Judith Arendt: Unschuldslamm

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subechto
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Registriert: Mi 18. Feb 2009, 22:10

Judith Arendt: Unschuldslamm

Beitrag von subechto »

Zum Urlaub in die Ehehölle?

Akalin Köyü, ein Samstag im Juli
Der erste Handlungsstrang erzählt die Geschichte der in Deutschland lebenden Türkin Derya: sie muss die Sommerferien in ihrem Heimatdorf in Südostanatolien verbringen. Es geht um Ehre und Respekt und um ein großes Bauprojekt. Aber sie vermisst ihren Freund Valentin, genannt Vali.

Berlin-Moabit, ein Mittwoch im November
In einem zweiten Handlungsstrang wird Ruth Holländer vorgestellt: sie ist geschieden und wohnt zusammen mit ihrer 16-jährigen Tochter Annika in Berlin. Ruth betreibt ein kleines Bistro, als sie die Nachricht erhält, dass sie zum 1. Januar als Schöffin ans Landgericht Berlin-Moabit berufen wurde. Sie muss in einem Mordfall beisitzen. Denn Derya wurde erstochen und mit durchtrennter Kehle von ihrem Bruder Aras aufgefunden. Ein Ehrenmord?

Nach und nach kommen immer mehr Details ans Licht: so wurde Derya in den Ferien mit einem Cousin verlobt, obwohl sie ihren Freund Vali liebt. Und welche Rolle spielen ihre Cousine Sergül und die Mutter von Valentin? Ruth hat aber auch ein Privatleben: Ex-Mann Johannes und ihre beiden Kinder sowie Schwester Regine und eine neue Liebe nehmen ebenfalls einen großen Raum ein. Das hat mir gefallen.

Judith Arendt ist das Pseudonym der Schriftstellerin Tanja Weber, die unter ihrem Klarnamen bereits zwei Berlin-Brandenburg-Krimis veröffentlicht hat. Die Autorin ist also ein Profi und das merkt man auch: gut ausgearbeitete Charaktere, ein schlüssiger Plot und ein spannender Aufbau. "Unschuldslamm" ist eher ein ruhiger Krimi, authentisch und verständlich, mit einer sympathischen Protagonistin. Ein Krimi genau nach meinem Geschmack. Bitte mehr davon!
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