Mängelexemplare/Remittenden

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Flachs
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Beitrag von Flachs »

lemmy hat geschrieben:Ich meinte eigentlich wenn ihr Bücher vom Wühltisch kauft. Ich habe kürzlich eines für 3,50 Euro gekauft und hab mir so gedacht, dass die doch auch schon mal für unter 3 Euro zu haben waren.
Das kommt wiederum auf den Wühltisch an: In manchen Supermärkten und Kaufhäusern werden schon mal Taschenbücher für ein bis zwei Euro verramscht, und manchmal findet man auch sehr günstige Angebote bei Büchertischen vor Uni-Mensen. - Ob einem aber die Themen dieser Bücher dann wirklich zusagen, ist oft doch sehr die Frage...
Der Wurm findet es merkwürdig und töricht,
daß der Mensch seine Bücher nicht frißt.
(Rabindranath Tagore)
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gldrp
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Beitrag von gldrp »

ich meine mich dunkel daran zu erinnern, dass ich früher mängelexemplare für um die 2-3 DM gekauft habe. so stehts zumindest noch auf manchen etiketten.
hier nun, egal in welchem kaufhaus oder supermarkt, kosten sie meist um die 3 Euro.
fast alles, was ich bisher als mängelexemplar gesehen habe, gab es bei booklooker günstiger zu erwerben.

oder ich gehe dann ins nächste antiquariat und schaue dort mal - frei nach dem motto: support your local dealer :lol:
Ich weiß nicht, ob unsere momentanen Probleme an Unwissenheit oder an mangelndem Interesse liegen.
Keine Ahnung, is mir auch egal!


www.booklooker.de/kauf_mich
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moey
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Beitrag von moey »

Ich hab auch noch Mängelexemplare mit einem 2,99 DM Preisaufkleber ;)
Mittlerweile ist hier für Taschenbücher alles zwischen 2,95 und 3,95 EUR geläufig.
Hardcover-Remittenden sehe ich häufiger aber bis zu 7,95 oder 9,95 EUR.
Hier findet ihr meine Booklooker-Buchseite :)
blokk
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Beitrag von blokk »

ob ein interessantes Buch als "Mängelexemplar" verkauft wurde oder nicht, interessiert einen Käufer nun wirklich nur am Rande. Für die Kaufentscheidung ist letztendlich nur der Preis und die Zustandsbeschreibung.
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Flachs
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Beitrag von Flachs »

blokk hat geschrieben:Für die Kaufentscheidung ist letztendlich nur der Preis und die Zustandsbeschreibung.
Und in die Zustandsbeschreibung gehört auf jeden Fall auch die Erwähnung des Mängelstempels! :wink:
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BücherAdi
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Beitrag von BücherAdi »

Hallo,
ich bin auch der Meinung eine Kennzeichnung als Mängelexemplar muss erwähnt werden. Ich hatte schon Probleme mit einem Kunden, seitdem gebe ich es bei billigen Büchern an oder bei teuren Büchern nehme ich den Bandschleifer und schleife die Kennzeichnung weg.
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Spinnweb
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Beitrag von Spinnweb »

Moin zusammen!

Der Stempel "Mängelexemplar" ist für mich ein Mangel der angegeben werden muss!
Ich kaufe hier Bücher und verlasse mich auf die Zustandsbeschreibung. Taucht ein Mangel auf der nicht angegeben wurde und mich stört würde ich das Buch reklamieren.
blokk
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Beitrag von blokk »

Wenn es Mängel an einem Buch gibt wie beriebene Ränder oder angestoßene Ecken gehören diese Mängel in die Buchbeschreibung. Eine besondere Erwähnung "Mängelexemplar" ist dadurch m.E. unerheblich, weil die entsprechenden Mängel beschrieben worden sind. Anders verhält es sich mit einem neuwertigem Buch, dass äußerlich keine Mängel aufweist. Hier gehört die Bezeichnung "Mängelexemplar" auf jeden Fall in die Beschreibung mit dem Hinweis "Ohne erkennbare Mängel"
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janinevo
Beiträge: 1268
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Beitrag von janinevo »

klar ist das besonders bei "wie neu" Büchern von Interesse, aber ein Stempel auf dem Buch ist für mich ein Mangel! Und ich finde es sollte alle "Mängel" aufgelistet werden. Und ehrlich ob ich diesen einen Satz da jetzt noch mehr rein schreibe - das ist doch wohl egal und es kann hinterher keiner meckern ;)
Lg Janine
Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich höre was ich sage?
Schaut doch mal in meinem Shop vorbei!
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Flachs
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Beitrag von Flachs »

blokk hat geschrieben:Wenn es Mängel an einem Buch gibt wie beriebene Ränder oder angestoßene Ecken gehören diese Mängel in die Buchbeschreibung. Eine besondere Erwähnung "Mängelexemplar" ist dadurch m.E. unerheblich, weil die entsprechenden Mängel beschrieben worden sind.
Mit dieser Ansicht wirst Du Dir aber etliche unzufriedene Kunden einhandeln!

Problematisch ist Deine Ansicht aus folgendem Grund:
Viele Bücher bekommen den Mängelstempel lediglich, um sie aus der Buchpreisbindung herauszunehmen, und sind zu dem Zeitpunkt oftmals bis auf ebendiesen Stempel unversehrt. Erwirbt jemand solche Bücher dann und liest sie (oder lagert sie z.B. etwas unglücklich), können daraus Gebrauchsspuren resultieren, die nichts mit dem Mängelstempel zu tun haben, sondern unabhängig davon entstanden sind. Verkauft er diese Bücher dann wiederum gebraucht weiter, wirst Du doch nicht abstreiten wollen, daß der Mängelstempel nicht etwa auf das Buch gelangt ist, um diese Lese- oder Lagerspuren abzusegnen! Die Konsequenz wäre ja sonst vielmehr, daß man Bücher mit Lager- oder Lesespuren grundsätzlich mit einem Mängelstempel versehen müßte!

Solange es jedoch sowohl Bücher mit Gebrauchsspuren gibt, die keinen Mängelstempel aufweisen, als auch welche mit Gebrauchsspuren, die einen Stempel tragen, ist ein Mängelstempel als eigenständiger Mangel zu betrachten und muß in der Beschreibung berücksichtigt werden. Verschweigt der Verkäufer diesen Mangel, hat der Kunde das Recht, den gekauften Artikel deswegen zu reklamieren.

Den meisten Käufern ist keineswegs gleichgültig, ob ein Buch Lesespuren und einen Mängelstempel aufweist oder nur Lesespuren trägt. Das zeigt sich sehr schön am Beispiel der Preisgestaltung historischer Liebesromane: Raritäten mit Mängelstempel und Gebrauchsspuren werden deutlich billiger gehandelt als Exemplare mit den gleichen Gebrauchsspuren ohne Mängelstempel! :!:

Sollte das nicht zu denken geben? :wink:
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Buchfink
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Beitrag von Buchfink »

Also für mich selber ist dieser meist winzige Stempel oder eine noch dezentere Strichmarkierung auf der Schnittunterkannte oder im Schmutztitel, absolut unbedeutend - es stört mich rein gar nicht (solange kein tatsächlicher gravierender Mangel vorliegt) und gar zu ausgeprägtes Gejammere diesbezüglich irritiert mich eher.
Da manchen Bücherfreunden so etwas nun aber auch wichtig ist, gehört es, wie bereits erwähnt, in die Beschreibung des Buches. das macht nicht viel zusätzliche Arbeit und jeder kann dann sauber entscheiden, ob dieses Buch für ihn in Frage kommt.
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tjum
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Beitrag von tjum »

BücherAdi hat geschrieben:bei teuren Büchern nehme ich den Bandschleifer und schleife die Kennzeichnung weg.
... und schreibst dann in die Beschreibung: "Buch wurde mit Bandschleifer bearbeitet"?!
Also ich würde dann spontan doch lieber den Mängelexemplar-Stempel behalten...
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Rollvieh
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Beitrag von Rollvieh »

Sollte ich irgendwo mal Bleistiftanmerkungen ausradieren, würde ich das nur angeben, wenn, bei kritischer Betrachtung, Spuren (Druckspuren o.ä.) zurückbleiben. Ähnlich wie bei Aufkleberresten, die ich vom Einband putze.
Aber beim Bandschleifer kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass keine Spuren bleiben.
Mein Bücherangebot

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Flachs
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Beitrag von Flachs »

Rollvieh hat geschrieben:Aber beim Bandschleifer kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass keine Spuren bleiben.
Ich habe auch noch nie davon gehört, daß in Bibliotheken bei der Restaurierung von Büchern Bandschleifer zum Einsatz gekommen wären, auch wenn der Name des Gerätes das nahelegen könnte... :mrgreen:
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Kanalratte
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Beitrag von Kanalratte »

Jetzt mal im Ernst:

Schleifpapier ist ein uralter Buchhändlertrick, um dreckige Schnitte im neuen Glanz erstrahlen zu lassen.

Die Sache mit dem Bandschleifer ist allerdings etwas rabiat.
Wir mussten in der Lehre immer "Handbetrieb" machen.

Aber wie das halt so ist; alles eine Frage der Körnung. :)
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