Das Wort ist für mich vergiftet (digitalis)
Auf ein Wort
An diesen Mafia-Respekt, den man beigebracht bekommt, wenn man sich zu sehr seines eigenen Verstandes und Menschseins bedient, an den hatte ich nun gar nicht gedacht. Ein Wort kann „vergiftet“ sein, das ist hier der Fall, gut, das gilt es zu respektieren.
Die Zustimmung mit der „Höflichkeit“ wiederum geht mir a bisserl a gegen den Strich, denn was tut man nicht alles, nur weil man es eben so tut, aus Höflichkeit. Dieses höfische hat für mich den Beigeschmack des Unterwürfigen, ist mir zu floskelhaft.
Der Rochen ging vor mir durch den Schnee, sie ist immer schneller als ich, und hörte unvermittelt meine Frage: „Was bedeutet für dich Respekt?“ Sie blieb kurz stehen, legte den Zeigefinger quer zwischen die Zähne, die Handschuhe hielten den Schmerz ab, und sagte dann: „Wertschätzung für etwas zu haben!“ Und ich war sofort aufs Neue begeistert von diesem Wesen.
Man bringe seinem Partner, in geschäftlichen sowie privaten, den Dingen und Wesen um einen herum, dem Sein und dem Seienden Wertschätzung entgegen, dann hat man eine prima Ausgangsposition. Wenn einem diese Ausgangssituation dann ruckzuck vors Schienbein tritt, dann ist die Kacke - Entschuldigung! - umgehend am dampfen. Dann ist wieder der Mensch gefragt, wie er mithilfe von Politik und Gesellschaft in die Lage kommt, dem Foul-Spieler höflich Respekt beizubringen. Das gelingt über weite Felder ganz gut hier im Land und im Forum (wieder.)… Aber die Gemeinschaften bestehen aus vielen Einzeleinheiten, da muss jeder mitmachen und Wertschätzung aufbringen, für den anderen und für sich selbst. Und dann beiß sich die Katze in den Schwanz, aber das tut die Physik auch oft. Beispiel Quantenmechanik und Erfahrungswelt. Auch Stephen Hawking ist es nicht gelungen, Erbsen und Kartoffeln zu einem großen Ganzen, einem leckeren Eintopf, zusammenzukochen. Egal…ich esse einfach gern.
Ich hatte von den weiß hervortretenden Knöcheln geschrieben, eine von mir ausgesprochen gering geschätzte Formulierung, die ich eigentlich immer zu umgehen versuche. Ein Lapsus im schnell dahingeschriebenen Satz, der den naheliegenden Gedanken an den brutalen Mafis-Respekt mit Sicherheit befördert hat, aber wir haben ja drüber nachgegrübelt und geschrieben, gut.
Back on top:
Vor wirklich sehr langer Zeit, war ich mit einer Gruppe gleichaltriger Jungen und Mädchen für ein Projekt in einer Art Landschulheim. Ein Mädchen kam mir mit einem appetitlich aussehenden Butterbrot entgegen. Ich fragte nach der Bauart: „Frischkäse-Nutella!“ Auf meine Frage, ob sie mir nicht auch so eins schmieren könne, sagte sie, ich soll das mal schön selbst machen.
Und das tue ich bis heute mit großer Wertschätzung.