"wie neu" ?!?! - Ein offener Brief.

Hier können Neulinge Fragen stellen - erfahrene User antworten.
Benutzeravatar
Vidya Venn
Beiträge: 12653
Registriert: Mo 7. Nov 2005, 19:17
Wohnort: NRW

Re: "wie neu" ?!?! - Ein offener Brief.

Beitrag von Vidya Venn »

Die "Beobachtungszahlen" gehen durchs Ändern tatsächlich auf 0 zurück. Aber das ändert ja nichts daran, dass Angebote ggf schon angeschaut worden sind. Und die Zahl des Anguckens sagt nichts über den tatsächlichen Verkauf irgendwann mal aus. Gerade jetzt wieder habe ich ein Buch verkauft, das hat in einem halben Jahr niemand angeschaut :D
Benutzeravatar
PaulPic
Beiträge: 190
Registriert: Fr 7. Jul 2006, 20:14

Re: "wie neu" ?!?! - Ein offener Brief.

Beitrag von PaulPic »

Kapuzinerkresse hat geschrieben: Recht ausführlich und 4 (!) Seiten lang, wird es hier am Beispiel von Tauschticket beschrieben.
Insbesondere der Umfang dieser Anleitung verdeutlicht die Schwierigkeit die unterschiedlichen Empfindungen von Käufern und Verkäufern in Einklang zu bringen.
Wirklich sehr interessant und sehr witzig (vielen Dank für den Link!), aber rein sachlich gesehen sind es eigentlich nur zwei Sätze, die zum Thema beitragen:
Unter einem ‚Zwei Leseknicke im Rücken, ein leichter Kratzer vorne im Cover und ein Eselsohr auf Seite 123’ kann sich jeder etwas vorstellen.
Bei einem ‚Leichte Gebrauchsspuren, ansonsten super Zustand’ kann man nur raten – und hoffen, dass der Anbieter ein ähnliches Wertungssystem zugrunde legt wie man selbst.
Auch dieser lange und unterhaltsame Beitrag beweist, dass korrekte und sorgfältige Zustandsbeschreibungen nicht nur möglich sind, sondern auch notwendig.

Er zeigt darüber hinaus auch sehr plastisch und deutlich, welche Konsequenzen eine unzureichende oder unzutreffende Zustandsbeschreibung für denjenigen haben, der meint, sich durchmogeln zu können oder sich nicht die Mühe machen zu müssen.
Paul
Benutzeravatar
jimihendrix
Beiträge: 654
Registriert: Mo 13. Nov 2006, 14:24
Wohnort: 56355

Re: "wie neu" ?!?! - Ein offener Brief.

Beitrag von jimihendrix »

Vidya Venn hat geschrieben:Danke, Flachs. Genauso sehe ich das auch. Es geht um den Ruf von Booklooker.
Es gibt ein Bücherforum, wo einige Teilnehmer behaupten, dass man bei bokklooker vergleichsweise schlechte Qualität bekäme, dies ist genau das was im Eignagsthread befürchtet wurde.

Mir fällt auch auf, dass immer mehr ihre Bücher mit "wie neu" anpreisen (auch wenn sie schon 10.-20 Jahre alt sind) und dann auch noch für 0,25 €, und das führt zu nix....
krimikiste'buecher

lieber ein Buch in der Hand als eine Antenne auf dem Dach
Benutzeravatar
xenna
Beiträge: 34238
Registriert: Sa 24. Sep 2005, 16:34
Wohnort: Saarland

Re: "wie neu" ?!?! - Ein offener Brief.

Beitrag von xenna »

Ich persönlich biete kein Buch "wie neu" an, es sei denn, es ist noch original verschweißt.
Auch ein 1x gelesenes Buch ist nicht mehr wie neu, sondern hat zumindest minimale Gebrauchsspuren und ist eben nicht mehr neuwertig.
Aber ein jeder hat nun mal eine andere Sicht der Dinge und was der eine noch als wie neu erachtet, weist bei dem anderen schon Gebrauchsspuren auf.
Wenn natürlich eine jahrealtes Buch als wie neu angeboten wird, ist das schon mehr als unangemessen.
Als Käufer muss ich jedoch davon ausgehen, dass ich bei einem 25-Cent-Buch nicht mehr erwarten kann, dass das Buch aussieht wie frisch in der Buchhandlung gekauft.

Aber ich denke, nicht nur bei booklooker, sondern auch auf allen anderen Plattformen wird teilweise bei der Zustandsbeschreibung geschummelt. Booklooker gibt doch ziemlich genaue Definitionen vor bei der Einordnung der Zustandsbeschreibung, ich glaube, die meisten lesen sich die nicht durch, sondern urteilen nach eigenem Gutdünken.
Guckst du hier
Und hier stell´ich mich persönlich vor:
http://www.booklooker.de/xenna
Benutzeravatar
Vidya Venn
Beiträge: 12653
Registriert: Mo 7. Nov 2005, 19:17
Wohnort: NRW

Re: "wie neu" ?!?! - Ein offener Brief.

Beitrag von Vidya Venn »

Und deswegen sollte man vielleicht alle Anbieter von vorne herein ablehnen, die alte Bücher für 25 Cent reinsetzen mit dem Zustand 'wie neu'. Denn auch bei ihren anderen Angeboten kann man dann vielleicht davon ausgehen, dass sie es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen bzw dass ihre Maßstäbe nicht so sind wie die eigenen.
Bookorsair
Beiträge: 325
Registriert: Di 20. Mär 2007, 01:28
Wohnort: CH 1201 Genève

Re: "wie neu" ?!?! - Ein offener Brief.

Beitrag von Bookorsair »

Leidiges Thema, das man endlos diskutieren kann, weil bei jeder Zustandsbeschreibung eines Buches ebendoch subjektive Beurteilungen miteinfliessen - die ja auch irgendwo ihre Berechtigung haben. Bei jeder Beurteilung eines gebrauchten Buches oder dann besonders bei einem wertvollen antiquarischen Sammlerstück - und gerade bei letzteren - geht die Wertschätzung - die letzlich auch den Preis mitbestimmt - mindestens zur Hälfte von subjektiven Kriterien aus, das ist nun einmal so; generell auch bei Kunstobjekten, das liegt in der Natur der Sache. Weil das nun einmal so ist, braucht es auch sogenannte objektive Kriterien bei der Beurteilung (hier: Zustandsbeschreibung) eines Buches.
Und da kann ich hier nur jedem und jeder raten, möglichst genau am Objekt zu bleiben.
Ich persönlich drücke ein Buch - auch wenns weh tut - eher in die Rubrik "Deutliche Gebrauchsspuren"; auch wenn ich anschliessen die Qualität des Stückes in den Himmel lobe ("noch frisches, sauberes, etc.pp. Exemplar); allerdings lass ich dann gleich diejenigen manifesten "Mängel" in der Beschreibung folgen, wegen deren Vorhandensein das Buch eben nicht mehr in die Rubrik "mit leichten Gebrauchsspuren" wandert (kleine Risse am Umschlag bis hin zu den stets gefürchteten Anstreichungen (ich staune oft, was so manche ehemalige Leser geglaubt haben, unbedingt anstreichen zu müssen...manche Seiten waren komplett neongelb durchgemarkert!).
Vorteil der Methode: ich habe kein schlechtes Gewissen, und der eventuelle Kunde/Kundin weiss, dass er bei mir mit einer gewissen Redlichkeit rechnen kann.
Übrigens: in der täglichen Praxis bei booklooker ist alles weniger komplizier, als es sich anhört. Mit etwas gesundem Menschenverstand und etwas Mühe sollte alles kein Problem sein.
Ich selbst glaube nicht einmal, dass es - was dieses Thema betrifft - ach so viele schwarze Schafe, also Schummler gibt; der meiste Verdruss entsteht wohl einfach durch die Bequemlichkeit, Dummheit und Faulheit gewisser Anbieter. Aber wenn ich ein Buch für 20 € anbiete, dann muss der Käufer schon von mir erwarten dürfen, dass das Buch mögl. exakt beschrieben wird und, packt er es endlich aus, sein Zustand auch der angegebenen Beschreibung in meinem bl-Katalog entspricht. Oderrrr? Und die 0,25 C Bücher sollten wirklich eines Tages mal vom Balkon!
Grüsse
b.
Wir werden nie so klug sein, um den Schaden zu beheben, durch den wir es wurden....
Ausserdem: manche sehen vor lauter Büchern die Bibliothek nicht.
Hier geht es zu meinen Büchern: http://www.booklooker.de/bookorsair
Benutzeravatar
d_r_m_s
Beiträge: 3593
Registriert: Do 27. Okt 2005, 11:54
Wohnort: Grossraum Karlsruhe

Re: "wie neu" ?!?! - Ein offener Brief.

Beitrag von d_r_m_s »

jimihendrix hat geschrieben:Es gibt ein Bücherforum, wo einige Teilnehmer behaupten, dass man bei bokklooker vergleichsweise schlechte Qualität bekäme, dies ist genau das was im Eignagsthread befürchtet wurde.

Mir fällt auch auf, dass immer mehr ihre Bücher mit "wie neu" anpreisen (auch wenn sie schon 10.-20 Jahre alt sind) und dann auch noch für 0,25 €, und das führt zu nix....
es war zu erwarten (und zu befürchten), dass mit grösserer Bekanntheit von Booklooker hier ähnliche Probleme wie auf anderen grossen Plattformen häufiger werden würden ... Bestellungen im Internet sind ein Risiko, und sobald etwas über eine relativ kleine Community hinauswächst, verstecken sich immer mal wieder schwarze Schafe ...

dass es anderswo (bei ähnlichen Preisen) deutlich bessere Qualität gibt wage ich zu bezweifeln ...

nach meinem Empfinden häufen sich auf allen Plattformen immer mehr mehr oder weniger fragwürdige Angebote, meistens gibt es für den aufmerksamen Leser aber Hinweise, wie wichtig dem VK eine genaue / korrekte Beschreibung ist ... bei der Ankunft des Buches heisst es dann nur: Bingo ! Mal wieder recht gehabt :twisted:

(warum kaufe ich gelegentlich Angebote, die mir eigentlich 'nicht schmecken' ? Entweder seltene Bücher, oder Gebrauchsbücher, die im Vergleich so billig sind, dass es mir den Aufpreis nicht wert ist ... würde ich mit ordentlicher Beschreibung also auch kaufen, aber dann eher volle Sternchen geben :mrgreen: )
Kapuzinerkresse
Beiträge: 266
Registriert: Di 29. Jan 2008, 13:44

Re: "wie neu" ?!?! - Ein offener Brief.

Beitrag von Kapuzinerkresse »

jimihendrix hat geschrieben:Es gibt ein Bücherforum, wo einige Teilnehmer behaupten, dass man bei bokklooker vergleichsweise schlechte Qualität bekäme, dies ist genau das was im Eignagsthread befürchtet wurde.
Und wieviele Menschen gibt es, die Booklooker und die dort angebotenen Dinge für gut halten? Ein Blick in die Kommentare meiner (und vieler anderer User) Bewertungen zeigt, daß es offensichtlich auch einen ganzen Haufen Leute gibt, die hier zufrieden sind. Es wird immer Typen geben, die etwas zu bemäkeln haben. Aber wenn man den Zuwachszahlen von Booklooker Vertrauen schenken darf, sind die Befürworter immer noch in deutlicher Überzahl.
Mir fällt auch auf, dass immer mehr ihre Bücher mit "wie neu" anpreisen (auch wenn sie schon 10.-20 Jahre alt sind) und dann auch noch für 0,25 €, und das führt zu nix....
Was hat denn das Alter und der Preis mit der Zustandsbeschreibung zu tun? Ich besitze einen Konsalik aus den 70ern, der noch in Folie verpackt ist und auch sonst keine Lagerspuren aufweist. Ist der nun nicht mehr "wie neu"? Müsste ich einen Preis dafür nehmen, der deutlich über dem Durchschnittspreis liegt, weil 100erte gleiche Bücher zu einem Preis von 0,25 Euro und darunter angeboten werden? Bevor jetzt jemand fragt: Ich werde das Buch einfach entsorgen, denn für mich als Händler ist es unmöglich ein Buch in dieser Preiskategorie anzubieten.
Ich kann aber gut verstehen, wenn ein Privatanbieter dieses Buch als 'wie neu' und zu einem Preis von 0,25 Euro anbietet.


Meine Einschätzung der Gesamtlage: 99,5% der Anbieter beschreiben ihre Bücher nach bestem Wissen und Gewissen. Die 0,5 % Gangster gibt es überall und verdienen keiner besonderen Erwähnung und erst Recht nicht einen solch umfangreichen Thread.
Aber auch unter den 99,5% 'Guten' gibt es immer wieder Fälle, in denen die Meinung von Käufer und Verkäufer auseinanderlaufen. Dies kann an der mangelhaften Beschreibung des Verkäufers gelegen haben, oder auch an den überzogenen Anforderungen des Käufers. Wen hier letztendlich eine 'Schuld' trifft, kann man in einem solchen Thread nie lösen, da die Threadleser nie alle Fakten zu Gesicht bekommen.
Moranda
Beiträge: 1749
Registriert: Do 3. Aug 2006, 17:43

Re: "wie neu" ?!?! - Ein offener Brief.

Beitrag von Moranda »

Hallo Kapuzinerkresse,

sie sind doch nicht gleich Gangster, wenn sie ein nicht so tolles Buch für 25 Cent als "wie neu" anbieten.
Ich mache ganz unterschiedliche Erfahrungen beim Bücherkauf. Ich bekomme sehr ordentliche Bücher und ich bekomme teilweise Bücher, die aussehen, als hätte man sie mit in die Badewanne genommen. Aber in der Preisklasse von 25 Cent hält sich meine Aufregung
in Grenzen. Sowie das Buch noch zu lesen ist, lese ich es und dann ist bei mir Endstation, es wandert in meine Papiertonne.
Enibas

Re: "wie neu" ?!?! - Ein offener Brief.

Beitrag von Enibas »

Also für € 0,25 bitte ich kein Buch "wie neu" an. Dasselbe hat dann schon deutliche Gebrauchsspuren oder ist stark abgenutzt (es fehlen dann aber keine Seiten o. ä.). Ein Buch für € 0,25 kann man dann getrost entsorgen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, außer es handelt sich um eine Erstausgabe o. ä.
Kapuzinerkresse
Beiträge: 266
Registriert: Di 29. Jan 2008, 13:44

Re: "wie neu" ?!?! - Ein offener Brief.

Beitrag von Kapuzinerkresse »

sie sind doch nicht gleich Gangster, wenn sie ein nicht so tolles Buch für 25 Cent als "wie neu" anbieten.
Upps, da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Genau diese Leute meine ich eben nicht. Mit Gangster habe ich die bezeichnet, die absichtlich falsche oder deutlich geschönte Angaben machen um ihr Zeugs loszuwerden.

Ich habe auch absolut nichts dagegen, wenn hier 25-Cent-Bücher angeboten werden. Das muß jeder für sich entscheiden. Ich behaupte allerdings ein gewerblicher Anbieter kann kein Buch für 25 Cent anbieten. Wenn er genau nachrechnet, stellt er fest, daß er noch Geld zugelegt hat. Bei den Kleinunternehmern mag das vielleicht noch ein Nullsummenspiel sein, aber wer auch noch MwSt. abführen muß, legt definitiv Geld drauf.

Aber jetzt würde mich mal etwas interessieren: Was hättet Ihr mit dem von mir beschriebenen Konsalik gemacht? Fakten: neu (von 1974) und eingeschweißt, keine Lagerspuren oder ähnliches, es gibt ca. 50 Angebote bei Booklooker, ca. 20 zum Preis zwischen 25 und 50 Cent.
Anbieten? Ja oder Nein?
Preis?
Zustandsbeschreibung?
Benutzeravatar
Vidya Venn
Beiträge: 12653
Registriert: Mo 7. Nov 2005, 19:17
Wohnort: NRW

Re: "wie neu" ?!?! - Ein offener Brief.

Beitrag von Vidya Venn »

Ganz ehrlich würde ich mir die Mühe mit dem Einstellen nicht machen. Ich würde es entweder mit zu meinem Büchermarkt für eine Schule in Brasilien nehmen oder mit auf den Flohmarkt und es da bei 3 Bücher für 2,00 Euro stellen. (Und mich freuen, wenn es jemand noch nehmen würde), bin Privatanbieter.
blokk
Beiträge: 1248
Registriert: Mi 6. Dez 2006, 21:02
Wohnort: Petershagen

Re: "wie neu" ?!?! - Ein offener Brief.

Beitrag von blokk »

Sehe ich auch so. Unter 2,95 € stelle ich überhaupt nichts mehr ein und 95 % meiner Neueinstellungen liegen über 3,95 €.
spike50
Beiträge: 33
Registriert: So 27. Sep 2009, 15:11

Re: "wie neu" ?!?! - Ein offener Brief.

Beitrag von spike50 »

Also ich erwartet von jeden Verkäufer das die Artikel gut beschrieben sind. Besonders wenn der Verkäufer für seine Bücher mehr als 3 Euro verlangt.

Es sollte eine Zwang Eingabe der Mängel an Bücher geben und danach die Sortierung nach leichte oder deutlichen Gebrauchspuren.
Benutzeravatar
maebhe
Beiträge: 7
Registriert: Sa 19. Sep 2009, 15:04

Re: "wie neu" ?!?! - Ein offener Brief.

Beitrag von maebhe »

Hi,
Ja...., auch wenn es nicht wie neu beschrieben wird,
kann man sich einen Fehlkauf einhandeln.

Hatte ich jetzt auch mal wieder - ich hätte den Zustand
als schlechter beschrieben, habe aber trotzdem gekauft
und genau bekommen, was zu dem Alter des Buchs
nach zu erwarten war: Muffig, Stocklecken, vergilbt -
aber der Preis stimmte.

Meine eigenen Artikel versuche ich sehr genau zu
beschreiben, jeden Kratzer jeden Knick oder Fleck.
Trotzdem habe ich auch mal Mängelstempel nicht
gesehen. :oops: WIE NEU - Da erwarte ich auch
wirklich einen Zustand (fast) wie ungelesen.

LG
Antworten