Umfrage: Beschränkung der Angebotszahl

Diskussionen für Händler rund um rechtliche Fragen.

Soll die maximale Angebotszahl für Privatanbieter auf 500 beschränkt werden?

Umfrage endete am Sa 9. Feb 2008, 10:40

Ich bin Privatanbieter und finde die Idee gut.
26
33%
Ich bin gewerblicher Händler und finde die Idee gut.
26
33%
Ich bin Privatanbieter und finde die Idee nicht verkehrt, aber 500 sind einfach zu wenig.
7
9%
Ich bin Privatanbieter und finde die Idee total daneben.
20
25%
Ich bin gewerblicher Händler und finde die Idee total daneben
1
1%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 80

Fortan
Beiträge: 30
Registriert: Sa 12. Jan 2008, 20:39

Beitrag von Fortan »

Booklooker.de:
Was halten Sie davon, die maximale Angebotszahl für Privatanbieter
auf 500 Bücher zu beschränken?
Gar nichts! Weil das Beurteilungskriterium, die Angebotsmenge von z B. 500 St ,aus Urteilen mit eBay-Bezug abgeleitet wurde, wo die Angebotslaufzeit zumeist auf 7 bis 10 Tage begrenzt ist und ganz andere Artikel (z. T. Neuware) mit wesentlicher höherer Umsatzgeschwindigkeit (Textilien etc.) angeboten werden.

Im Unterschied dazu ist bei antiquarischen Büchern die Umschlagsgeschwindigkeit / Zeiteinheit wesentlich niedriger bzw. die Lagerdauer in Zeiteinheiten wesentlich länger. Heruntergerechnet auf das vorgeschlagene Limit von 500 Büchern, könnte ich pro Monat mit dem Verkauf von 3 bis 4 Büchern rechnen.

Das lohnt den ganzen Aufwand nicht. Dann empfiehlt es sich für mich eher, die noch vorhandenen Bestände meiner Bibliothek einmal pro Monat auf dem Flohmarkt anzubieten: d. h. keine Angebote verfassen, keine Bücher scannen, keine Angebote hochladen, keine Abmahnungen riskieren, kein Verpacken, kein Versand, keine Reklamationen, Wegfall der inzwischen hohen Versandkosten. - Dafür feste Standmiete, Anfahrtkosten, die bei schlechtem Absatz einen Großteil der Erlöse ausmachen können, meist geringere Preise, keine ausstehenden Forderungen, Wetterrisiko.

Keine schlechte Alternative oder?
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antje
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Beitrag von antje »

Ich will mich hier ja nicht so richtig einmischen - aber

Fortan, so wie du argumentierst, würde ein Gewerbetreibender argumentieren. Und nicht jemand, der seinem Hobby nachgeht, weil er eben sehr gern mit Büchern hantiert und sich freut, wenn andere seine Bücher noch brauchen können,

oder wie jemand, der einfach nur in seinem Schrank Platz schaffen will.

Ich denke, wenn du weiter privat verkaufen willst, dann

- muss es dir einfach Spaß machen. Dafür nimmst du dann auch die Arbeit für 3 bis 4 Bücher im Monat in Kauf.

- sollte die Kosten-Nutzen-Analyse für dich nicht unbedingt Vorrang haben.

Wenn du das für dich bejahen kannst, dann gut!

Nur so meine Meinung. Als ich angefangen hab, darüber nachzudenken, dass das Geld ja auch ganz schön ist, dass ich davon auch gern noch etwas mehr hätte und dass "für den ganzen Aufwand auch was bei rum kommen sollte", hab ich ein Nebengewerbe angemeldet.
Viele Grüße, Antje
Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können - Mark Twain

http://www.booklooker.de/friebis
Fortan
Beiträge: 30
Registriert: Sa 12. Jan 2008, 20:39

Beitrag von Fortan »

Antje schrieb u. a.:
Ich denke, wenn du weiter privat verkaufen willst, dann

- muss es dir einfach Spaß machen.
Den Spaß hatte ich vorher beim Lesen und Arbeiten mit den Büchern. Aber mit fortwährendem Spaß (auch beim Entsorgen) kann ich mir meine keine neuen Bücher leisten.
el

Beitrag von el »

keine Abmahnungen riskieren
och glaub doch nicht dass die Abmahnspacken nur im Internet suchen.. die gehen auch auf Flohmärkte...
Fortan
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Beitrag von Fortan »

och glaub doch nicht ......
Der Sachverhalt stellt sich etwas anders dar. Das ist keine Glaubensangelegenheit!
hanischu
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Beitrag von hanischu »

Hm ... klar, daß die Grauzone jetzt rebelliert. Aber gut, daß es mal angesprochen wird. Willst du Schlangen jagen, mußt du aufs Gras schlagen. :wink:
blokk
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Beitrag von blokk »

500 Bücher als Obergrenze für private Anbieter könnte funktionieren. Es steht ja jedem Ehepaar frei, die eigenen Bücher getrennt anzubieten. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, dass Kinder mit Erlaubnis der Eltern -ähnlich wie auf einem Flohmarkt- ihre Kinderbücher selbst anbieten dürfen.

Im Smalltalk läuft zu diesem Thema eine interessante Abstimmung. Die Mehrzahl gibt an, Bestände bis 500 Titel anzubieten.

Jedenfalls sollte die Zeit vorbei sein, in der ein "Privater" 15.000 und mehr Bücher anbietet und dreist dem Käufer alle Rechte abstreitet.
Yara
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Beitrag von Yara »

Der Vorschlag ist nicht schlecht und birgt groben Risiken vor, vor allem auch bei den privaten Anbietern, die gerade nicht betroffen waren und noch immer auf 'Wolke 7' sitzen.

Natürlich ist das aufgrund der Gesetzeslage keine Sicherheit, aber es ist ein Schritt einer Plattform, die vertretenen privaten Verkäufer vor dem Sturz von Wolke 7 zu bewahren. Was natürlich nichts an der Eigenverantwortung und Selbsteinschätzung eines Jeden ändert.

Ich gehe mal von mir aus. Wenn ich privat Bücher verkaufe, stelle ich die nach und nach online, es kommt dabei auf keinen Tag an, ich freue mich wenn ein verkauft wird, aber es ist kein Muss. Auch nicht, wenn ich viele Bücher habe. Mir ist dann wichtig, dass ich Platz im Regal habe und jemand ein Buch bekommt, das er haben will, selbst wenn's nicht neu ist.

Sobald sich Fragen stellen nach Wirtschaftlichkeit und Umsatz dann, wie antje schon sagte, ist 'privat' passee. Schon alleine aus der eigenen inneren Einstellung heraus.

Fische, die im Trüben schwimmen, mögen dort bleiben wollen. Aber doch nicht auf Risiko derer, die wirklich gar nicht wissen, was bzgl. Online-Angebote auch bei privaten Verkäufen teilweise abgeht.

Denen würde Booklooker damit unter die Arme greifen.

Was nichts dran ändert, dass jeder selbst für eine Einschätzung und sein Angebot verantwortlich ist.

@Yumo & Fortan & alle Gleichgesinnten - blokk hat auch schon Anleitungen zum Bescheissen gegeben - oder ich drück's mal so aus - zu Umgehen des Privat-Gewerblich-Risikos.

Yara
blokk
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Beitrag von blokk »

Yara hat geschrieben: @Yumo & Fortan & alle Gleichgesinnten - blokk hat auch schon Anleitungen zum Bescheissen gegeben - oder ich drück's mal so aus - zu Umgehen des Privat-Gewerblich-Risikos.

Yara
Ein Schlingel, wer Böses hinter meinen Postings vermutet :roll:

Es ist doch aber tatsächlich so, dass Mann und Frau in der Regel tatsächlich nach unterschiedlichen Gesichtspunkten Bücher kauft.
Und wenn einem das Leben von mißgünstigen Gewerblichen schwer gemacht wird: Was spricht gegen eine Bücher- oder Gütertrennung beim Weiterverkauf?
Yara
Beiträge: 311
Registriert: Sa 15. Dez 2007, 21:34

Beitrag von Yara »

blokk hat geschrieben:
Ein Schlingel, wer Böses hinter meinen Postings vermutet :roll:
Klartext ist Klartext, alles unter der Berücksichtigung der Eigenverantwortung, und nichts 'Böses' ...

Yara
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d_r_m_s
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Beitrag von d_r_m_s »

wer in der aktuellen Situation als Paar, viel mehr noch als Familie, das Internet mit nur einem Account als Flohmarkt verwendet, geht einfach unnötige Risiken ein ...

dabei ist es eigentlich doch keine Frage, dass in einer Gruppe mehr Sachen (gerade bei Büchern und Kleidung) aussortiert werden als bei einem Alleinstehenden ... aber vom Schutz der Familie wissen unsere Gesetze da leider auch noch nichts ...

Missbrauch (es gibt ja Plattformen, auf denen die Accountzahl prinzipiell unbegrenzt ist) kann zumindest durch unsere Behörden leicht aufgedeckt werden, die haben schon lange ausreichenden Zugriff ... spätestens sobald die Erträge steuerlich interessant werden sollte man seeehr vorsichtig sein ...

ich sehe die 500 für die Allermeisten als praktikable Lösung an, jeder Volljährige kann ja mit gutem Recht seinen eigenen Account haben ...

wer deutlich mehr anbieten möchte sollte sich die Frage stellen ob er Lust hat, mal einen Musterprozess für Bücher durch sämtliche Instanzen durchzufechten ... aber ich fürchte doch, die meisten hoffen einfach, dass es gutgeht ...
Yumo
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Beitrag von Yumo »

@ Yara

Deine Unterstellung ist eine absolute Unverschämtheit. Wenn du kritische Einwände, die aus meiner Sicht durchaus berechtigt sind, gleichstellst mit meiner Absicht zum Betrügen, weiß ich nicht, ob du meine Beiträge so verstanden hast, wie sie gemeint waren. Anstatt mir kriminelles Verhalten zu unterstellen, wäre es besser gewesen, erst einmal nachzufragen.

Ich bin in der Vorbereitung, ein (Neben-)Gewerbe anzumelden, aber nicht, weil ich bereits 1000 oder mehr Bücher bei BL anbiete, sondern weil ich noch genug Bücher zum Einstellen habe und dies auch tun möchte. Und dabei möchte ich weder Käufer, noch Gewerbliche oder den Fiskus besch... und meinerseits auf der halbwegs "sicheren" Seite sein. Wie du evtl. aus eigener Erfahrung weißt, ist es schließlich nicht mit Gewerbeschein und der Ummeldung bei BL getan.
Wer immer noch meint, als Privater sei man ab einer bestimmten Menge Bücher vor Abmahnungen gefeit, dem ist nicht mehr zu helfen.

Es ist immer leicht, jemandem etwas zu unterstellen. Du kennst mich nicht und ich verstehe nicht, was in dir vorgeht, um derartige Behauptungen aufzustellen.
Yara
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Registriert: Sa 15. Dez 2007, 21:34

Beitrag von Yara »

Yumo hat geschrieben:@ Yara

Deine Unterstellung ist eine absolute Unverschämtheit.
Ich hab' niemandem was unterstellt. Ich hab' auf blokk's Hinweis hingewiesen.

Yara
Yumo
Beiträge: 6810
Registriert: Mi 5. Okt 2005, 00:19

Beitrag von Yumo »

Yara hat geschrieben:Ich hab' niemandem was unterstellt. Ich hab' auf blokk's Hinweis hingewiesen.

Yara
Yara hat geschrieben:@Yumo & Fortan & alle Gleichgesinnten - blokk hat auch schon Anleitungen zum Bescheissen gegeben - oder ich drück's mal so aus - zu Umgehen des Privat-Gewerblich-Risikos
Dann entschuldige vielmals, daß ich dich mißverstanden habe.
hanischu
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Registriert: Sa 15. Dez 2007, 01:40

Beitrag von hanischu »

Es raschelt im Gras ... wenn wir ehrlich sind wird doch niemand ernsthaft glauben, daß es möglich sein wird, sowohl Abmahnkriminalität als auch Schwarzhandel endgültig zu beseitigen, eher verzichtet der Deutsche-Bank-Vorstand geschlossen freiwillig auf die Hälfte seiner Bezüge zugunsten einer Bildungsinitiative für arbeitslose Trödelmarktteilnehmer.

Wer sich jedoch ernsthaft damit beschäftigt, Abmahnanwälten das Handwerk legen zu wollen, der muß sich auch darauf einlassen, den Internethandel sauber zu halten. Wenn BL im Gegensatz zu anderen Antiquariatsplattformen (die eine Gewerbeanmeldung als Bedingung für eine Mitgliedschaft verlangen) auch Privatanbietern offen bleiben soll, dann verlangt das, schon aus Fairness gegenüber BL, verantwortliches und erwachsenes Verhalten der Teilnehmer.
Für meterlange Scheinbegründungen des eigenen Fehlverhaltens ist da nach meiner Auffassung kein Platz.

Nebenbei als Tip, wer sich die Mühe sparen will, hier jahrelang darauf zu warten, seine 2000 wertvollen Bücher aus der privaten Sammlung loszuwerden, ich schaue regelmäßig bei einem bekannten Auktionshaus nach attraktiven Angeboten (natürlich Simmel-, Konsalik-, Kishon- usw. frei), die bei ansprechender Gestaltung beachtliche Preise erzielen. Wenn man da ein wenig zusammengefaßt anbietet, ist man das Problem in kurzer Zeit los und bleibt mit drei bis vier Buchkonvoluten, vom Liebhaber natürlich fein säuberlich mit Titelliste versehen und hübsch fotografiert, garantiert im Bereich des privaten Anbieters.
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