vegetarisch essen (mehr oder weniger) warum und wozu?

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Vidya Venn
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Re: vegetarisch essen (mehr oder weniger) warum und wozu?

Beitrag von Vidya Venn »

[quote="jimi hendrix"][/quote]

Meine Mutter hat da einiges gezaubert, Rührei mit Spinat, Nudeln mit Tomatensauce, Milchnudeln, Kartoffelbrei mit Spiegelei, Omelettes, Milchreis (der eine Nacht irgendwo unter Kissen und Decken stehen musste), Puffer, Eierkuchen usw.

Genau an diese Gerichte ohne Fleisch erinnere ich mich auch. Außerdem gabs immer freitags etwas ohne Fleisch, evtl Fisch. Frische Bratkartoffeln mit Spiegelei und Salat, PfanniKlöße mit Blaubeeren (oder Speck-Zwiebeln geschmort :mrgreen: ).

Mein Vater und mein Onkel haben immer zu meiner Essenswahl (vegetarisch) auf das Gemecker meiner Mutter und meiner Tante gesagt: Mach du das mal so wie du das meinst. Für mich ist das Fleisch ein Zeichen dafür, dass ich genug Geld habe und nicht hungern muss. Fleisch war immer Luxus, den kann ich mir heute leisten.
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digitalis
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Re: vegetarisch essen (mehr oder weniger) warum und wozu?

Beitrag von digitalis »

spiralnebel111 hat geschrieben:Wer erinnert sich noch selber an die Rezepte aus der Zeit, als noch nicht jeden Tag Fleisch auf den Tisch kam? Ich habe da selber keine Erfahrungen, da es in meinem Elternhaus fast immer Fleisch (oder Wurst oder Speck) zum Mittagessen gab. Oma wollte das so - und hat das auch finanziert.
Was gab es als warme Mahlzeiten? Ich kenne von damals nur Kartoffelpuffer, Pfannkuchen und ähnliches
In meiner Kindheit gab es nur mittwochs und sonntags Fleisch oder Würstchen, von daher müsste ich viele Rezepte kennen. Reibekuchen oder Pillekuchen sind doch das Größte!
Allerdings hatte meine Mutter null Bock, uns Blagen das Kochen beizubringen, es hieß immer nur: "hol mir mal das, rühr mal da rum!" so dass wir die Küche tunlichst mieden. Erst als ich zum Studieren von zu Hause weg zog, musste ich notgedrungen so allmählich selber kochen lernen, nachdem mir die Mensa sowohl zu teuer wie zu unappetitlich war. Es gibt tolle vegetarische Rezepte und viele, viele, viele Kochbücher, die voll damit sind.
https://www.booklooker.de/app/result.ph ... sch+kochen&
Danke für die vielen interessanten Beiträge in diesem Thead, ich habe viel gelernt!
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coma
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Re: vegetarisch essen (mehr oder weniger) warum und wozu?

Beitrag von coma »

Ich würde mal unterscheiden zwischen dem Leiden der Tiere, die für den Verzehr getötet werden, und eventuell vorher in Zuchtanstalten aufgezogen werden usw., um Fleisch herzugeben ..., die unnötige Tierwirtschaft mit den damit verbundenen Tierquälereien (wobei die artgerechte Tierhaltung, artgerechte Schlachtung, sowie Bio-Qualität, bezügl. Futter usw. das Fleisch teurer macht.)

Und andererseits was für den Menschen als Ernährung gut ist. Vegartisch essen ist gesünder, das gilt generell, aber nicht für die strikte Vegan-Ernährung.

Nach meinem Empfinden ist die pure Vegan-Ernährung eine Art Weltanschauung, und Ideologie, wenn nur die anderen sich so verhalten würden wie wir, dann hätten wir die Seligkeit auf Erden.

Z.B. die Ansicht unter ideologischen Vegetariern: Wenn nur alle Menschen reine Pflanzenesser würden, dann wäre Frieden auf Erden, denn Fleischessen macht aggressiv und gewalttätig, als seelische Neigung.

Davon glaub ich kein Wort, und schon gar nicht kommt es drauf an, streng vegan zu leben, wegen irgendwelcher Weltverbesserungsambitionen.

Im Vegetarismus sind diese beiden Aspekte einmal der Gesundheit, und andererseits Tierschutz und Weltverbesserung, traditionell beide gegeben.
Kaffeetantchen
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Re: vegetarisch essen (mehr oder weniger) warum und wozu?

Beitrag von Kaffeetantchen »

coma hat geschrieben:Ich würde mal unterscheiden zwischen dem Leiden der Tiere, die für den Verzehr getötet werden, und eventuell vorher in Zuchtanstalten aufgezogen werden usw., um Fleisch herzugeben ..., die unnötige Tierwirtschaft mit den damit verbundenen Tierquälereien (wobei die artgerechte Tierhaltung, artgerechte Schlachtung, sowie Bio-Qualität, bezügl. Futter usw. das Fleisch teurer macht.)
Kennst Du die Vorgaben für das Bio-Siegel? Ein Ferkel z. B. muss nicht einmal frische Luft geatmet oder die Sonne gesehen haben (für einzelne Verbände wie Naturland oder Bioland hab ich das Reglement jetzt nicht im Kopf), es bekommt bessere Nahrung, ja, aber Vorraussetzung für das EU-Siegen sind das doppelte Platzangebot um sich auf Spaltenböden in den eigenen Exkrementen zu suhlen.
coma hat geschrieben:Und andererseits was für den Menschen als Ernährung gut ist. Vegartisch essen ist gesünder, das gilt generell, aber nicht für die strikte Vegan-Ernährung.
Die ADA (American Dietic Associatine, vergleichbar mit der DGE) empfiehlt eine Vegane Ernährung für alle Lebensphasen vom Säugling bis zum Greis. Die American Cancer Society kann sich nicht dazu durchringen über vegane Ernährung zu sprechen, um das Krebsrisiko zu senken empfiehlt sie aber tierisches nur selten zu konsumieren, egal ob Fleisch, Milch, Eier. Und ob Du das jetzt glauben willst oder nicht, mein Gesundheitszustand hat sich gebessert, das sind meine persönlichen Erfahrungen und die vieler meiner vegan lebenden Bekannten und Freunde. Und es finden sich viele positive Berichte im Netz. Sehr interessant auch "Gabel & Skalpell", war zumindest vor einiger Zeit gratis auf YouTube zu sehen.

Natürlich ist eine intensive Beschäftigung mit Nahrungsmitteln und Nährstoffen und Spaß am Kochen Vorraussetzung, Pommes und Ketchup sind auch Vegan, zwischendurch die Vegane TK-Pizza aus dem Bioladen, Fertig Soja-Burger, Tofu-Würstchen, und so fort, DAS ist sicher nicht Top. Und die meisten wissen dass es auf den B12 Spiegel zu achten gilt.
coma hat geschrieben:Nach meinem Empfinden ist die pure Vegan-Ernährung eine Art Weltanschauung, und Ideologie, wenn nur die anderen sich so verhalten würden wie wir, dann hätten wir die Seligkeit auf Erden.
Die Menschen werden immer mehr, die vorhandene Fläche auf der Erde nicht größer. "Donnerstag ist Veggietag" ist eine sehr sinnvolle Initiative die man mal zum Anlass nehmen sollte ob weniger nicht mehr ist. Ich kenne auch Extrembeispiele wie meine Großelten die ich mit "Pflanzen sind ohne tierische Beigaben nicht genießbar", spricht Kartoffeln, Nudeln, Gemüse müssen in Butter schwimmen und sind nur Dekoration, Fleisch gehört zu jeder Mahlzeit... Gesundheit würde ich anders beschreiben. Ein bewussterer Umgang mit den Ressourcen würde ganz sicher Welthunger reduzieren. In Ägypten brauchen sie auch Nahrung, erst mal sollte man hierzulande den Bedarf an Kartoffeln decken und dann schauen wieviel tierisches man mit den restlichen Kapazitäten produzieren kann, statt der Importe. Dabei gehts nicht um die Frage Bananen ja nein, eher um Erdbeeren im Februar und solche Scherze auch. Ich sehe es als konsequenten Protest dagegen an.
coma hat geschrieben:Z.B. die Ansicht unter ideologischen Vegetariern: Wenn nur alle Menschen reine Pflanzenesser würden, dann wäre Frieden auf Erden, denn Fleischessen macht aggressiv und gewalttätig, als seelische Neigung.
Hier werden Vegetarier und Veganer in einen Topf geworfen.
coma hat geschrieben:Davon glaub ich kein Wort, und schon gar nicht kommt es drauf an, streng vegan zu leben, wegen irgendwelcher Weltverbesserungsambitionen.
Es gibt nicht nur schwarz und weiß, richtig, aber leider auch das andere Extrem wo sich nur bemüht wird die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und möglichst preiswert, gibt so viele Bereiche, Palmöl, Kindersklaven für Schokolade (auch wenn sie vegan und Zartbitter ist aus dem Discounter, Palmöl ist auch immer vegan)
coma hat geschrieben:Im Vegetarismus sind diese beiden Aspekte einmal der Gesundheit, und andererseits Tierschutz und Weltverbesserung, traditionell beide gegeben.
Den Gesundheitsaspekt lass ich jetzt mal außen vor, aber für konsequenten Tierschutz reicht vegetarisch nicht aus.

Ich persönlich kann es jedenfalls nicht mit Tierschutz/artgerecht etc mit meinem Gewissen in Einklange bringen wenn selbst für Biomilch mit Naturland oder Bioland Siegel Kühe auf Spaltenböden stehen müssen und sich u. Umständen schmerzhafte Hufverletzungen zuziehen oder das Ausbrennen der Hornansätze erlaubt ist. Tiere sind für mich fühlende Wesen, ich sehe Menschen auch als Säugetiere auf zwei Beinen. Schon mal eine Kuh weinen sehen? Schon mal eine Kuh nach ihrem Kind rufen hören.

Eine Kuh ist nicht einfach nur eine lebende Milchfabrik, sie muss geschwängert werden ob sie will oder nicht - gilt auch für bio - ein Kind gebären, dass sie nicht stillen kann, denn der Mensch will die Milch ja für sich, sie muss drauf warten dass sie von den Schmerzen erlöst und gemolken wird. Ich würde mich nicht für allen Luxus der Welt dafür zur Verfügung stellen. Man unterstützt auch als Vegetarier sehr viel Leid und muss Prioritäten setzten. Irre ich mich so sehr bei meiner Darstellung?

Frage zum Nachdenken:
Und wenn alle Vegetarier werden, welchen Lösungsvorschlag möchtest Du mir für folgendes Problem anbieten, denn ich weiß keinen. Es werden je ca. 50 % männliche und weibliche Nachkommen geboren. Die männlichen Kühe könnten zwar z. T. als Väter dienen, aber so viele Zuchtbullen braucht man ja eigentlich nicht. Eine Kuh kann gut und gerne 25 Jahre alt werden. Wo sollen wir diese ganzen Rinder, natürlich möglichst bio und artgerecht, auf Weiden halten und Ställen/Unterständen gegen Regen. Sie benötigen ausreichend Nahrung, da braucht es idealer Wiesen wiesen die nicht abgegrast werden um Heu für den Winter zu haben. Für die Milchproduktion kommen nur weibliche Kühe in Frage und ohne Wurst steigt ja dann wohl die Nachfrage an Käse. Wie sollte das möglich sein, ohne die meisten männlichen Kälber nach der Geburt zu töten und in ein anonymes Massengrab geworfen zu werden? Gehäutet, denn die meisten bevorzugen ja Lederschuhe. Macht es wirklich für die Kuh einen Unterschied ob sie gegessen wird oder nicht, sie hat ihren Anspruch auf Leben verwirkt?

Ich kann nicht in den Spiegel in mein Gesicht sehen und zu wissen an soviel Leid beteiligt zu sein. Und ich sage nochmal jeder muss das mit sich selbst ausmachen, aber eigentlich gibts nur ein ganz oder gar nicht und vom Tierschutz gesehen sind Vegetarier die allerschlimmsten noch mehr als als Fleischesser.
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antje
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Re: vegetarisch essen (mehr oder weniger) warum und wozu?

Beitrag von antje »

und vom Tierschutz gesehen sind Vegetarier die allerschlimmsten noch mehr als als Fleischesser.
Halloooo erst mal, ja??? :shock: Kaffeetantchen, du bist hier ein bisschen sehr übereifrig missionarisch unterwegs, finde ich. Und beleidigen lass ich mich nicht so gern. Ich gehöre auch zu den (noch) nicht veganen, aber Vegetariern, und das rein aus ideologischen Gründen. Ich esse zwar Milchprodukte, aber ziemlich wenige, und ja, ich kaufe auch im Supermarkt ein.

Mich aber "vom Tierschutz her als am allerschlimmsten" bezeichnen zu lassen, möchte ich dann doch mal ganz ganz weit von mir weisen!!! Ich bin jetzt seit 20 Jahren Vegetarierin, und ja, wegen mir mussten noch ziemlich viele männliche Küken sterben (was ich, wie die große Mehrheit, erst seit relativ kurzer Zeit weiß) und so manche Kuh musste wegen mir ihr Leben auf Spaltböden fristen, auch das (es werden aber immer weniger, denn ich esse immer weniger Eier und Milchprodukte). Aber ich lasse mir von dir hier nicht einreden, ich hätte für den Tierschutz damit weniger getan als jemand, der jeden Tag sein großes Steak aus dem Discounter verdrückt!

Bisher habe ich deine Beiträge mit Interesse gelesen und fand so manches des Nachdenkens wert. Aber missionarischer Übereifer war mir schon immer, egal in welcher Hinsicht, suspekt. Bei mir zumindest erreichst du damit das Gegenteil, tut mir leid.
Viele Grüße, Antje
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spiralnebel111
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Re: vegetarisch essen (mehr oder weniger) warum und wozu?

Beitrag von spiralnebel111 »

Kaffeetantchen hat geschrieben:
und vom Tierschutz gesehen sind Vegetarier die allerschlimmsten noch mehr als als Fleischesser.
Antje war schneller, aber ich muss auch noch mal protestieren: Vegetarier wird man nicht zufällig, die Entscheidung ist bewusst und wird nicht dadurch ausgeglichen, dass viel mehr andere tierische Produkte gekauft werden!

Jedenfalls können wir alle etwas tun. Wir sind so viele, dass da relativ kleine Veränderungen der Gewohnheiten, schon nutzen könnten. Einfach mal anfangen! Massentierhaltung hat es auch schon mal nicht gegeben!
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Prinzessin
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Re: vegetarisch essen (mehr oder weniger) warum und wozu?

Beitrag von Prinzessin »

Ja, einfach anfangen finde ich ein gutes Stichwort! Nicht gleich alles ändern, das packen viele nicht und geben dann entnervt auf. Z. B. nicht alles beim Einkaufen gründlichst unter die Lupe, sondern zwei oder drei Produkte und sich damit beschäftigen.

Wir sind keine Vegetarier. Aber wir kaufen sehr bewußt unser Fleisch beim Dorfmetzger (ich schrieb es hier schon mal) und nicht im Supermarkt. Es ist dort um einiges teurer, klar, daher kaufen wir nur alle ein bis zwei Wochen dort. Dieser Metzger hält und schlachtet selbst, die Tiere stehen auf Weiden, nicht auf Spaltböden und haben einen Transportweg von etwa 50 Meter (bzw. einige Kilometer, wenn sie vom Nachbarbauern kommen). Ställe und Betriebe dürfen gerne besichtigt werden. Und das ist kein Biometzger...

Ich kaufe aus Überzeugung auch keine Fertigbrotbackmischungen und Kuchenmischungen - geht doch locker alles schnell selbst zu machen. Ebenso kaufe ich keine fertigen Joghurtmischungen, sondern nur Naturjoghurt, weil ich es eklig finde, dass im Erdbeerjoghurt keine Erdbeeren drin sind.

Lebensmittel finden wir (mein Mann und ich) viel zu wichtig, um uns nicht damit zu beschäftigen. Nicht immer permanent mit allem, aber immer mal wieder mit einem Teilbereich.
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"Yoga ist der goldene Schlüssel, der die Tür zu Frieden, Ausgeglichenheit und Freude aufschließt."
Kaffeetantchen
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Re: vegetarisch essen (mehr oder weniger) warum und wozu?

Beitrag von Kaffeetantchen »

Antje, Prinzessin:

Ich möchte mich hier öffentlich in aller Form entschuldigen und es war nicht als Beleidigung gemeint.


Es ist mein persönliches empfinden, und jeder Mensch ist individuell, aber sicher gibt es außer mehr nicht wenige die sich statt Wurst deutlich mehr Käse aufs Brot packen, statt Salamipizza hab ich dann sehr gerne gleich "Quattro-Fromaggi" öfters genommen und so fort. Als ich in meiner Kindheit noch Fleisch gegessen habe hab ich dann wenigstens dazu beigetragen dass auch die männlichen Rinder "genutzt" - welch grausames Wort im Zusammenhang eines Tieres - werden. Ich denke dass meine Vegetarierzeit nicht übermäßig tierfreundlich war. Wenn alle Vegetarier wären, wir könnten sie nicht ernähren bis sie eines natürlichen Todes sterben, denn ich wüsste keine Lösung. Und ich glaube eine Kuh leidet an der Sache an sich, unabhängig aller Bemühungen bei den Haltungsbedingungen.

Schweinezucht eignet sich nur zur Fleischgewinnung, würde bei Vegetariern einfach wegfallen, männliche Küken der Legerasse eignen sich bedingt durch Züchtung nicht zu Brathähnchenproduktion, jedenfalls würde es einen viel größeren zeitlichen Aufwand erfordern.

Und egal ob Schlachthof, Dorfmetzger oder in Omas Keller wo ich als 7 jährige in die traurigen Augen eines Schweines geschaut habe, ich glaube kein Tier stirbt gerne freiwillig ohne Angst.

Und ich kaufe noch nicht mal Puddingpulver seit vielen Jahren, weil es einfach zu teuer ist, Speisestärke, Vanilleschote und Kakao vielseitigere Einsatzmöglichkeiten in der Küche haben.

Ergänzung:
Ich hab auch niemals "Valess" gekauft, aber es scheint eine Käuferschicht zu geben, und mit dieser Milchpampe tragen diverse Vegetarier auch zu einem erhöhten individuellen Milchverbrauch bei gegenüber derer die Fleischvarianten wählen.
Schrölk
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Re: vegetarisch essen (mehr oder weniger) warum und wozu?

Beitrag von Schrölk »

Vegetarier wird man nicht zufällig, die Entscheidung ist bewusst und wird nicht dadurch ausgeglichen, dass viel mehr andere tierische Produkte gekauft werden!
wobei es bei mir mitnichten ethische Gründe waren, sondern alarmierende Blutwerte. Mit der Umstellung hab ich das sehr gut in den Griff bekommen.
Die Menschen werden immer mehr, die vorhandene Fläche auf der Erde nicht größer. "Donnerstag ist Veggietag" ist eine sehr sinnvolle Initiative die man mal zum Anlass nehmen sollte ob weniger nicht mehr ist.
Erstens: Mit Zwang geht das gar nicht, sonst komm ich mit "Donnerstag ist Dönerstag" und alle essen an diesem Tag Döner. Und Flächenverbrauch durch exzessive Land (nicht Vieh-)Wirtschaft ist auch nicht besser. Das ist also kein Fleischkonsumproblem.
Ich hab auch niemals "Valess" gekauft, aber es scheint eine Käuferschicht zu geben, und mit dieser Milchpampe tragen diverse Vegetarier auch zu einem erhöhten individuellen Milchverbrauch bei gegenüber derer die Fleischvarianten wählen.
Mir schmeckt diese Pampe, das einzige was ich daran moniere ist dass es wegen der Transportwege auch nicht ökologisch ist, da das Zeugs teilweise aus den Niederlanden kommt
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Re: vegetarisch essen (mehr oder weniger) warum und wozu?

Beitrag von Lese-Eule »

Bei uns gab es auch oft Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl, oder Kartoffeln mit Rührei und Gurkensalat, oder Biersuppe und Kartoffelkuchen ...
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Maulwurfshaufen
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Re: vegetarisch essen (mehr oder weniger) warum und wozu?

Beitrag von Maulwurfshaufen »

Zu all den schon genannten fleischfreien Gerichten fallen mir noch ein: Senfei mit roter Bete, Himmel und Erde (mit Äpfeln oder mit Pflaumen), Brotsuppe (würde ich heute wohl nicht mehr runterkriegen), Buttermilchsuppe, Pellkartoffeln mit Stippe und Salzgurke, Bauernfrühstück (gibt es bei uns ohne Schinkenspeck), meine geliebten Pilze...
Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.

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Vidya Venn
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Re: vegetarisch essen (mehr oder weniger) warum und wozu?

Beitrag von Vidya Venn »

Was zum Teufel ist Valess? Nie gehört.
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antje
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Re: vegetarisch essen (mehr oder weniger) warum und wozu?

Beitrag von antje »

Vidya Venn, Valess ist eine Marke von fleischfreien Produkten ("Bratwurst", "Schnitzel" etc), die auf einer Milchbasis hergestellt werden.

Und mir schmeckt diese "Pampe" :roll: auch, was ich Kaffeetantchen per PN auch bereits mitgeteilt habe...
Viele Grüße, Antje
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Vidya Venn
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Re: vegetarisch essen (mehr oder weniger) warum und wozu?

Beitrag von Vidya Venn »

Danke, Antje. Ist mir noch nie über den Weg gelaufen.
coma
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Re: vegetarisch essen (mehr oder weniger) warum und wozu?

Beitrag von coma »

Kaffeetantchen hat geschrieben:Kennst Du die Vorgaben für das Bio-Siegel?
Also das stimmt, das heutige Biosiegel, das Renate Künast auf den Weg gebracht hat, hat weniger strenge Kriterien, als die Markensiegel Demeter und Bioland, hat aber mit zur Popularisierung beigetragen und den Bioboom mit ausgelöst. Wer will, kann ja aber weiterhin nur Bioprodukte mit Demetersiegel z.B. kaufen.

Was noch dazu kommt, sind die laschen und völlig unzureichenden Kontrollen. Letztens gab es einen Bericht, wie in einigen Betrieben, die bio-zertifiziert sind, die Puten dort vegetieren. Zum Teil liegt es daran, daß die Tiere dahin gezüchtet werden, daß sie möglichst schnell veil Fleisch geben. Durch die Züchtung sind sie schon so, daß sie kein artgerechtes Leben führen können. Würde ein Bauer aber normale Puten halten, dann würde das Fleisch so teuer, daß der das nicht verkauft kriegt, jedenfalls solange nicht, wie es das günstere Fleisch aus der besonderen Zucht gibt. Das ist leider auch bei Bioproduktion zumindest tendenziell der Fall.
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