Barbara Laban: Mitternachtskatzen, Band 3, Der König der Federträger (ab 9 J.)

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Vandam
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Barbara Laban: Mitternachtskatzen, Band 3, Der König der Federträger (ab 9 J.)

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Barbara Laban: Mitternachtskatzen, Band 3, Der König der Federträger (ab 9 J.), Ravensburg 2023, Ravensburger Verlag, ISBN 978-3-473-40865-8, Hardcover, 433 Seiten, mit s/w Illustrationen von Jérôme Pélissier, Format: 15,3 x 3,4 x 21,5 cm, Buch: EUR 15,99 (D), EUR 16,50 (A), Kindle: EUR 12,99, auch als Hörbuch lieferbar.

Dies ist der dritte Band rund um die Jugendlichen, die im Tower von London zu „Felidix“ – Katzenbeschützern – ausgebildet werden. Die Schüler:innen haben die Gabe, die Sprache der Katzen zu verstehen und sich mit ihnen genauso verständigen zu können wie mit Menschen.

Der fiese Schottenkönig gibt nicht auf

Bisher haben bei jeder Auseinandersetzung der schottische Katzenkönig Fergus Finnigan und seine Mitstreiter von den englischen Katzen ordentlich den Frack vollgekriegt. Aber der sture Kerl gibt einfach keine Ruhe! Partout will er England einnehmen und dort die gleiche Schreckensherrschaft errichten wie unter den schottischen Katzen. Die Felidix will er abschaffen oder ausrotten oder was auch immer ihm an Gemeinheiten vorschwebt.

Nachdem es nichts gebracht hat, die rechtmäßige englische Katzenkönigin mit Mann und Kindern verschwinden zu lassen und auch eine Entführung der amtierenden Regentin krachend gescheitert ist, hat er jetzt die Idee, Königin Quinn von England durch Heirat gefügig zu machen. Um kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Katzen Englands und Schottlands zu vermeiden, sagt Queen Quinn erst einmal pro forma „ja“ zu seinem Ansinnen. Aber sie hat, genau wie Horatio, Direktor des Felidix-Internats, einen Plan.

Nur das magische Halsband kann ihn zähmen

König Fergus war nämlich nicht immer so ein Ekel. Als er noch das magische Halsband von Morar trug, hat das seinen Neid und seine Aggressionen in Schach gehalten und er war eigentlich ganz umgänglich. Aber nachdem ihm jemand das Schmuckstück abgenommen hat und es verschwinden ließ, ist er (wieder) zu dem gefährlichen M*stkerl geworden, der er heute ist.

Dieses magische Halsband müsste man finden und ihm wieder umbinden. Dann wäre Friede. Es gibt diesbezüglich Hinweise, denen die Felidix und deren Katzenfreunde eifrig nachgehen. Das Halsband selbst wird erstaunlich schnell gefunden. Es ist nur leider nicht vollständig. Jemand hat die vier Anhänger entfernt, ohne die es seine magische Wirkung nicht entfalten kann.

Die fieberhafte Suche nach den Anhängern würde wesentlich geschmeidiger laufen, wenn die begabte Felidix-Schülerin Nova Loxley etwas mehr bei der Sache wäre. Aber sie hat derzeit andere Probleme. Ihrer Mutter Alice, ebenfalls eine Felidix, ist nach einem Kurzbesuch im Internat schon wieder auf dem Sprung. Sie muss nach Schottland und dort den Katzen helfen, sagt sie. Und ihrem Ehemann Marc, Novas Vater, hilft sie nicht?

„Felidix“-Schülerin Nova hat Sorgen

Alice Loxley weiß genau, dass ihr Mann unschuldig im Gefängnis sitzt und glaubt, das auch beweisen zu können. Nur hat sie dafür im Moment keine Zeit. Also will Nova ihrem Vater zur Flucht verhelfen. Vielleicht kann auch sie seine Unschuld beweisen, ganz ohne die Hilfe ihrer Mutter. Hat Vater nicht gesagt, ein gewisser Thomas Twist wisse, wer ihm den Diebstahl angehängt hat, dessentwegen er einsitzt?

Mit Hilfe der Katzen macht sie Thomas ausfindig. Der Antiquitätenhändler wirkt recht sympathisch, aber kann man ihm wirklich glauben? Sein Kater Frankie und dessen vierbeinige Spießgesellen sind auf jeden Fall nicht sehr vertrauenswürdig. Das ist eine üble Straßengang, die rücksichtslos ihre eigenen Interessen verfolgt. Und die decken sich nicht mit denen der Felidix und des englischen Katzenkönigshofs.

Viele Probleme, wenig Zeit

Es müssen viele Probleme gelöst werden, und die Zeit drängt. Werden die Felidix und ihre Freunde es schaffen, das magische Halsband rechtzeitig zu vervollständigen und den größenwahnsinnigen Schottenkönig damit zu zähmen? Gelingt Alice Loxley ihre gefährliche Mission in Schottland? Kommt Novas Vater aus dem Gefängnis frei? Welches Spiel spielen eigentlich Thomas Twist und Kater Frankie? Und was, um Himmels Willen, hat König Fergus der rechtmäßigen britischen Katzenkönigin Gwendolin – Queen Quinns Schwester – angetan?

Eines darf man nicht vergessen: Selbst wenn die Engländer mit König Fergus fertig werden sollten, ist da immer noch seine Kampfgefährtin Penelope mit ihren Getreuen. Sie wird an ihren Zielen, England zu erobern, eisern festhalten … da ist also noch allerhand Action zu erwarten.

Phantasievoll, spannend, witzig …

Menschen und Tiere aus gegnerischen Lagern gehen hier nicht gerade zimperlich miteinander um. Da fliegt schon mal Fell und es fließt ein bisschen Blut. Und mit der Wahrheit nimmt’s hier niemand sonderlich genau. Ein Leben als Katze oder als Felidix ist also kein Ponyhof.

Die Geschichte ist phantasievoll und auch für erwachsene Leser:innen spannend erzählt. Der Witz kommt ebenfalls nicht zu kurz. Musiklehrer Hector mit seiner Vorliebe für Katzenopern hat’s nicht immer leicht mit seinen Schützlingen. Und auch Novas eigenwillige Großtante und der tollpatschige Mitternachtskater Pablo sorgen für so manchen Lacher.

… und herrlich illustriert

Die wunderbaren Illustrationen von Jérôme Pélissier, der auch das Cover-Motiv gestaltet hat, werten das Buch noch zusätzlich auf.

Ich glaub‘, jetzt, beim dritten Band, habe ich auch endlich das Romanpersonal im Griff und weiß, wenn ein Name fällt, ob ich es mit einem Menschen oder mit jemandem aus den verschiedenen Katzengruppen zu tun habe. Obwohl … bei Ed (Mensch/Schüler) und Edison (Chef der Straßenkatzen) komme ich immer wieder durcheinander. Im Anhang gibt es ein bebildertes Personenverzeichnis, aber nur für die Katzen. Die Menschen muss man sich selbst merken. 😊

Es gibt schon einen vierten Band. Wie viele noch geplant sind, kann ich nicht sagen. Ich will auf jeden Fall so lange am Ball bleiben, bis die Bösewichte unschädlich gemacht worden sind und Frieden herrscht in und zwischen den britischen Katzen-Königreichen.

Die Autorin

Barbara Laban studierte Sinologie und Japanologie in München, London und Taipei. Nach dem Studium arbeitete sie als Übersetzerin, Therapeutin für chinesische Medizin und Studienleiterin in München und Amsterdam. Ihr Kinderbuchdebüt „Im Zeichen des Mondfests“ wurde 2012 mit dem Goldenen Pick ausgezeichnet. Seitdem schreibt sie auf Deutsch und Englisch Bücher für Kinder und Jugendliche. Barbara Laban lebt seit über zehn Jahren mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in London.

Der Illustrator

Jérôme Pélissier hatte schon als Absolvent der Kunsthochschule École Estienne in Paris regelmäßig Besuch von Katzen, denn es gilt unter ihnen als große Ehre, von ihm gezeichnet zu werden. Mittlerweile lebt der Illustrator mit seiner Familie in einem der schönsten Dörfer Frankreichs in der Bretagne.
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