Ärgerlich: James Rollins: Operation Amazonas

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Eguzkia
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Registriert: Sa 12. Dez 2015, 23:01

Ärgerlich: James Rollins: Operation Amazonas

Beitrag von Eguzkia »

Was als spannungsreicher zweistündiger Kinofilm funktionieren mag – unter deutlicher Zurücknahme der kitschigen Dialoge und Betonung der witzigen, die es in Rollins' Roman ja durchaus gibt -, ist als Buch, an dem man zwei, drei Nächte liest, eine Zumutung. Ein Sci-Fi-Dschungel-Fantasy-Krimi-Monster-Märchen, bei dem aber auch jedes Klischee und Antiklischee bedient wird: Tapfere Männer, liebende Frauen, toughe Kampfweiber, eine grausame Indianerhexe, eine um ihr krankes Kind bangende Mutter, hochmotivierte ethisch einwandfreie Wissenschaftler, korrupte Wissenschaftler – ziemlich schwarz-weiß und psychologisch mehr behauptet als entwickelt. Daneben grausame Chimären, ein Baum des Lebens, der in seiner lebensspendend-lebensbedrohenden Doppelnatur im Grunde auch nur den nährend-verschlingenden Mutter-Archtyp thematisiert, massenweise Knalleffekte und immer wieder Krisen, die durch die unwahrscheinlichsten Geistesblitze, Gifte und Gegengifte überwunden werden. Nicht zu vergessen ein zahmer Jaguar ... Der ist vielleicht noch das Beste daran.
Die Sorte Spannung, die nur um ihrer selbst willen funktioniert und einen zwar nicht loslässt, aber bewirkt, dass man das Buch nach dem Auslesen mit dem ärgerlichen Gefühl zuklappt, einem billigen Trick aufgesessen, manipuliert worden zu sein.
Gute Unterhaltung liest sich anders.

James Rollins: Operation Amazonas.
Gibt's in verschiedenen Ausgaben, gefällt also vielen doch.
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