandats-Nummer.
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vitalis
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Re: SEPA - (Single Euro Payments Area) - nationale Einführun

Beitrag von vitalis »

Händler jubeln: Online-Lastschrift auch im SEPA-Zeitalter möglich

Online-Händler und Akteure im E-Commerce können aufatmen: Obwohl lange Zeit nicht feststand, wie die Handhabung bezüglich der Online-Lastschrift-Verfahren im kommenden SEPA-Zeitalter aussehen wird, kamen das Bundesfinanzministerium und die Deutsche Bundesbank kürzlich zu einer Einigung: Die gängige Praxis bleibt bestehen.

Hier gehts weiter: http://www.onlinehaendler-news.de/hande ... glich.html
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