Inkasso
Verfasst: Fr 10. Aug 2007, 22:39
Vor etwa einem Jahr habe ich hier im Forum den Tip http://MediaFinanz.de bekommen. Seither habe ich mit den Leuten gearbeitet und bin sehr zufrieden. Am besten schaut man sich die Konditionen mal an. Es gibt keinen Mindestbetrag und keine Kosten für den Gläubiger - das ist wohl das Wichtigste.
Man kann jederzeit dort anrufen und sich beraten lassen (kostenfrei). Ansonsten arbeiten die wie jedes Inkassobüro, d. h. nach den gesetzlichen Vorgaben. Die entsprechenden Gebühren stehen dem Inkassobüro zu und werden auch zunächst vereinnahmt - ist wiederum gesetzlich vorgeschrieben. Sobald dann auf die Hauptforderung gezahlt werden kann, bekommt man am Monatsende eine Überweisung und eine Abrechnung per E-Mail (PDF-Datei).
Man kann die einzelnen Forderungen von Hand eintragen oder aber auch eine Datei hochladen. Natürlich muß man zunächst mit dieser Firma einen Vertrag schließen. Den Rest kann man dann ganz bequem online erledigen. Ich kann das nur empfehlen. Nach meiner Erfahrung (es geht oft um kleine Beträge) werden die Leute dann schließlich einsichtig. Die Zahlungsmoral ist nach Erhalt des Postbriefes von MediaFinanz plötzlich viel besser.
Das ist das Vorgehen: Zunächst ein Brief per Post, dann eventuell Nachhaken per Telefon bzw. E-Mail. Wenn der Schuldner einsichtig ist, aber nicht zahlen kann, wird ein Zahlungsplan vereinbart. Das ist für die einfach Geschäft, die machen das ganz sachlich und neutral.
Für die Schuldner ist es natürlich bitter, weil die Inkassogebühren die Sache enorm verteuern; aber das ist nicht zu ändern, es gehört zum Lernprozeß dazu. Wer nicht hören will, muß fühlen. Die Voraussetzungen für die Meldung einer Forderung sind: Forderung höchstens ein Jahr alt, mindestens - ich weiß nicht genau wieviel - Tage alt, erinnert, gemahnt, jeweils die entsprechenden Fristen dazwischen, so daß der Schuldner im Prinzip Gelegenheit gehabt hätte, die Forderung auszugleichen bzw. sich zu melden.
Ich persönlich erinnere nach zehn Tagen, schicke nach weiteren zehn Tagen eine Mahnung und erhebe eine Gebühr von 3 EUR dafür, schicke eine letzte Mahnung nach weiteren zehn Tagen und erhebe dafür eine Gebühr von 5 EUR und kündige schon in der Mahnung und erst recht in der letzte Mahnung die Übergabe an das Inkassobüro an. Nach dem neuen Kaufrecht ist das alles nicht nötig, wenn ich richtig informiert bin, aber ich mache mir die Mühe, weil ich die Kunden nicht verprellen will. Wenn die dann schließlich aufwachen, kann ich ihnen genau nachweisen, welchen Aufwand ich getrieben habe, um sie auf ihre Verpflichtungen hinzuweisen.
Eine Forderung von 4 EUR hat sich schließlich verdreifacht, wenn ich die Sache der MediaFinanz melde. Die Gebühren liegen in so einem Fall bei etwa 25 EUR, d. h. aus der versäumten Zahlung von 4 EUR wird dann schließlich eine Schuld von 30 EUR. Sollte der Schuldner schriftlich oder mündlich behaupten, er habe gar kein Geschäftsverhältnis oder keine Rechnung bekommen, gibt es eine Nachfrage per E-Mail mit der Bitte, entsprechende Belege nachzureichen.
Sollte man eine Forderung zurückziehen wollen, braucht man dazu keine Gründe, allerdings fällt dann eine Gebühr von 6 EUR an. Man kann die Sache natürlich auch auf sich beruhen lassen; ich könnte ich aber vorstellen, daß MediaFinanz dann nach einer Weile die Geschäftsbeziehung beenden möchte, wenn das überhandnimmt.
Ich möchte jeden ermutigen, der eine berechtigte Forderung hat, diesen Dienst in Anspruch zu nehmen, da unser gesamtes Gesellschaftssystem darauf beruht, daß Verträge eingehalten werden. Dabei spielt es gar keine Rolle, um welche Summen es geht. Es ist meines Erachtens eine Art soziale und wirtschaftspolitische Hygienemaßnahme. Jeder muß die Folgen seines Handelns auf sich nehmen. Außerdem kann man über alles reden. Wer das nicht gelernt hat, ist einfach nicht fit.
Kleine Anekdote am Rande: Ich habe früher mit Rechtsanwälten zu tun gehabt. Es ging da um größere Summen. Und manchmal war der eine oder andere klamm. Das war für beide Seiten peinlich. Wir konnten uns nicht vorstellen, daß die nicht zahlen können, und haben uns gefragt, warum das Geld nicht kommt. Die haben sich geschämt und sich nicht getraut, uns anzurufen und über die Sache zu reden. Wenn wir gewußt hätten, worum es geht, hätten wir wiederum mit unserer Bank sprechen können. So einfach geht das eigentlich. Aber Geld ist leider ein Thema, das emotional hoch besetzt ist. Da kann man oft nicht mehr rational handeln.
In diesem Sinn ist die Übertragung von Forderungen auf ein spezialisiertes Unternehmen eine rationale Handlung. Der Gläubiger entwickelt gegenüber dem Schuldner Gefühle und ärgert sich. Deshalb ist er eigentlich als Verhandlungspartner nicht geeignet. Das Inkassounternehmen ist in der Lage, die Sache professionell abzuwickeln. Daß die dafür etwas haben müssen, ist klar. Und der Schuldner lernt hoffentlich, daß es sich nicht lohnt, den Kopf in den Sand zu stecken.
Man kann jederzeit dort anrufen und sich beraten lassen (kostenfrei). Ansonsten arbeiten die wie jedes Inkassobüro, d. h. nach den gesetzlichen Vorgaben. Die entsprechenden Gebühren stehen dem Inkassobüro zu und werden auch zunächst vereinnahmt - ist wiederum gesetzlich vorgeschrieben. Sobald dann auf die Hauptforderung gezahlt werden kann, bekommt man am Monatsende eine Überweisung und eine Abrechnung per E-Mail (PDF-Datei).
Man kann die einzelnen Forderungen von Hand eintragen oder aber auch eine Datei hochladen. Natürlich muß man zunächst mit dieser Firma einen Vertrag schließen. Den Rest kann man dann ganz bequem online erledigen. Ich kann das nur empfehlen. Nach meiner Erfahrung (es geht oft um kleine Beträge) werden die Leute dann schließlich einsichtig. Die Zahlungsmoral ist nach Erhalt des Postbriefes von MediaFinanz plötzlich viel besser.
Das ist das Vorgehen: Zunächst ein Brief per Post, dann eventuell Nachhaken per Telefon bzw. E-Mail. Wenn der Schuldner einsichtig ist, aber nicht zahlen kann, wird ein Zahlungsplan vereinbart. Das ist für die einfach Geschäft, die machen das ganz sachlich und neutral.
Für die Schuldner ist es natürlich bitter, weil die Inkassogebühren die Sache enorm verteuern; aber das ist nicht zu ändern, es gehört zum Lernprozeß dazu. Wer nicht hören will, muß fühlen. Die Voraussetzungen für die Meldung einer Forderung sind: Forderung höchstens ein Jahr alt, mindestens - ich weiß nicht genau wieviel - Tage alt, erinnert, gemahnt, jeweils die entsprechenden Fristen dazwischen, so daß der Schuldner im Prinzip Gelegenheit gehabt hätte, die Forderung auszugleichen bzw. sich zu melden.
Ich persönlich erinnere nach zehn Tagen, schicke nach weiteren zehn Tagen eine Mahnung und erhebe eine Gebühr von 3 EUR dafür, schicke eine letzte Mahnung nach weiteren zehn Tagen und erhebe dafür eine Gebühr von 5 EUR und kündige schon in der Mahnung und erst recht in der letzte Mahnung die Übergabe an das Inkassobüro an. Nach dem neuen Kaufrecht ist das alles nicht nötig, wenn ich richtig informiert bin, aber ich mache mir die Mühe, weil ich die Kunden nicht verprellen will. Wenn die dann schließlich aufwachen, kann ich ihnen genau nachweisen, welchen Aufwand ich getrieben habe, um sie auf ihre Verpflichtungen hinzuweisen.
Eine Forderung von 4 EUR hat sich schließlich verdreifacht, wenn ich die Sache der MediaFinanz melde. Die Gebühren liegen in so einem Fall bei etwa 25 EUR, d. h. aus der versäumten Zahlung von 4 EUR wird dann schließlich eine Schuld von 30 EUR. Sollte der Schuldner schriftlich oder mündlich behaupten, er habe gar kein Geschäftsverhältnis oder keine Rechnung bekommen, gibt es eine Nachfrage per E-Mail mit der Bitte, entsprechende Belege nachzureichen.
Sollte man eine Forderung zurückziehen wollen, braucht man dazu keine Gründe, allerdings fällt dann eine Gebühr von 6 EUR an. Man kann die Sache natürlich auch auf sich beruhen lassen; ich könnte ich aber vorstellen, daß MediaFinanz dann nach einer Weile die Geschäftsbeziehung beenden möchte, wenn das überhandnimmt.
Ich möchte jeden ermutigen, der eine berechtigte Forderung hat, diesen Dienst in Anspruch zu nehmen, da unser gesamtes Gesellschaftssystem darauf beruht, daß Verträge eingehalten werden. Dabei spielt es gar keine Rolle, um welche Summen es geht. Es ist meines Erachtens eine Art soziale und wirtschaftspolitische Hygienemaßnahme. Jeder muß die Folgen seines Handelns auf sich nehmen. Außerdem kann man über alles reden. Wer das nicht gelernt hat, ist einfach nicht fit.
Kleine Anekdote am Rande: Ich habe früher mit Rechtsanwälten zu tun gehabt. Es ging da um größere Summen. Und manchmal war der eine oder andere klamm. Das war für beide Seiten peinlich. Wir konnten uns nicht vorstellen, daß die nicht zahlen können, und haben uns gefragt, warum das Geld nicht kommt. Die haben sich geschämt und sich nicht getraut, uns anzurufen und über die Sache zu reden. Wenn wir gewußt hätten, worum es geht, hätten wir wiederum mit unserer Bank sprechen können. So einfach geht das eigentlich. Aber Geld ist leider ein Thema, das emotional hoch besetzt ist. Da kann man oft nicht mehr rational handeln.
In diesem Sinn ist die Übertragung von Forderungen auf ein spezialisiertes Unternehmen eine rationale Handlung. Der Gläubiger entwickelt gegenüber dem Schuldner Gefühle und ärgert sich. Deshalb ist er eigentlich als Verhandlungspartner nicht geeignet. Das Inkassounternehmen ist in der Lage, die Sache professionell abzuwickeln. Daß die dafür etwas haben müssen, ist klar. Und der Schuldner lernt hoffentlich, daß es sich nicht lohnt, den Kopf in den Sand zu stecken.