Lieber Herr Bader,
Wolfgang Bader hat geschrieben:Ich als Teil des novum Verlages bin der Meinung, dass jeder Autor mit einem guten Manuskript eine gute und faire Chance haben soll, sein Werk zu veröffentlichen und so die Chance zu bekommen, sich einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können.
Die Chance hat doch sowieso jeder. Es gibt wohl keinen Verlag, der sich die Autoren nach Augenfarbe oder Daumenlänge aussucht und deshalb Autoren von vornherein ausschließt. Wenn er so schreibt, dass ein Verlag das Buch annimmt, dann nimmt er seine Chance wahr. Aber er hat keinen Anspruch darauf, dass sein Buch gedruckt wird. Meinen Sie vielleicht nicht "Chance" sondern "Möglichkeit"? Wo der Unterschied ist? Chance beinhaltet einen Wettbewerb, an dem man teilnehmen darf, den man aber nicht gewinnen muss. Möglichkeit heißt, man muss nur wollen.
Unser Verlag sieht sich in der Lage, diese Möglichkeit anzubieten. Die Kosten für unsere Autoren errechnen sich aus erbrachten Leistungen wie Lektorat, Layout, Marketing und dem Vertrieb des Werkes. Die Kosten für den Buchdruck hingegen übernehmen wir als Verlag selbst. Nach einem Bausteinprinzip kann sich jeder Schriftsteller einzelne Leistungen heraussuchen und dann die dafür entstehenden Kosten tragen.
Sie wissen aber sicher auch, was das Wort "Verlag" bedeutet, das Wort kommt von "vorlegen", das heißt, der Verlag zahlt die Autoren und erzielt seinen Gewinn allein aus dem Verkauf. Ob der Autor einen Vorschuss erhält oder nicht, egal. Aber sobald er zahlt, egal was, ist es ein Druckauftrag, evtl. mit Zusatzleistungen. Soll ich mich besser fühlen, wenn ich nicht die Druckkosten, sondern alles andere bezahle? Das ist so, als müssten die Milchbauern den Molkereien noch Geld dafür zahlen, dass die die Milch abnehmen.
Der novum Verlag als solches spekuliert mit keinen versteckten Kosten, alles ist klar dargelegt in unseren drei Leistungspaketen, die so entstehenden Kosten werden dann gedeckt seitens des Autors.
Eben! Es geht nicht um versteckte, sondern überhaupt um Kosten für den Autor. Und daraus machen Sie ja keinen Hehl.
Sollten Sie mit uns bisher keine direkten Erfahrungen gemacht haben, dann würde ich Sie bitten, nicht über unser Unternehmen zu urteilen, da – wie ich finde - Ihnen ein Urteil jeglicher Art und bestimmtes Meinungsbild, das anderen Usern nahegelegt wird, nicht zusteht und gerechterweise vermieden werden sollte. Ein kritisches Auge ist nie verkehrt, jedoch sollte dies nicht in überschwängliche Missachtung führen.
Hallo? Da fragt jemand in einem
Autorenforum nach Erfahrungen mit einem Verlag, der eindeutig ein Bezahlverlag ist (siehe oben Ihre eigenen Angaben). Und da sollen dann nur diejenigen antworten dürfen, die genau diese Erfahrungen haben? Wahrscheinlich gäbe es dann keine Antworten. Da kann dann jeder Dienstleister seinen "Verlag" abfragen, auf keine Antwort hoffen und so kostenlos Werbung für sich machen.
Im Branchenvergleich der Dienstleister oder Bezahlverlage, da kann zB ich tatsächlich nichts konkret über Ihr Unternehmen sagen, da mögen Sie zu den besseren gehören. Aber das ändert nichts an der Branche selbst und vor allem, was das für viele Autoren bedeutet, die eben keine echte Chance am Buchmarkt haben. Die ihre Sucht, ein Buch in den Händen zu halten mit schriftstellerischem Erfolg verwechseln. Noch schlimmer: Die, die eine Chance hätten, aber von vornherein den leichten und vermeintlich sicheren Weg über den Bezahlverlag beschreiten und dann keine Chance mehr haben, jemals in einem richtigen Verlag gedruckt zu werden und die Anerkennung versagt bekommen, sich schriftstellerischen "Erfolg" nicht kaufen zu müssen.
Und wenn man solche Menschen kennt, die dann, ohne dass ein Buch ernsthaft verkauft wird, mit Mahnbescheiden bis hin zu Kontenpfändungen des angeblichen "Verlags" überzogen werden, dann darf man sich ein zumindest grundsätzliches Urteil erlauben und laut sagen, dass das bei einem
echten Verlag nicht passieren kann. Warum wohl erkennt der
Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in ver.di als Voraussetzung für die Aufnahme die Veröffentlichung in einem Bezahlverlag nicht an? Einfach, weil echte Schriftsteller die Lieferanten, und echte Verlage die Kunden sind. Lieferanten bezahlen nicht die Kunden. Wer bezahlt, ist ergo kein Schriftsteller.
Aber wenn Sie wirklich eine Auseinandersetzung mit dem Thema möchten (und nicht nur mundtote Diskutanten, denen nur die Kritik erlaubt sein soll, die Sie selbst zulassen), warum dann nicht hier in einem Forum mit lauter interessierten Lesern? Geben Sie doch mal einen Link zu Ihrer Gewinn- und Verlustrechnung an, aus der ja genau hervorgehen muss, wie viel Ihres Umsatzes durch Autoren und wie viel durch Buchverkauf zustande kommt. Oder erzählen Sie, wie vielen Autoren Sie aus Fürsorgegründen abgeraten haben, bei Ihnen zu veröffentlichen, weil die sich das eigentlich nicht leisten konnten, Sie also ein "Verlag" für gutbetuchte Hobbyautoren sind. In welchen Buchhandlungen können Ihre Bücher im Präsenzbestand gefunden werden (also nicht nur gefunden, wenn man gezielt danach fragt mindestens unter Angabe des Autors oder besser noch der ISBN, sondern auch empfohlen)? Auch die Angabe, wie viele veröffentlichungswillige und solvente Autoren Sie aus Qualitätsgründen nicht gedruckt haben (ich habe einige Bücher Ihres Verlages bei Amazon angelesen und mache mir darüber ernsthaft Gedanken)?
Ach egal, nachprüfbar wäre das ja alles sowieso nicht!
Leider enthält Ihr Statement absolut nichts Neues, teilweise haben Sie das Gleiche geschrieben wie sogar die Kritiker zuvor, nur dass Sie es gut finden.